12 - Für immer?

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Raves POV

Endlich ist wieder etwas Normalität in meinem Leben eingekehrt.

Seit die High School vor zwei Wochen angefangen hat, ist Lee in sämtlichen Schulaufgaben gefangen, sodass er nur noch einmal wöchentlich Zeit mit Mabel und mir verbringen kann.

Vermutlich sollte ich mich mal wegen der Anschuldigungen auf meiner Geburtstagsparty bei ihm entschuldigen, doch irgendwie bin ich zu feige, um dieses Thema anzusprechen.

Innerlich hoffe ich sowieso, dass mein Cousin schon längst vergessen hat, dass ich ihm vorgeworfen habe, mit meiner Freundin zu flirten.

Außerdem ist Lee kein nachtragender Mensch, oder? Er weiß sicherlich, dass in jenem Moment der Alkohol aus mir gesprochen hat.

„Woran denkst du, Rave?", reißt mich plötzlich Mabels neugierige Stimme in die Realität zurück. Da sie ihren Kopf auf meinem Bauch gebettet hat, kann sie nun problemlos zu mir aufschauen und mir einen fragenden Blick zuwerfen.

Natürlich könnte ich ihr jetzt die Wahrheit erzählen und damit riskieren, dass Lee zu unserem Gesprächsthema wird, doch ich entscheide mich lieber für eine Lüge.

„Ich habe daran gedacht, wie glücklich ich mit dir bin, mein Schatz", lächele ich die Grünäugige aufrichtig an, ehe ich ihren Kopf anhebe und einen federleichten Kuss auf ihrer Nasenspitze platziere.

In den vergangenen zwei Wochen sind sich Mabel und ich endlich wieder nähergekommen. Tagsüber haben wir viele Abenteuer erlebt, wohingegen wir nachts unsere letzten Kräfte beim Bettsport verbraucht haben.

Aktuell könnte ich wirklich nicht glücklicher sein.

„Wie oft möchtest du mir das noch sagen, Rave?", kichert Mabel schließlich leise. „Nur weil wir heute fünf Jahre zusammen sind, musst du nicht so eine übertrieben rutschige Schleimspur ziehen."

„Ich schleime nicht!", erwidere ich sofort entrüstet. „Ich sage dir bloß die Wahrheit!"

Es ist unglaublich, dass Mabel und ich schon unseren fünften Jahrestag gemeinsam erleben. Während wir in den ersten Jahren meistens einen Kurztrip gemacht haben, haben wir uns dieses Mal für einen entspannten Tag im Bett entschieden.

Dass ich meine Freundin später aber nochmal zum See entführen werde, um ihr eine wichtige Frage zu stellen, weiß sie noch nicht.

Schon den ganzen Tag bin ich deswegen aufgeregt.

„Gut, dann sage ich dir jetzt auch die Wahrheit", murmelt meine rothaarige Schönheit nach einer Weile mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. „Ich habe richtig Lust auf-"

„Sex?"

„Nein", lacht Mabel. „Ich habe richtig Lust auf Pizza!"

„Na gut, das ist auch okay", gebe ich grünes Licht, weshalb meine Freundin sofort aus dem Bett springt, zu ihrer Kommode hastet und sich wenig später mit der Pizzakarte in der Hand zurück auf meinen Bauch kuschelt.

„Teilen wir uns eine Familienpizza?" Mabel schaut mich flehend aus ihren großen Kulleraugen an, sodass mir nichts anderes übrigbleibt, als zu nicken.

Meinem Engel kann ich keinen Wunsch abschlagen.

Bis unser Essen geliefert wird, liegen wir noch faul im Bett herum und fantasieren über unsere gemeinsame Zukunft. Während Mabel später am liebsten vier kleine Mädchen in die Welt setzen würde, bestehe ich auf einen Jungen und ein Mädchen.

Vermutlich wird es in ein paar Jahren sowieso ganz anders kommen, aber es ist trotzdem schön, mir mit meiner Freundin unsere Zukunft auszumalen.

Unser Gespräch gibt mir außerdem Hoffnung, dass sie meine Frage am See mit einem „Ja!" beantworten wird.

Wenn Sonne und Regen aufeinandertreffenWhere stories live. Discover now