Kapitel 10 - Beschuldigungen

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In der gemeinsamen Wohnung angekommen setzen sich Vater und Tochter auf die Couch. "Was soll das alles bedeuten? Das, ich hab das nicht mit Absicht gemacht!" Ophelia schaut ihren Vater verzweifelt an, doch er kann nur mit den Schultern zucken. "Ich weiß, kleines. Aber ich kann dir im Moment nicht wirklich helfen. Ich weiß das du unschuldig bist, ich vertraue dir da auch voll und ganz, aber dennoch passieren seltsame Dinge. Wir sollten uns erstmal nicht damit verrückt machen. Ich bin mir sicher das sich die ganze Situation wieder entspannen wird!" Erschöpft seufzt sie und lässt sich nach hinten an die Lehne fallen, während ihr Vater versucht sie zu beruhigen. "Nun komm, so kenne ich dich gar nicht.", setzt er erneut an und Ophelia zuckt nur mit den Schultern. "Mir ist jetzt echt nicht nach sowas zumute. Ich mache mir echt Sorgen Dad. Zumal ich damit einen unschuldigen Jungen verängstigt habe. Ich sollte mich morgen dafür entschuldigen." Langsam erhebt sie sich von der Couch und schaut nochmals zu ihrem Vater. "Ich gehe jetzt besser schlafen. Gute Nacht Dad, hab dich Lieb." Sie lächelt sanft und geht zu ihrem Zimmer rüber, "Ich dich auch kleines. Wenn was ist, dann komm zu mir." Auch er erhebt sich nun und lächelt nochmal zu seiner Tochter. Sie betritt ihr Zimmer und macht sich fertig zum schlafen gehen.

