Kapitel 29

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„Ist die Perlenlieferung eingetroffen?"

Mein Handy war zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt, weil ich eine riesige Kiste mit Ballons, Luftschlangen und Unmengen weiterer Dekoration trug.

„Ist vor einer Stunde eingetroffen", sagte Lesly am anderen Ende der Leitung. „Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich die neuen Entwürfe liebe?"

„Nur ungefähr fünfhundert Mal."

„Und ich werde es noch fünfhundert weitere Male sagen, Boss."

Ich verdrehte die Augen. Meine Inspiration war langsam wieder gekommen und ich hatte einige neue Entwürfe kreiert, auf die ich sehr stolz war. Momentan suchte ich nach einem neuen Gebäude, dass ich kaufen oder mieten wollte. Ich hatte entschlossen Royal Dress in eine exklusive kleine, aber feine Boutique umzuwandeln. Meine Kreationen sollten nicht in Massen angeboten werden, sondern nur in überschaubaren Stückzahlen. Aber momentan war alles erst Mal nur in Planung.

„Du kommst doch zur Babyparty morgen, oder? Ich habe extra diese kleinen Bodies besorgt, die jeder gestalten darf. Ich verstehe zwar nicht, woran da der Spaß liegt, aber Willow hat darauf bestanden."

Ich hatte Willow versprochen eine Babyparty für sie zu organisieren. Nachdem wir uns endlich ausgesprochen hatten, fingen wir an mehr Zeit miteinander zu verbringen. Auch mit Emmett hatte ich mich ausgesprochen und fühlte mich langsam immer mehr in meine Familie integriert. Ich verbrachte sogar Zeit mit meiner Nichte.

Emmett bot mir an, mit ihm zu boxen, wenn ich mal ein bisschen Frust loswerden wollte und das war eine gute Art der Therapie für mich. Mir machte es Spaß den Boxsack solange zu bearbeiten bis meine Muskeln brannten und ich völlig außer Atem war.

„Wenn es immer noch kostenloses Essen gibt, komme ich auf jeden Fall."

„Du bist unmöglich." Ich streckte meiner Freundin die Zunge heraus, auch wenn sie mich nicht sehen konnte.

„Also ich muss dann Schluss machen. Willows Kleid ist noch nicht fertig und ich habe ihr versprochen, heute Abend eine Anprobe zu machen, damit sie auch mit fettem Bauch atemberaubend aussieht."

„Du bist echt unmöglich."

Kichernd lief ich die Stufen nach unten Richtung Salon hinunter, in dem schon fleißig die Vorbereitungen für die Babyparty lief.

„Dann sehen wir uns mor..." Ein spitzer Schrei entfuhr mir als ich mit einer Person zusammenstieß, die um die Ecke kam. Die Kiste mit der Dekoration fiel mir aus den Händen und ich konnte gerade noch so mein Smartphone auffangen, bevor es sich ebenfalls auf den Boden gesellt hätte.

„Es tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen." Die mir nur zu bekannte Stimme ließ mich für einige Sekunden erstarren.

Asher.

„Liv, alles okay?", kam es aus meinem Smartphone und ich hielt es mir eilig ans Ohr, ohne den dänischen König aus den Augen zu lassen, der mittlerweile die Kiste aufgehoben hatte.

„Ja alles in Ordnung Lesly. Wir sehen uns dann morgen." Ich legte auf und nahm Asher die Kiste ab.

„Was machst du hier?", fragte ich so ruhig wie möglich. Unsere Trennung war schon einige Wochen her, aber seit er in meiner Wohnung war, hatte ich ihn nicht mehr persönlich gesehen. Die Situation zwischen uns war also mehr als nur komisch.

„Ich hatte eine Besprechung mit deiner Schwester."

„Das hat sie mir gar nicht gesagt." Was mich nicht verwunderte, denn vermutlich hatte sie nicht gewollt, dass ich mich unwohl fühlte.

Royal AffairWhere stories live. Discover now