17. Versöhnung?

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,,Also jetzt sag was ist passiert? Du warst völlig aufgelöst!" Forderte Talisa am nächsten Morgen. Rhesa hatte ein einfaches blaues Kleid mit schwarzer Spitze von ihrer Freundin an und ihre Haare streng nach hinten geflochten. Schwer schluckte sie.
,,Hat Jon dir weh getan? War er grob? Ich mache ihn kalt!" Zischte Talisa und war schon dabei zu gehen als Rhesa nach dem Handgelenk ihrer Freundin griff und sie zurück zog.
,,Ich erzähle es dir. Hinsetzten!" Forderte sie und sofort tat Talisa was sie sagte und blickte sie wartend an.
,,Es war wunderschön, keine Frage und Jon hat mir dabei nicht weh getan... Aber... Weißt du er hat an eine andere gedacht. Nicht an mich. Es ist schwer zu erklären aber er... Er sah mich nicht einmal an auch danach nicht. Ich habe ihn dann grob darauf angesprochen und bis auf meinen Namen hat er nichts gesagt. Dann bin ich zu dir gegangen..."

Rhesa pov.

Verspannt ritt Talisa neben ihr auf Lantana was Rhesa nur grinsen lassen konnte. Sie selbst saß wieder auf der Fuchs Stute Flöckchen von dem alten Mornen. Gestern am Morgen waren sie endlich aufgebrochen, nach Grauenstein. Mit Jon, ihrem Ehemann, hatte Rhesa seit ihrer Hochzeitnacht nicht mehr geredet und es war auch gut so. Zwar hatte er ein paar Mal versucht sich zu entschuldigen doch Rhesa hatte immer wieder abgeblockt. Er hatte sie einfach viel zu sehr verletzt als das sie ihm so leicht verzeihen konnte. Talisa hatte sie dabei wunderbar unterstützt, war selbst unglaublich erzürnt über das Verhalten von Rhesa' neuem Ehemann und hätte ohne Rhesa Jon wahrscheinlich die Augen ausgekrazt, und schlimmeres.

,,Lord Jon schlägt vor hier unser Lager aufzuschlagen." Erklang die Stimme einer Wache neben ihr. Wenn sie sich nicht irrte war das Tomes. Eine der sechs Wachen die König Robb mit ihnen geschickt hatte. Dann hatten sie noch einen Koch dabei und einen jungen Mann Mitte zwanzig mit dem Namen Jones Schnee der sie freiwillig begleitete.

Rhesa sah zweifelnd in den Himmel. Ja, bald würde die Sonne untergehen. Also nickte sie. ,,Ja. Wir schlagen hier unser Lager auf." Stimmte sie zu und die Wache gab den Befehl weiter. Innerhalb von Sekunden hatte man einige Zelte aufgebaut, ein Feuer gemacht, die Pferde versorgt und Jones anfing das Wasser über dem Feuer zu kochen und Gemüße zu schneiden das er in den Topf warf. Jon kümmerte sich selbst um seinen schwarzen Hengst, schickte Geist zum jagen und ließ sich dann neben Rhesa vor dem Feuer nieder. Wären sie allein wäre Rhesa nun einfach gegangen, doch das waren sie nicht. Vor anderen mussten sie immer noch den Schein einer glücklichen Ehe waren. Zumindest einer teils funktionierenden. Also saß sie einfach schweigend da, Talisa war schon an einem Baum angelehnt eingeschlafen. So lange Ritte war sie nicht gewohnt, normalerweise ritt sie gar nicht doch dieses Mal musste sie Lantana reiten. Jones saß in der Kutsche und Talisa als hohe Lady sollte ein Pferd reiten. Immerhin hatte sie es geschafft alle davon zu überzeugen das sie Lantana ritt statt ein junges Pferd das nicht stillstand.

