48.

1.8K 72 15
                                    

Ich wachte erschöpft von meinen Verletzungen auf als sich die Tür zu meiner Zelle öffnete. Diesmal kam nicht nur Valentine herein. Hinter ihm betraten auch zwei seiner Lakaien den kleinen raum. Sie schoben eine Art Medizintsch mit sich hinein.

"Rubina. Schön dich wiederzusehen.", lächelte Valentine.
"Kann ich nicht zurückgeben.", antwortet ich, hustete aber danach direkt auf. Mein Körper war schwach und alles schmerzte.

"Kaum zu glauben, dass du immer noch so frech bist, nach allem was dir hier schon passiert ist.", lachte Valentine und kam näher. Mit seiner Stele strich er über meine Heilrune und sofort begann ich mich besser zu fühlen. Meine Wunden waren noch nicht ganz verheilt und ich war immer noch schwach aber immerhin ging es mir jetzt besser.

"Ich hab heute etwas ganz besonderes vor mit dir.", grinste der Mann. Angewidert schaute ich zu, wie seine Lakaien ihm eine Spritze gefüllt mir einer Blauen Flüssigkeit reichten. Sofort trat ich um mich und versuchte ihn wegzubekommen. Ich wusste genau was er vorhatte. Ich konnte von meiner Zelle aus die Unterweltler sehen, die in Käfigen gefangen waren. Ich wusste, dass er schon damals vor dem Aufstand mit Unterweltlerblut experimentiert hatte und ehrlich gesagt war ich nicht scharf darauf auch welches abzubekommen.

Seine Männer kamen zu mir und hielten mich fest, sodass ich ihn nicht mehr treten konnte.
"Na na, Rubina. Das ist mein letztes bisschen Dämonenblut. Wir wollen doch nicht dass das verschwendet wird.", meinte Valentine und trat zu mir.
Die Spritze traf auf meinen Hals und sofort begann alles in mir wie Feuer zu brennen.

Valentine schaute zu wie die Venen an meinem hals sich schwarz färbten und ich mir das schreien verkniff. Mein Körper wurde ganz heiß und alles brannte und schmerzte. Eindeutig versuchte mein Körper mit dem neuen Blut umzugehen. Ich konnte mich schließlich nicht mehr zusammenreißen und begann zu schreien. Es fühlte sich an als würden tausende Nadeln gleichzeitig in meinen Körper stechen. Der Schmerz wurde nur immer schlimmer bis mein Körper völlig in sich zusammensackte.

Meine Sicht wurde schwarz und schon kurz darauf verlor ich mein Bewusstsein.

Ich wachte auf und rang nach Luft. Sofort umgab meine Lungen ein bekanntes Brennen, welches durch viel zu heiße Luft verursacht wurde. meine Augen versuchten sich an die Dunkelheit zu gewöhnen als plötzlich Fackeln entfacht wurden.

Ich befand mich inmitten einer riesigen schwarzen Halle. Säulen zierten den Raum in gleichmäßigem Abstand. Inmitten des Raumes stand ein großer schwarzer Thron.

Ich riss meine Augen erschrocken auf, als ich ein bekanntes Gesicht darauf sitzen sah.
"Ruby. Du hast ja schnell wieder zu mir gefunden. Auch wenn es diesmal nicht deine Entscheidung war.", lächelte der dunkelhaarige Mann auf dem Thron und stand dann auf.

"Wie komme ich hier her?", fragte ich nach. Erschrocken musste ich feststellen, dass meine Stimme normal funktionierte und auch nichts schmerzte. Ich blickte an mir herab und sah völlig normal und gesund aus. Mein Körper war geheilt von allen Schnitten und meine Klamotten waren wieder völlig sauber und intakt.

"Du bist nicht wirklich hier. Das wäre zu schön.", lachte der Man leicht.
"Was soll das heißen?", fragte ich verwirrt, als er zu einen Halt direkt vor mir kam.
"Das soll heißen, dass dein Unterbewusstsein, dein Geist bei mir ist, dein Körper aber nicht.", erklärte er.
"Aber warum sollte ich hier her kommen? Hast du mich gerufen?"

Die ganze Situation überforderte mich unglaublich. Eben noch, wurde ich von Valentine gefoltert und jetzt wachte ich in der Hölle auf mit Lucifer direkt vor mir.
"Nein ich habe dich nicht gerufen. Dein Körper hat dich hier her geschickt, deine Magie, damit ich dir helfe. Damit ich dir einen Rat gebe. Ich habe gesehen was Valentine Morgenstern dir angetan hat.", erklärte er mir.
"Du hast es gesehen und nichts getan?", fragte ich und verschränkte die Arme.

