❆ 09 ❆

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Das erste, was Jungkook in den Sinn kam nachdem er am späten Morgen aufgewacht war, war, ob all das was am letzten Tag passiert war, der Wahrheit entsprach.

Hatte es wirklich nach all den Fehlmeldungen angefangen zu schneien? Hatte Snow Flower wirklich dort gestanden und vor allem war er wirklich auf ihn zugegangen? Hatte Jungkook ihm seinen Pullover gegeben und ihn zu sich nach Hause eingeladen? Hatte dieser ihm sein Innerstes Geheimnis anvertraut und in seinen Armen geweint? War Snow Flower gegen seiner Schulter eingeschlafen und hatte Jungkook ihn in sein Bett gebracht?

Als der Schwarzhaarige realisierte, dass das Ganze kein Traum war und er nicht auf dem Sofa schlief, nur weil er beim fernsehen eingeschlafen war, konnte er es nicht glauben. War es nach all den Jahren wirklich endlich wahr geworden? Er hatte Zeit mit seiner großen Liebe verbracht und würde es auch heute noch tuen. Vorausgesetzt Taehyung war nicht in der Nacht abgehauen, ohne ein Wort zu sagen.

Aber wenn Jungkook so nach draußen blickte, hatte er eigentlich schon seine Antwort. Denn die Schneeschicht hatte mittlerweile schon eine Höhe von 20 Zentimetern erreicht, doch der Schnee wollte nicht aufhören zu fallen. Zudem wehte ein starker Wind, der die Kälte nur noch verschlimmerte. Taehyung hatte keine Chance sich dort mit einem Auto durchzukämpfen. Wenn der Sturm aufgehört haben würde, dann würde der Zwanzigjährige wohl zu allererst mit dem Schneeschippen helfen müssen, um die Straßen wieder annähernd befahrbar zu machen.

Jedoch, wenn Jungkook ehrlich war, dann dankte er gerade innerlich dem Wetter, dass er Taehyung noch länger in seiner Nähe haben würde. Es musste wohl ein Schicksal sein.

Doch in dem Moment, in dem er motiviert aufstehen wollte, fiel ihm seine Missetat vom vorigen Abend ein. Wie konnte er es nur wagen, Taehyung fast ausgezogen zu haben? Dass er allein schon daran gedacht hat, dies zu tun, war äußerst verwerflich! Es war widerlich und er würde sich am liebsten selbst dafür schlagen, über so etwas nachgedacht zu haben. Einem die Kleider vom Leib ziehen, verpackt in einer Ausrede. Jungkook konnte sich bei dem Gedanken fast nicht mehr selbst in die Augen sehen.

Um sich für all das zu entschuldigen, entschied sich der Schwarzhaarige dazu sich für das Frühstück für den Älteren und besonders Mühe zu geben. Auch wenn Taehyung seine Misstat wahrscheinlich (Jungkook betete darum) nicht mitbekommen hatte. Es ließ ihn besser fühlen zu wissen, dass er sich dafür entschuldigt hatte. Worte hin oder her. Von dieser Geste hatte Taehyung ohne hin mehr von, als von eindeutigen Worten, von denen er nicht einmal wissen würde, was der Grund für sie war.

Also erhob der Zwanzigjährige sich von der Couch, streckte sich einmal ausgiebig, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte, wo er gleich den Kühlschrank öffnete, um Ideen zu sammeln, was er denn überhaupt machen könnte.

Am Ende landete er bei Rührei mit Speck und Pancakes. Auch wenn beides die typischsten Gerichte zum Frühstück waren, es gab nichts anderes, was ihm so spontan einfiel, dass er kochen konnte. Jedenfalls war es interessanter als das Essen, was er sonst immer am Morgen zu sich nahm. Ein mit Marmelade oder Nutella beschmiertes Brötchen und wenn keine zuhause waren, dann nahm er Schokomüsli. Nicht gerade abwechslungsreich.

Es dauerte nicht lange, da legte Jungkook auch den letzten Pancake auf den Pancaketurm, den er auf einem Teller errichtet hatte und schüttete nur noch ein wenig Sirup darüber, bevor er den Teller auf den Tisch stellte, daneben eine Kanne voller Kakao.

Als hätten sie sich abgesprochen, kam in diesem Moment auch Taehyung von der Treppe herunter getaumelt und rieb sich immer noch die Augen, bevor er dann auch schon in das Wohnzimmer trat, in dem sich ebenfalls der vollbedeckte Esstisch befand, den dieser gleich entsetzt beäugte.

Sein Blick fiel kurz drauf auf den Schwarzhaarigen, der sich schon hinter einem dem Stühle platziert hatte und nur so darauf wartete, dass der Ältere sich mit ihm in den Tisch setzten würde.

Jedoch schien Taehyung das ganze nicht für gut zu empfinden, denn dieser kam zwar auf ihn zu, schüttelte dabei allerdings die Hände und sah ihn etwas entschuldigend an.

„Oh Gott, Kook! Das... kann ich nicht annehmen! Du hast doch schon so vieles für mich getan! Und jetzt auch noch das?!"

Snow Flower ⚣𝗄𝗈𝗈𝗄𝗍𝖺𝖾Where stories live. Discover now