,,Lady Rhesa. Habt Ihr keinen Hunger?" Riss Sie Jones Stimme aus den Gedanken. Verwirrt sah sie auf, Jones hielt ihr eine Schüssel von seiner Suppe vor die Nase. Karotten und Zwiebeln schwammen in der bräunlichen Brühe die köstlich duftete. Schnell zwang sie sich zu einem Lächeln. ,,Doch, doch. Vielen Dank." Sie nahm die Schüssel und den Löffel bevor sie anfing zu essen. Immer wieder schielte sie leicht Richtung Jon der nichts aß, nur schweigend in die goldenen knisternden Flammen starrte und nachzudenken schien. Leise seufzte Rhesa bevor sie sich erhob.

,,Lord Jon, würdet Ihr mich ein Stück begleiten?" Fragte sie. Überrascht sah Jon auf und blickte sie mit seinen dunklen braunen Augen skeptisch an dann jedoch nickte er nur stumm stand auf und entfernte sich einige Meter mit ihr von den anderen.

,,Rhesa hör mir bitte zu...-" Fing er an doch sie unterbrach ihn. ,,Nein. Hör du mir zu. Ich habe verstanden das du sie liebst, und das ich nicht sie bin. Aber wir sind verheiratet. Und ich denke wir sollten das beste daraus machen. Wir beide brauchen einen Erben. Und vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren. Ich möchte die Lady von Grauenstein sein, und ich möchte wenigstens meinen Namen weiter geben können." Erklärte sie kalt. Doch gerade als sie weiter reden wollten legten sich Jon' Lippen auf ihre. Rein aus Reflex legten sich ihre Arme um Jon' Nacken und erwiderte den Kuss. Wieder kratzte Jon' Bard, seine Finger krallten sich in ihre Hüfte während ihre Lippen gegenseitig um die Dominanz kämpften.

Als sie sich lösten schluckte Rhesa erst einmal schwer und eigentlich hatte sie vor einen Schritt zurück zu gehen doch Jon ließ sie nicht los, zog sie nur noch enger an sich und sah sie eindringlich an. Es fühlte sich fast so an als würde er genau in ihre Seele blicken können, als würde er alles über sie wissen, alles genau in diesem Moment mit diesem Blick erfahren.

,,Das ist aber nicht das was ich möchte." Wisperte er leise, sein Atem streifte ihre Haut und eine Gänsehaut breitete sich auf Rhesa' Körper aus. Erneut schluckte sie schwer.

,,Ich kann mich mit keinem Wort für meine Fehler entschuldigen. Aber ich will das wir das allerbeste daraus machen. Ich will keine Politische Ehe sondern eine richtige. Lass es uns versuchen. Ich bitte dich Rhesa, wir beide wollen es doch.",,Wie kommst du darauf?" Erwiderte Rhesa schnippisch, zumindest wollte sie das, eigentlich zitterte ihre ganze Stimme und ihr fehlte das Selbstbewusstsein um ihm überhaupt in die Augen zu sehen. Jon gab einen belustigten Laut von sich bevor er antwortete.

,,Weil es dir genauso gefällt. Streite es nicht ab, das eben war mir Beweis genug. Lass es uns versuchen, ich bitte dich." Flehend sah Jon sie an. Auf ihrer Unterlippe herum kauend nickte Rhesa schließlich. Sie wollte es ja auch, das sie glücklich werden würden und das alles gut gehen würde. Aber was wenn er sie wieder mit Daenerys Targaryen verglich?

,,Aber Vergleich mich nie, nie mehr mit Ihr! Ich bitte dich, Jon." Bat sie bettelnd und sah ihm unsicher in die braunen Augen. Eifrig nickte Jon.

,,Ich schwöre es auf die Alten Götter Rhesa. Niemals mehr werde ich dich mit irgendeiner Frau vergleichen. Nur du bist meine Ehefrau, nur du bist wichtig!" Schwor er. Rhesa lächelte zufrieden, stellte sich auf Zehenspitzen und legte ihre Lippen wieder auf seine. Innerlich brannte gerade ein Feuer der Gefühle in ihr und ihr wurde unglaublich warm, sie krallte ihre Nägel in sein Wams während er seine Hand in ihren Haaren vergrub und ihren Kuss noch viel intensiver als den ersten erwiderte.

Der Targaryen und die Bolton Where stories live. Discover now