Der Targaryen und die Bolton

26. Rickon' Hochzeit

Shireen pov.

Blaubeertörchtchen, Himbeertörtchen, Zitronenkuchen, Honigbrot und Obsttorten. Sansa Tyrell hatte für die Hochzeit alle feinen Köstlichkeiten mitgebracht die Shireen noch aus dem Süden kannte. Innerlich konnte Shireen gar nicht sagen wie dankbar sie dafür war. Schon so lang fehlten ihr die süßen Gerichte des Südens und der Duft von frischen Früchten. Zwar gab es im Glasgarten von Winterfell auch einige Beeren oder Früchte doch nur sehr wenige und meist schmeckten sie bitter und säuerlich, waren zu klein oder wurden nie richtig reif. Doch das Essen vor ihr war perfekt. Und das alles für ihre Hochzeit mit Rickon Stark, heute.

Es war noch sehr früh, gerade sah Shireen sich noch ein letztes Mal als unverheiratete Frau um. Einige Speißen wie Kuchen oder kalte Gerichte hatte man schon in die Halle gebracht. An der anderen Seite standen Fässer voll Wein vom Arbor, Sommerwein aus Dorne, der bitterere Wein aus dem Norden, Apfelwein, Gewürzwein und Zimtwein, Schwarzes Bier und andere Sorten die Shireen nicht kannte. Das Banner der Königsfamilie, der Schattenwolf auf weißem Grund, der Wolf wechselte sich jedoch immer wieder mit dem schwarzen Hirsch auf goldenem Grund der Baratheon' ab. Erst hatte man rote Banner aufgehangen, ein Herz aus Feuer und inmitten ein Hirsch Kopf doch Shireen hatte den Bediensteten sofort befohlen diese grässlichen Banner wieder abzunehmen.

,,Aber Mylady, das war das Wappen Eures hohen Vater'." Hatte eine verwirrt erwidert. Doch bevor Shireen antworten konnte hatte das König Robb übernommen der hinter ihr erschienen war.  
,,Sie ist bald Prinzessin des Nordens! Sprecht Sie auch als diese an. Und wenn die Prinzessin sagt diese Banner kommen ab, dann ist das ein Befehl."

Doch auch andere Banner sah Shireen. Vor allem auf den Stühlen der Gäste. Man hatte ihre eigenen kleinen Banner auf die Stühllähnen befestigt damit jeder wusste wo er saß.

Sie sah den Drachen von Jon Targaryen, den gehäuteten Mann von Rhesa Bolton. Die blaue Tulpe von Lady Talisa Maegyr, die Zwiebel von Davos und Samwell Tarly' schreitender Jäger. Die goldene Rose der Tyrell' war gleich auf vier Plätzen vertreten, der Löwe der Lennister' auf drein - einer für Lord Tyrion, Eddard und Lord Tyrion' Freierin Tya Westford - die Forelle der Tully', die weiße Sonne der Karstark', die schwarze Eidechse der Reet', die Streitaxt der Cerwyn' und die Bäume der Tallhart' und eine Steinhand auf schwarz, grau, weißem Grund. Das Wappen der Flint' von Flint' Fingern.

Und dann war dort natürlich das Ehrenpodest. Sie und Rickon würden dort sitzen. Neben Rickon, der König, die Königin, König Bran, Prinzessin Arya und Prinzessin Catelyn. Neben ihr, ihr Neffe Gendry und dessen Begleitung Dorea Sand. Ihr Onkel Renly hatte eine Einladung bekommen. Doch war wohl seine Frau Mary schwer krank und würde bald diese Welt verlassen weswegen er Sturmkap nicht verlassen wollte, verständlich. Dennoch, Shireen hätte ihren Onkel gern endlich einmal kennen gelernt.

,,Shireen! Hier bist du. Komm deine Hofdame Lady Forella fragt schon wo du bist." Rief Magaery erleichtert aus, die eben die Halle betreten hatte. Gehorsam nickte Shireen brachte jedoch keinen Ton heraus und eilte stattdessen in ihre Gemächer. Das es schon so spät war hatte sie nicht gewusst!

Nicht nur Lady Forella - die junge Tochter eines reichen Händler' hier in Winterfell - sondern auch zwei weitere junge Ladys und Sansa warteten in ihren Gemächern.

,,Da bist du ja. Na los komm wir müssen uns beeilen. Ich wette die anderen machen sich schon auf den Weg in den Götterhain." Sanft, aber bestimmt packte Sansa sie am Arm und drückte sie auf einen Stuhl. Ausgiebig gebadet hatte Shireen heute Morgen schon so würde man jetzt nur noch ihre Haare machen und sie würde ihr Kleid anbekommen. Lady Forella stellte sich hinter sie und fing an ihre Haare zu flechten, schon vor einigen Tagen hatten sie verschiedene Frisuren ausprobiert und es hatte sich heraus gestellt das Forella unglaublich begabt war, was Haare anging. Doch Shireen hatte schnell klar gestellt das sie nichts aufwendiges wollte. Sie hatte sich die Haare ähnlich flechten lassen wie ihre Mutter sie immer getragen hatte. Dazu hatte sie Sansa ihre Lieblingsblumen aus dem Süden mitbringen lassen - und die ihrer Mutter - und ließ sich diese nun ebenfalls mit einflechten.