"Es tut mir leid, Ruby. Ich werde wohl nicht Vater des Jahres. Aber ich konnte nicht helfen. Ich darf nicht eingreifen.", erklärte er und legte eine Hand auf meinen Oberarm. sofort durchzuckte meinen Körper eine unheimliche Kraft und Wärme, die ich noch nie gespürt habe.

"Was war das?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
"Ich bin dein Vater. Du hast meine Kräfte, mein Blut. Ich habe dich gestärkt. Ich habe deine Magie entfacht.", lächelte er.

Das Kibbeln verließ meinen Körper nicht mehr. Es wurde nur stärker. Die Wärme breitete sich immer weiter in mir aus und ich fühlte wie mein Wille gestärkt wurde.

"Ruby, du bist mächtig. Mächtiger als die meisten. Du musst nur an dich glauben. du kannst alles erreichen. Denk immer daran. Suche dir einen Anker. Etwas dass dich stark macht, jemand, der dich stark macht. Dann kann deiner Macht nichts mehr im Weg stehen.", erklärte er und legte nun auch seine zweite Hand an meinen zweiten Arm.

Ich ließ meine Arme sinken und schaute ihm tief in seine eisblauen Augen.
"Seit ich weiß, dass du existierst habe ich an nichts anderes mehr gedacht, Ruby. Ich war dein Leben lang nicht für dich da, was wahrscheinlich auch gut so war. Woher soll ich auch wissen wie man mit einem Kind umgeht. Aber ich bin für dich da. Ich möchte dir helfen. Und ich weiß, dass du das kannst, mein Kind. Besiege Valentine.", sprach er in einer beruhigenden tiefen Stimme.

Es war fast unmöglich zu glauben, dass dieser Mann Lucifer, der König der Hölle, war.
Ich nickte leicht und begann zu lächeln. Ich war zwar immer noch vorsichtig, aber was Lucifer hier sagte klang ehrlich. Er schien wirklich zu versuchen mir zu helfen.

"Wenn du mich wieder brauchst, ruf mich ich werde kommen.", sagte er und schloss sachte seine Arme um mich. Völlig überfordert riss ich meine Augen und meinen Mund auf. Ich konnte mich nicht bewegen und nichts sagen. Ich war viel zu geschockt davon, dass Lucifer mich gerade umarmt hatte.

"Und jetzt geh."

Mit diesen Worten wurde meine Sicht wieder schwarz. Das warme Gefühl seiner Arme um mich verschwand und Schmerzen kamen zurück in meinen Körper. Dennoch spürte ich seine Macht. Ich spürte wie er mir Kraft gab und ich schwöre ich konnte seine Stimme in der Distanz hören.

Ich kam also wieder in meinem Körper an und der unerträgliche Schmerz wurde wieder völlig auf mich geladen. Ich musste also das Blut aus meinem System bekommen. Ich musste mich heilen.

Was ich nicht wusste und nichgt sah, war, dass nur wenige Sekunden vergangen waren und Valentine immernoch vor mir stand und eine Reaktion erwartete.
Diese bekam er auch.

Die eben noch schwarzen Venen an meinem Hals färbten sich feuerrot und begannen zu glühen. Roter Nebel umgab meine Hände und erstreckte sich über meine gesamten Arme. Erfasst von plötzlicher Übelkeit öffnete ich meine Augen und schon weniges Sekunden später, erbrach ich schwarzes Blut mein Kopf senkte sich, dennoch schaute ich nach vorne wo Valentines Lakaien nun angsterfüllt standen und auch Valentine stand da, aber sein Blick war fasziniert.

Er schaute mich an, als wäre ich ein vom Aussterben Bedrohtes Tier in einem Zoo.
"Ihre Augen glühen.", flüsterte einer der beiden Männer ungläubig.

Ich spürte wie das Brennen meinen Körper verließ. Meine Wunden heilten und die Schmerzen verschwanden. Das Dämonenblut, welches Valentine mir verabreicht hatte, verteilte sich nun als schwarze Masse auf seinem Boden.

"Das ist doch genau was ich von dir sehen wollte.", lachte Valentine und schaute zu, wie meinen Augen das strahlen verloren und der Nebel von meinen Händen verschwand. Auch die Venen auf meiner Haut waren nun nicht mehr sichtbar.

"Nehmt ihr Blut ab. Soviel wie möglich.", befahl er und verschwand dann. Dadurch ließ er seine Lakaien allein mit mir.

// Archer // Alec LightwoodWhere stories live. Discover now