Kapitel 4

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Der Privatjet brachte mich eine Woche später nach Dänemark. Manchmal hatte das Royal sein doch seine Vorteile, das musste ich zugeben.

Da ich den familieneigenen Privatjet nutze, konnte ich nicht einfach so leise still und heimlich abreisen, sondern musste Emmett über meine Pläne informieren. Dieses ganze Hin und Her und Bodyguard oder nicht, ging mir auf die Nerven. Ich wollte mein eigenes Leben führen und nicht auf Schritt und Tritt überwacht werden.

Also klärte ich Emmett darüber auf, dass ich geschäftlich am dänischen Königshof zu tun haben würde. Wir einigten uns darauf, dass Greg mich nicht begleiten würde. Bei Familie Sørensen, einer gut bewachten Königsfamilie, sollte meine Sicherheit kein Problem sein.

Ich landete am frühen Nachmittag in Kopenhagen und wurde von einerLimousine zum Schloss Amalienborg gebracht, in dem die Sørensens wohnten. Das hatte Maddy für mich organisiert, die schon ganz aufgeregt meinen Besuch erwartete.

„Du rufst mich sofort an, wenn es im Büro irgendwelche Probleme gibt."
Während der Autofahrt zum Schloss telefonierte ich mit Lesly und ließ sie ungefähr hundert Mal versprechen, mich über jede kleinste Veränderung zu informieren.

„Wenn du das noch ein Mal sagst, reiche ich die Kündigung ein, sobald du zurück bist." Ich konnte meine Assistentin am anderen Ende der Leitung lächeln hören.

„Wir wissen beide, dass du das niemals tun würdest. Du liebst mich viel zu sehr."
„Leider Gottes kann ich dem nichts erwidern."

Wir fuhren auf dem Schlossplatz vor, der von vier Palais gesäumt war und in dessen Mitte sich die Reiterstatue Friedrich des V. befand. Tatsächlich war ich noch nie am dänischen Königshof gewesen und war daher etwas nervös.

„Ach könntest du bitte in der Schneiderei-"
„Viel Spaß, Boss!", trällerte Lesley lediglich in ihr Telefon und legte dann auf.

Seufzend steckte ich mein Smartphone weg. Dann müsste ich eben darauf vertrauen, dass meine Agentur in dieser Woche nicht in Flammen aufging.

Der Fahrer öffnete mir die Tür und trug mein Gepäck in die Eingangshalle. Ich wies ihn an, es irgendwo sicher zu verstauen, da ich heute Abend in ein Hotel einchecken würde.

Von einer freundlichen Zofe wurde ich in Empfang genommen. „Wenn Sie einen Moment hier warten würden, ich unterrichte Prinzessin Mathilde über ihr Eintreffen."

Etwas verloren sah ich mich in der großen Halle um. Im Grunde war es ähnlich wie im Palast in London. Schlösser beeindruckten mich schon längst nicht mehr. Wenn man darin aufwuchs hatten sie nichts pompöses mehr, sondern waren eher wie ein riesiges, einsames Gefängnis.

„Liv!"
Maddy kam stürmisch die Treppe herunter gepoltert und fiel mir um den Hals. „Ich freue mich so, dass du da bist. Wie war dein Flug?"

„Kurz und unspektakulär." Ich grinste.
„Ich habe den Damensalon für uns vorbereiten lassen. Tee und Gebäck werden auch gleich gebracht."

Maddy führte mich durch ein Labyrinth von Türen, bis wir die richtige erreicht hatten.
Ich packte die notwendigen Materialien aus wie mein Maßband und etwas zum Schreiben. In dieser Zeit, brachte eine Zofe uns Tee.

„Schaffst du es ruhig zu stehen?", stichelte ich Maddy, die mir daraufhin belustigt die Zunge herausstreckte.
„Haha, sehr lustig." Gegen meine Erwartungen, stand sie tatsächlich die ganze Zeit still, während ich ihre Maße nahm. Abgesehen von ihrem Mundwerk.

„Seit wann interessierst du dich für Mode?", begann ich schließlich ein Gespräch.
„Erst seit zwei oder drei Jahren, als es irgendwie interessant wurde durch Modemagazine zu blättern. Dann habe ich angefangen meine Kleidung neu zu kombinieren, neue Looks auszuprobieren und das hat mir total Spaß gemacht. Und dann habe ich mitbekommen wie du deine eigene Firma gegründet hast und war von deiner ersten Kollektion an verliebt in deine Arbeit. Du bist eine große Inspiration für mich."

Royal AffairWhere stories live. Discover now