Kapitel 13 - Erschreckende Einblicke

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Es war der 13. Juni vor genau fünfzig Jahren. Ophelia hört Stimmen, undefinierbar zu wem diese gehören. Sie steht mitten auf einer ihr vertrauten Treppe, in Hogwarts. Ein paar Meter neben ihr steht ein Junge, vielleicht ein paar Jahre älter als sie. Er schaut hoch zu dem Gang von welchem die Treppe abgeht, es sieht so aus als würde er warten. Die Stimmen aus der Ferne kommen immer näher. Plötzlich senkt der Junge den Kopf und drei Herren kommen oben um die Ecke. "Wenn das so weiter geht müssen wir die Schule schließen, gar keine Frage!", sagt einer der Herren. Der Junge hebt den Kopf, "Professor Dippet. Verzeihung, ich wollte nicht lauschen. Aber habe ich das richtig verstanden? Die Schule soll geschlossen werden?" Der Herr, welcher offenbar Professor Dippet war, kommt ein paar Stufen die Treppe hinunter. "Tom. Was machst du hier ganz allein? Es ist zu gefährlich!" Professor Dippet seufzt, dann schaut er die zwei anderen Herren an und dann wieder zu dem Jungen, Tom. "Aber ja, du hast Recht gehört. Es wurde eine Schülerin ermordet, Tom. Wir wissen nicht einmal wer es gewesen war. Es bleibt uns nichts anderes übrig!" Er geht an Tom vorbei, die Treppe runter und bleibt unten nochmals kurz stehen. "Geh jetzt bitte in deinen Gemeinschaftsraum. Wir können nicht verantworten das noch mehr Schüler Schaden tragen." Die anderen beiden Herren folgen Professor Dippet und zu dritt verschwinden sie hinter der nächsten Ecke.

Ophelia schluckt schwer, dann geht sie ein paar Schritte auf Tom zu. Sie räuspert sich, "Tom? Tom Riddle?" Doch Tom reagiert nicht. "Hey! Wer waren die Männer?", versucht sie erneut doch auch diesmal ohne Erfolg. Dann geht Tom die Treppe vollständig nach unten und läuft schnellen Schrittes davon. Ophelia setzt sich in Bewegung und versucht ihn einzuholen, was gar nicht Mal so einfach war. Er läuft hinunter in die unterirdischen Schulgänge, Ophelia versucht Schritt zu halten. Dann bleibt Tom stehen und sie konnte gerade rechtzeitig stoppen bevor sie ihn anrempelte, falls das überhaupt möglich ist. Er beobachtet etwas und sie folgt neugierig seinem Blick. Am Ende des Ganges steht eine dunkle Gestalt. "Rubeus Hagrid!", ruft Tom und die Gestalt vor ihnen dreht sich um. Tatsächlich steht vor ihnen der junge Hagrid. "Tom! Was willst du hier?", entgegnet Hagrid gestresst. Tom schreitet ein paar Schritte näher an ihn heran und beobachtet ihn ausgiebig. "Was ich hier will? Die Frage ist wohl eher was du noch hier willst?", zischt Tom gehässig. Hagrid steht vor einer großen, hölzernen Truhe und versucht kläglich den Deckel zu schließen. "Du solltest dieses Vieh lieber vernichten! Professor Dippet will die Schule schließen wegen dir!" Hagrid schnaubt gereizt und knallt den Deckel nun ruckartig zu, dann schaut er zu Tom. "Das ist kein Vieh! Pass bloß auf was du sagst! Das ist eine Acromantula und sie ist gewiss nicht daran schuld das hier komische Dinge vor sich gehen! Sie ist ganz Lieb und hat doch nur Angst! Aber ganz bestimmt würde sie niemanden töten!"

Ophelia's Augen weiten sich, gespannt beobachtet sie das Spektakel. Tom lacht verächtlich und rollt mit den Augen. "Mach dir doch nichts vor! Sie wollen die Schule schließen und das nur weil du die Kammer geöffnet hast und dieses Monster nun als Haustier hältst! Es hat eine Schülerin getötet, Hagrid. Es ist teuflisch. Sicher hattest du dabei keine bösen Absichten, allerdings muss ich Professor Dippet darüber in Kenntnis setzen, dass das alles deine Schuld ist. Wir können nicht noch mehr Unfälle riskieren!" Als er das gesagt hat macht er auf dem Absatz kehrt, Hagrid ruft ihm vergebens nach.

