Kapitel 12

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„Liv, warte doch!"

Asher klang atemlos, als er mir hinterher rannte.

„Lass mich in Ruhe Ash", fauchte ich genervt, ohne mich umzudrehen. Ich stapfte einfach wütend weiter auf der Suche nach einem Badezimmer.

„Geh einfach zurück und vergnüge dich mit den Frauen, die dir allesamt zu Füßen liegen!"

„Was? Ist alles in Ordnung mit dir?" Asher schien offensichtlich verwirrt zu sein.

„Es ist alles in bester Ordnung!" Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

„Bist du betrunken?"

„Arrrgh, nein ich bin nicht betrunken!" Wutentbrannt wirbelte ich nun doch zu ihm herum. „Ich kann auch einfach mal nur schlecht gelaunt sein!"

Meine Stimme hallte in den Fluren des Palastes wieder und eine Bedienstete, die am Ende des Flurs vorbeilief, zuckte bei der Lautstärke erschrocken zusammen.

Asher packte mich am Arm und zog mich unsanft in den nächst besten Raum.

Es war dunkel, ich konnte die Umrisse von ein paar Sesseln sehen und vermutete, dass es der Herrensalon sein musste.

Bockig verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Okay du wütender Schwan. Möchtest du mich vielleicht aufklären was los ist, bevor du mich anfällst und zerfleischst?"

Asher baute sich geschickt vor der Tür auf, sodass ich kaum eine Chance hatte an ihm vorbei zukommen. Beleidigt stieß ich die Luft aus der Nase.

„Wolltest du mich eigentlich irgendwann darüber aufklären, dass du Isabella heiraten wirst?"

„Was?" Asher zog die Augenbrauen verwundert zusammen. Die Verwirrung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Wie kommst du denn darauf?"

„Leonora hat mir Jeremy und Isabella vorgestellt. Sie konnte dabei nicht verhindern eure baldige Vermählung zu erwähnen."

Asher seufzte und verdrehte die Augen.

„Unsere Eltern würden eine Heirat zwischen mir und Isabella besonders gut heißen. Wir sind alle sehr eng befreundet und es stimmt, dass Isabella eine gute Königin abgibt. Aber mehr als freundschaftliche Gefühle existieren nicht zwischen uns. Das war uns beiden schon bald klar, nur unsere Eltern hoffen natürlich immer noch, dass wir unsere Meinung irgendwann ändern." 

Ich schwieg. Also wollte Leonora mir tatsächlich nur den Wind aus den Segeln nehmen. Ihre Abneigung gegen mich war offensichtlich.

„Bist du etwa eifersüchtig?", fragte Asher und konnte sich ein triumphierendes Grinsen dabei nicht verkneifen.

Das brachte meine Wut zurück und ließ mich meine Augen empört zusammen kneifen.

„Nein, ich bin nicht eifersüchtig!", fauchte ich. „Ich bin sauer, weil du mir erst so eine dämliche Nachricht auf meine Einladung schreibst und mich dann den ganzen Abend ignorierst und dich mit all den anderen, viel hübscheren Frauen amüsierst. Und ich bin sauer auf mich, weil ich so naiv war zu glauben, da wäre irgendetwas", ich wedelte aufgebracht zwischen mir und Asher hin und her. „Aber natürlich war ich mal wieder viel zu dämlich..."

Weiter kam ich nicht. Denn Asher packet mich an der Taille und zog mich mit einem Ruck an sich heran, um mich mit seinen Lippen zum Schweigen zu bringen.

Heilige Scheiße.

Seine Lippen lösten ein Feuerwerk in mir aus, das Millionen von Stromschlägen durch jeden einzelnen Nerv meines Körpers schickten.

Royal AffairWhere stories live. Discover now