Kapitel 18

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Greg wartete mit dem Wagen vor dem Gebäudekomplex, in dem sich Petes Büro befand. Er sollte mich nach Hause in meine Wohnung fahren, während Emmett Asher und Maddy zu ihrem Privatjet bringen wollte.

Unsicher sahen Ash und ich uns an. Wie sollten wir uns verabschieden? Mit einer Umarmung? Einem Kuss? Andererseits befanden wir uns auch in der Öffentlichkeit und vor Emmett war mir das irgendwie auch noch zu unangenehm. Dafür war unsere Beziehung noch zu frisch.

Emmett schien unser Unbehagen zu bemerken. Er zeigte auf den Wagen. „Ihr habt fünf Minuten, dann müssen wir los."

„Danke Mann",Asher klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter, dann rutschten wir gemeinsam auf die Rückbank des Wagens.

Seine roten Knöchel fielen mir als erstes auf. Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und betrachtete die Schwellung, die sich schon langsam blau verfärbte.

„Tut es sehr weh?"

„Es geht so. Ich hoffe ich bekomme im Flugzeug etwas Eis. Das wird Zeit, bevor die Knöchel noch mehr anschwellen."

Ich hauchte einen zarten Kuss auf seinen Handrücken, darauf bedacht, ihm nicht wehzutun.

Asher schmunzelte. „Was Pete da drin gesagt hat..."

„Ist nicht so schlimm. Er ist nicht der Erste der das sagt", unterbrach ihn ihn. Ich war es gewohnt solche Sachen über mich zu hören. Meistens tat ich so als ließe es mich kalt, aber vermutlich würde ich anfangenzu weinen, wenn ich alleine zu Hause war.

„Es ist schlimm. Er hat nicht das Recht dazu, so etwas abartig böses zu dir zu sagen", beteuerte Ash.

„Ash", seufzte ich. „Ich habe Dinge getan, die das rechtfertigen was er gesagt hat. Ich kann dir nicht einmal sagen mit wie vielen Männern ich schon geschlafen haben, weil ich den Überblick verloren habe. Also hat er schon irgendwie Recht damit."

Asher legte seine Hand an meine Wange und ich lehnte mein Gesicht an seines.

„Mag sein, dass du mit vielen Männern im Bett warst und die Leute deshalb schlecht über dich reden. Aber das macht dich noch nicht zu einem schlechten Menschen. Also bitte hör auf das zu glauben."

Er küsste mich und ich schloss die Augen. Tief im Innern, wusste ich, dass ich seine Worte nicht befolgen konnte. Ich war schon zu kaputt, um zu glauben zu können, ich hätte eine liebenswerte Persönlichkeit.

„Ich fühle mich schlecht", murmelte ich, nachdem Asher sich von mir gelöst hatte. „Ich habe gedroht Petes Familie zu zerstören. Seine arme Frau und seine Kinder können doch nichts für seine Taten und ich drohe damit, meine Wut an ihnen auszulassen."

„Ich habe dem Kerl die Nase gebrochen", warf Asher trocken ein. „Das ist auch nicht gerade besser.

Ich kicherte. „Da hast du wohl recht. Aber in seinem Büro habe ich mich noch mächtig und überlegen gefühlt und jetzt fühle ich mich einfach nur noch schäbig."

„Er war beteiligt daran was Nilay und andern Kindern passiert ist. In gewisser Weise hast du das Richtige getan. Vielleicht nicht gerade was das Moralische betrifft, aber du hast getan, was du für richtig gehalten hast. Du setzt dich für die Kinder da drüben ein und das ist alles was zählt."

„Danke Ash."
„Keine Ursache."

Ich kuschelte mich an ihn. „Ich werde dich vermissen."
„Ich dich auch", nuschelte Asher in meine Haare.

„Telefonieren wir?"
„Worauf du dich verlassen kannst."

Emmett klopfte von draußen an die Scheibe.

Royal AffairWhere stories live. Discover now