Am nächsten Tag begibt sich Ophelia schnellstmöglich auf die Suche nach dem Schüler welchen sie gestern verschreckt hat, dabei läuft sie gefühlt durch das halbe Schloss. Gerade als sie aufgeben und wieder umdrehen wollte, bleibt sie hinter einer Ecke abrupt stehen. Sie traut ihren Augen kaum und muss näher gehen um sich wirklich sicher zu sein, dass sie tatsächlich den Schüler von gestern und den fast kopflosen Nick vor sich liegen sieht. Erschrocken weicht sie wieder ein paar Schritte zurück. Die beiden scheinen ebenso versteinert worden zu sein, nur bei dem fast kopflosen Nick sieht es um einiges merkwürdiger aus. Er ist seltsam gefärbt, sieht fast aus wie aus Stein so grau. Plötzlich ertönt hinter ihr ein lautes kreischen. Erschrocken dreht sie sich um, nur damit sie Peeves erblickt welcher laut Alarm schlägt. "Schon wieder! Schon wieder hat sie zwei unschuldige außer Gefecht gesetzt!" Er fliegt über sie hinweg und lacht dabei gehässig und verschwindet um die nächste Ecke. Wenige Sekunden später sammeln sich Schüler und Professoren um das geschehen. Sie ist sich ziemlich sicher das es gerade alles andere als gut aussieht wie sie hier bei den beiden steht, aber als Professor McGonagall auf sie zu schreitet weicht ihr die restliche Farbe aus dem Gesicht. Ohne ein Wort mit ihr zu wechseln packt sie Ophelia am Handgelenk und zieht sie mit sich mit bevor sie Professor Flitwick bescheid gibt sich um die beiden versteinerten zu kümmern. Sie zieht sie mit sich, bis sie vor dem Büro von Professor Dumbledore ankommen, dort sagt Professor McGonagall das Passwort und die beiden treten ein. Erst als sie vor Professor Dumbledore's Schreibtisch stehen, lässt der Professor von ihr ab. "Justin Finch-Fletchley und Sir Nicholas, Professor. Sie war die einzige dort, Peeves hat sie aufgefunden." Professor Dumbledore legt ein Buch beiseite und schaut seine Kollegin nachdenklich an, dann nickt er. "Wären Sie so freundlich und würden Severus bitte hier her schicken und sich dann darum kümmern das die Schüler in Sicherheit sind?" Professor McGonagall schaut ihn an und nickt dann bestimmt, "Selbstverständlich Professor." Sie verlässt das Büro und Professor Dumbledore schaut zu Ophelia. "Setz dich doch, mein Kind.", sagt er und deutet mit seiner Hand auf einen Stuhl gegenüber von ihm. Ophelia nickt vorsichtig und setzt sich ihrem Schulleiter gegenüber, dann beginnt sie vorsichtig zu sprechen. "Professor, sie müssen mir glauben, ich habe damit wirklich nichts zutun! Ich habe Justin gesucht um mich bei ihm zu entschuldigen, ich wollte ihm doch gestern keine Angst machen, und dann habe ich die beiden dort gefunden. Peeves hat mich total erschreckt! Ich war das nicht, Professor. Bitte!" Dumbledore hört ihr aufmerksam zu und nickt dann, plötzlich ertönt ein Räuspern hinter Ophelia. Sie dreht sich leicht erschrocken um und erblickt ihren Vater. "Gott sei Dank! Dad, ich habe nichts gemacht!" Snape setzt sich neben seine Tochter und schaut nachdenklich zu ihr, dann zu Professor Dumbledore. "Albus.. ich weiß, sie ist meine Tochter, aber das hat absolut nichts damit zutun das ich ihr zu hundert Prozent glaube. Sie hat doch noch gar nicht gelernt, wie man solch einen Zauber zustande bringt." Dumbledore nickt erneut, dann nimmt er die Halbmondbrille von seiner Nase und schaut beide an. "Ich weiß, ich weiß. Ich habe nie etwas anderes geglaubt." Erleichtert seufzen Snape und Ophelia auf, dann fragt Ophelia verwundert nach, "Aber Sir, alle anderen glauben das und Professor McGonagall wird mich doch nicht grundlos hierher gebracht haben?" Professor Dumbledore setzt sich die Brille wieder auf und erhebt sich von seinem Stuhl, wahllos läuft er in seinem Büro umher und beginnt zu erzählen. "Weißt du, Ophelia, du kannst es niemandem verübeln so zu denken. Auch wenn ich weiß das du unschuldig bist, die aktuellen Umstände legen einem den Verdacht wirklich in die Hände. Professor McGonagall, sie denkt wie ich. Auch sie weiß das du nichts damit zutun hast, Ophelia. Sie hat dich zu mir gebracht um dich schützen."
Neben Ophelia lodern plötzlich Flammen auf, erschrocken dreht sie sich in die Richtung und erhebt sich von ihrem Platz. "Professor, entschuldigen sie die Unterbrechung. Ihr Vogel brennt!" Bestürzt eilt sie zu dem Tier hinüber und Professor Dumbledore stellt sich neben sie. "Ja. Dieser Vogel ist ein Phönix, sein Name ist Fawkes. Er erhebt sich auf diese Weise neugeboren aus der Asche. Er ist ein sehr starker und magischer Vogel, musst du wissen." Plötzlich bewegt sich die entstandene Asche und aus ihr kriecht ein 'neuer' Phönix welcher sich sofort wieder auf die Stange setzt. Verblüfft bewundert sie den Phönix und schaut dann zu ihrem Schulleiter. "Er kann nützliche Dinge erfüllen, musst du wissen." Ophelia nickt und lächelt dann vertraut. "Danke Professor." Er klopft seiner Schülerin sanft auf die Schulter und geht dann wieder zu seinem Schreibtisch und setzt sich auf seinen Stuhl. "Severus. Pass gut auf sie auf. Du weißt, Kinder können gemein sein." Snape nickt und erhebt sich dann langsam. "Vielen Dank das Sie mir bescheid gegeben haben, Albus." Professor Dumbledore lächelt freundlich und nickt den beiden zum Abschied zu. Snape und Ophelia verlassen das Büro des Schulleiters und begeben sich in die gemeinsame Wohnung.

Ophelia Lilith Snape - Der Erbe SlytherinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt