11.

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Clary P. O. V.

"Wo sind wir? Das ist nicht die Polizeiwache.", stellte ich fest.
"Kooperiert einfach und alles geht klar.", antwortete Aleric mir.
"Raus mit euch.", befahl der Andere.
Simon, Ruby und ich wurden aus dem Auto und in ein chinesisches Restaurant gebracht.
"Wieso werde ich immer wieder entführt?", beschwerte sich Simon als wir drei auf Stühle geschubst wurden.
"Das klingt vielleicht egozentrisch aber ich glaube es geht hier um mich.", antwortete ich meinem besten Freund.
Der Fremde und Aleric saßen uns gegenüber.
"OK Was ist hier los? Aleric hast du uns wegen Hausfriedensbruch verhaftet? Ich hab da ne Neuigkeit für dich. Ich war in meiner eigenen Wohnung.", fuhr ich die beiden an.
"Wir wollen uns nur ein wenig unterhalten. Das ist alles.", meinte der Fremde.
"Legt ihr jedem mit dem ihr reden wollt Handschellen an?", fragte Simon und deutete auf die Handschellen an seinen Armen.
"Der Typ hat bestimmt das gruselige Onlineprofil aller Zeiten.", setzte er noch nach.
"Der ist witzig. Das gefällt mir.", sagte der Fremde und zeigte auf Si.
"Hör mal ich weiß, dass du Angst vor Luke hast. Er versucht dich zu finden aber ich kann dich beschützen. Sag uns einfach wo wir den Kelch der Engel finden.", wendete Aleric sich jetzt direkt an mich.
"Jeder denkt ich könnte diesen Kelch finden, aber ich weiß nicht wo er ist.", gab ich zurück.
"Denk nach Clary. Ich versuch dir hier ne Chance zu geben."
"Ich kann euch nicht helfen. Tut mir leid. Jetzt lasst uns bitte endlich gehen.", sagte ich jetzt lauter.
Der Fremde reagierte und stach mir eine Gabel direkt vor die Hand. Geschockt zog ich meine Hände zurück.
"Schluss mit den Spielchen."
"Ich kann sie zur Vernunft bringen Theo.", meinte Aleric.
"Nein wir haben deine Methode versucht, jetzt ist meine dran.", der Unbekannte machte eine Handbewegung und ein weiterer Kerl kam zu Simon.
"Hey, nimm deine Finger weg!", schrie ich den Kerl an, der Simon vom Stuhl zog.
"Bleib ruhig. Sag uns wo wir den Kelch finden oder dein lustiger Freund ist tot.", drohte der Fremde.
"Bitte, bitte, bitte, tut Simon nichts. Ich verspreche euch, ich schwöre ich weiß nicht wo dieser verdammte Kelch ist."
"Das ist aber schade. Bringt ihn weg."
"Simon, nein!! Tut ihm nichts. Nein! Simon!", schrie ich nach meinem besten Freund.
Ruby neben mir, die die ganze Zeit still war begann jetzt zu sprechen.
"Wenn ihr ihn verletzt dann Gnade euch der Engel. Ihr verstoßt so schon gegen das Abkommen. Clary hat den verdammten Kelch nicht und weiß auch nicht wo er ist. Lasst uns frei und ich werde hier nicht jeden einzeln umbringen."
Ruby war ganz ruhig aber ihre Stimme klang verdammt bedrohlich. In ihren Augen funkelte der Hass.
Ich hatte sie noch nie so gesehen.
Bei allen bisherigen Missionen hatte sie ein Lächeln drauf und hatte eine optimistische Einstellung. Wenn das nicht der Fall war, dann blieb sie trotzdem ruhig und ließ sich ihre Emotionen nicht anmerken.
"Ahja. Du bist gerade nicht wirklich in der Lage mir zu drohen Shadowhunter.", spuckte der Fremde aus.
"Und wie ich in der Lage bin. Glaub mir ich bin gefährlicher als du mit Klauen und Zähnen.", abschätzend schaute Ruby ihn an und tat dann etwas für mich ziemlich Unerwartetes.
Sie sprang von ihrem Stuhl auf und trat dem Kerl, der hinter ihr stand, in den Bauch.
Den Tisch vor uns trat sie um und trat dabei auch den Fremden. Mit ihrem Ellbogen kickte sie dem nächsten ans Kinn.
Einer stellte sich vor sie, dem sie geschickt ihre Handschellen um den Nacken legte und ihr Knie in seinen Weichteilen versenkte.
Erst als 3 weitere Leute kamen, konnten sie Ruby ruhigstellen.
Der Unbekannte ging auf sie zu und verpasste ihr eine Ohrfeige.
Ruby's Kopf flog zur Seite. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken, drehte ihren Kopf wieder zu ihm und spuckte ihm ins Gesicht. Er holte erneut aus und schlug zu, bevor er sich von Ruby abwandte.
Ruby wurde wieder neben mich auf den Stuhl gedrückt und wir schauten zu wie der Fremde, Theo, in den hinteren Teil des Restaurants ging, wo sie eben noch Simon hingebracht hatten.
"Ruby?", fragte ich. Sie anwortete mir nicht schaute mich aber an.
"Geht's dir gut?", meine Stimme klang besorgt.
"Ich hab schon Schlimmeres hinter mir.", meinte sie und zwang sich ein Lächeln auf.
"Wieso tust du das?"
"Wieso tu ich was?", stellte sie verwirrt die Gegenfrage.
"Naja du stehst hier für Simon ein und für mich, ohne, dass du es musst. Du hättest die Kerle im Loft locker ausknocken können aber hast es für Alec nicht getan, weil du Angst hattest ihm könnte was passieren. Du vertraust mir, obwohl du auch einfach wie Alec ein Arsch zu mir sein könntest.", antwortete ich ihr.
"Ich lasse Emotionen zu Clary. Auch wenn ich es anders gelernt hab. Ich finde, dass jeder gleichgestellt ist, ob Mundi, Unterwäldler oder Shadowhunter. Also kämpfe ich für jeden. Vorallem für die, die ich liebe. Und ich vertrau dir. Ich weiß, dass du nur deine Mum finden willst. Ich würde das gleiche tun, wenn an ihrer Stelle Izzy, Alec oder Jace bei Valentine wären. Dass du dabei viele unserer Regeln brichst, kannst du ja nicht wissen.", gab sie lächelnd zurück. Und diesmal war es ein echtes Lächeln.
Plötzlich ging die Tür hinter uns auf und Theo kam durch.
"Bitte sag, dass es Simon gut geht.", sagte ich zu ihm.
"Er ist am Leben.", zuckte er mit den Schultern.
"Fürs Erste.", setzte er noch hinterher.
"Gott sei Dank.", seufzte ich.
"Du kannst danken wem du willst, aber wenn du uns nicht bald sagst wo wir den Kelch finden, werden wir deinem Freund Gretel vorstellen. Sie ist eine unserer wildesten Kriegerinnen. Sie wird ihn zerfetzen.", gab Theo zurück.
Als ich den grauen Wolf mit den glühenden grünen Augen sah wurde mir alles klar.
"Ihr seid Werwölfe."
"Sieht ganz so aus. Und dein Freund ist Hundefutter, wenn du uns nicht den Kelch gibst."
"Oh Gott, als ob man vor sowas Angst hat. Gretel hat ja nicht mal richtige Zähne. Und gerade laufen kann sie auch nicht, das solltet ihr echt mal abchecken lassen.", provozierte Ruby.
"OK ich korrigiere. Deine FREUNDE werden Hundefutter.", meinte Theo.
"Na los. Bring sie her. Ich verpass ihr 'n Arschtritt der Extraklasse. Dann will ich sehen ob sie immernoch so 'ne gute Kriegerin ist.", sagte Ruby.
"Du legst es drauf an heute noch zu sterben oder?", grinste Theo zu ihr.
"Ja. Ich mein, die Sonne scheint, kaum Wolken, der perfekte Tag um von Wölfen getötet zu werden. Nur, dass wahrscheinlich eher die Wölfe sterben als ich. Sorry Kumpel aber wenn du sie auf mich los lässt, dann hast du in einer Stunde kein Rudel mehr.", legte Ruby noch einen drauf.
Was tat sie hier eigentlich? Sie hatte keine Chance gegen ein ganzes Wolfsrudel.
Schlagartig verstand ich was Ruby vorhatte. Sie schindete Zeit. So hatten Alec, Izzy und Jace mehr Zeit uns zu finden. Ruby setzte gerade ihr Leben dafür aufs Spiel, dass ich gefunden werden konnte.

"Das werden wir sehen wenns soweit ist. Aber vielleicht entscheidet sich deine kleine Freundin ja doch noch dazu mir zu sagen wo der Kelch ist.", grinste Theo Ruby an.
"OK. OK. Du hast gewonnen. Ich sag dir wo ihr den Kelch findet nur bitte lasst Simon und Ruby gehen.", gab ich nach.
"Ich bin ganz Ohr."
"Er ist äh im Loft, wo ihr uns gefunden habt. Im Schlafzimmer sind lose Dielen. Meine Mum wusste nicht, dass ich es weiß, aber sie hat ihn da versteckt.", log ich.
Theo drehte sich zu seinen Männern.
"Holt ihn.", dann wendete er sich wieder an mich.
"Wenn du lügst, werde ich deine Freunde nicht einfach nur umbringen. Du wirst zusehen wie Gretel sie in Stücke reißt.", meinte er bedrohlich.

Nach gefühlt ewigem Warten passierte endlich was.
Der Feueralarm schaltete sich ein.
"Es brennt. Seht nach wo. Ich kümmere mich um die beiden.", meinte Theo und packte mich und Ruby.
Er lief mit uns übers Gelände und schubste mich in einen Container, den er dann zuschloss.
Da Ruby das aber nicht mit sich machen ließ, hörte ich, wie Theo schmerzerfüllt aufstöhnte. Kurz danach vernahm ich einen dumpfen Knall gegen den Container in dem ich war. Ein weiterer Schlag ertönte. Dann war es ruhig.
"Ruby?"

// Archer // Alec LightwoodWhere stories live. Discover now