Kapitel 1 • Die Sommerferien

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Als die Sommerferien begannen, war es für Ophelia sehr komisch. Die meiste Zeit fühlte sie sich allein, auch wenn ihr Vater sehr viel Zeit mit ihr verbrachte. Es hat eine ganze Weile gedauert bis die beiden warm miteinander geworden sind. Ophelia hatte viele Fragen und Snape hat sie ihr alle beantwortet. Er hat sich bemüht mit ihr Dinge zu unternehmen, aber so richtig wusste er nicht was zutun war. Auch er stellte viele Fragen, was so ihre Hobbys sind und welche Musik sie gern hört und ob sie ihr eigenes Zimmer haben will. Das letzte bejahte sie natürlich und so waren die beiden in den letzten zwei Wochen damit beschäftigt ihr ein Zimmer einzurichten in seinem Reich. Er nannte es ungern Wohnung, da es sich nach wie vor im Schloss befindet, obwohl es einer Wohnung gleicht. Ophelia wählte die Farben für ihre Wände und Möbel und zusammen besorgten sie alles. Beim Einrichten kamen sich die beiden noch näher.

Am Mittwoch, noch vier Tage bis die anderen Schüler wieder kommen, verbringen die beiden wieder Zeit miteinander. Das Zimmer war nun vollständig eingeräumt, jetzt sortieren sie Ophelia's Sachen ein. Ophelia beobachtet ihren Vater eine Weile. Noch immer nennt sie ihn beim Vornamen, es fühlte sich einfach komisch an ihn anders zu nennen. "Severus?" Er summt zur Bestätigung und räumt weiter ihre Kleider in den Schrank. "Du hast mich doch gern oder?" Er stoppt in seiner Bewegung und rollt genervt mit den Augen. "Ich habe ein eigenes Zimmer für dich errichtet. Ich denke dass das jetzt wirklich eine sehr dumme Frage war." Er schüttelt den Kopf und macht dann weiter. "Kann ich dich noch was fragen?" Fängt sie vorsichtig an und er schaut sofort zu ihr rüber. "Geht es um dasselbe Thema?" Sie nickt zur Bestätigung und er geht zu ihrem Bett rüber und setzt sich, dann klopft er auf die Decke neben sich. "Komm her zu mir. Wir können über alles reden. Frag ruhig." Ophelia steht auf und geht zu ihm rüber, dann setzt sie sich und schaut ihn an. "Unsere Mutter, also Harry und meine, war doch mit Harry's Vater verheiratet. Wie bin ich dann passiert?" Sie macht eine kurze Pause und fährt dann fort. "Also, ich weiß wie Babys entstehen, dass meine ich nicht. Ich meine, wie ist das mit euch passiert eigentlich? Weil sie war ja verheiratet." Snape schaut seiner Tochter in die Augen und überlegt kurz, wie er es ihr am besten erklären soll. "Ja, sie war mit ihm verheiratet. Und du hast vollkommen Recht, wenn man verheiratet ist macht man sowas eigentlich nicht. Aber nur weil man etwas nicht soll oder nicht darf, heißt das noch lange nicht das es auch keiner macht. Kurz nachdem dein Bruder zur Welt kam, hatten James, also Harry's Vater, und deine Mutter einen Streit. Sie ist mit Harry für ein paar Tage ausgezogen und hat sich nach Jahren bei mir gemeldet. Ich war bei ihr zu Besuch, auch wenn es im Nachhinein ganz schön leichtsinnig von mir war, aber ich war noch genauso verliebt wie damals in der Schulzeit. Sie hat mir von dem Streit erzählt und hat mir ihre Unsicherheit berichtet. Sie war am überlegen, wie es gewesen wäre wenn sie nicht mit James geheiratet hätte. Naja und eines Abends ist es dann passiert, da du ja bereits weißt wie Babys entstehen muss ich nicht noch mehr ins Detail gehen. Es war ein einziges Mal. Und ein paar Wochen später habe ich Post von ihr bekommen, wo sie um ein Treffen gebeten hat. Bei dem Treffen hat sie mir dann erzählt, dass sie wieder bei James ist und ihm davon erzählt hat und dann hat sie mir erzählt das sie schwanger ist und nur ich als Vater in Frage komme." Neugierig lauscht sie seinen Worten und schaut ihn dabei an, dann nickt sie verständnisvoll. "Hast du dich gefreut?" Er überlegt kurz und nickt dann. "Ich konnte es am Anfang nicht glauben. Es hat schon ein paar Wochen gedauert, bis ich das ganze verdaut hatte. Aber als ich dich das erste Mal gesehen habe, spätestens da war ich richtig stolz und glücklich darüber. Du hast schon immer ausgesehen wie ich." Er schmunzelt und streicht ihr dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich bin viel schöner!" Sagt sie spaßig und grinst dabei. "Weißt du auch wie Harry's Vater reagiert hat?" Neugierig schaut sie ihren Vater an. "Nein, keine Ahnung. Darüber haben wir nie geredet. Aber sicherlich war er nicht so erfreut darüber. Ich zumindest wäre es nicht gewesen." Er zuckt mit den Schultern und schaut sich dann in ihrem Zimmer um. "Ist doch schön geworden, oder?" Stolz lächelt er und legt ihr die Hand auf die Schulter. "Oh ja! So ein schönes Zimmer hatte ich noch nie! Darf ich denn eigentlich immer hier Wohnen? Auch wenn die Schule wieder losgeht?" Er schaut zu ihr runter und lächelt. "Na das will ich doch hoffen!" Voller Freude richtet sie sich auf und umarmt ihn. Überrascht darüber erwidert er die Umarmung und streicht ihr sanft über den Rücken. "Danke", sie macht eine kurze Pause, "Dad." Er löst die Umarmung kurz und schaut sie an, nur um ganz sicher zu gehen das er richtig gehört hat, fragt er nochmal nach. "Wie bitte?" Sie schaut zu ihm rauf und lächelt schüchtern. "Ich sagte, danke Dad!" Er schließt sie wieder fest in die Arme und drückt sie ganz fest an sich. "Das ist das schönste was ich je gehört habe. Gerne, Ophelia. Ich will das alles wieder gut machen. Viel zu lange wurde dir ein richtiger Vater vorenthalten. Ich kann dir gar nicht oft genug sagen, wie leid es mir tut." Nach ein paar Minuten löst sie die Umarmung und schaut zu ihm rauf. "Ich bin froh das du jetzt da bist. Genau jetzt, brauche ich dich mehr als jemals zuvor." Sie lächelt ihn an und steht dann auf um ihre restlichen Sachen einzuräumen.

Ophelia Lilith Snape - Der Erbe SlytherinsWhere stories live. Discover now