Dann wird alles ganz hell, so hell dass Ophelia die Augen schließen muss. Plötzlich wird ihr wieder etwas schwindelig, dann als sie die Augen wieder öffnet sitzt sie wieder in ihrem Zimmer an ihrem Schreibtisch. Es klopft an der Tür und Ophelia erschreckt sich heftig. Dann öffnet sich die Tür und ihr Vater schaut hinein. "Ist alles in Ordnung bei dir? Ich habe nach dir gerufen, du hast nicht reagiert." Fragt er besorgt, dann deutet er in den Raum hinter sich. "Draco war kurz hier und hat nach dir gefragt." Erst jetzt realisiert Ophelia was gerade passiert war. Urplötzlich springt sie von ihrem Stuhl auf, schnappt sich das Buch von Tom und geht auf ihren Vater zu. "Ist er noch hier?" Er schüttelt den Kopf und schaut sie dann an. "Nein, ich denke er ist wieder zurück in den Gemeinschaftsraum gegangen." Sie nickt und versucht sich an ihren Vater vorbeizudrängen, doch er hält sie am Arm fest und bleibt vor ihr stehen. "Du erzählst mir doch wenn etwas nicht stimmt, oder? Ophelia du hattest mir versprochen ehrlich zu sein." Verzweifelt schaut sie ihren Vater an, dann seufzt sie schwer und lässt die Schultern hängen. "Es ist alles in Ordnung, Dad. Ich habe ein wenig gelernt und muss wohl kurz eingeschlafen sein. Ich erzähle dir sofort davon wenn etwas sein sollte, versprochen! Ich muss jetzt aber schnell zu Draco. Weißt du, wir haben Aufgaben von Professor McGonagall bekommen und saßen jetzt ein paar Tage lang an einer Aufgabe und ich denke ich habe jetzt die Lösung gefunden. Ich will ihm schnell davon erzählen, bevor ich es vergesse." Er nickt verständnisvoll und lässt sie dann vorbei. Sie geht an ihm vorbei und geht zur Wohnungstür, dann dreht sie sich nochmal um. "Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, Dad! Ich habe dich Lieb." Er lächelt sie sanft an und nickt dann. "Ich dich auch, kleines! Viel Spaß." Sie verlässt die gemeinsame Wohnung und rennt förmlich zu dem Gemeinschaftsraum der Slytherins.

Dort angekommen sucht sie Draco und setzt sich mit ihm zusammen in eine ruhige Ecke. "Ich habe herausgefunden was mit dem Buch ist. Schau Mal." Sie öffnet das Buch, nimmt ihren Federkiel und schreibt hinein. Wie vorhin auch verschwindet das Wort und stattdessen kommt eine kurze Antwort von Tom Riddle. Draco schaut verblüfft ins Buch und dann wieder in das Gesicht seiner Freundin. "Wie hast du das denn herausgefunden?" Sie schüttelt nur den Kopf, "Nicht so wichtig! Aber Pass auf, ich habe mit ihm eine Weile geschrieben und er weiß wer die Kammer damals geöffnet hat! Er hat mich einen kurzen Augenblick wie ins Buch hineingezogen und es war so als wäre ich mit dabei gewesen." Neugierig und gespannt lauscht Draco ihren Worten. "Der ehemalige Schulleiter Professor Dippet hatte davon gesprochen die Schule zu schließen, da eine Schülerin ermordet wurde. Tom hat das ganze mitbekommen und ist dann nach unten gerannt. Unten sind wir auf Hagrid gestoßen, er hat eine riesige Acromantula versucht zu verstecken. Tom hat ihn angesprochen und meinte es wäre ein Monster und das er dieses Vieh nicht als Haustier halten soll. Er meinte es wäre alles die Schuld von Hagrid gewesen, da er schließlich die Kammer geöffnet hat. Er hat gemeint ihn zu verraten und ist dann abrupt abgehauen. Dann war die Erinnerung vorbei. Aber das würde nun auch erklären warum Hagrid von der Schule geflogen ist!" Unglaubwürdig hört er ihr zu und nickt dann zustimmend. "Dann wissen wir ja wer die Kammer geöffnet hat. Hagrid ist immer noch hier, vielleicht hat er auch diesmal wieder die Kammer geöffnet." Ophelia überlegt kurz, dann antwortet sie, "Ich weiß es nicht."

Ophelia Lilith Snape - Der Erbe SlytherinsWhere stories live. Discover now