// Archer // Alec Lightwood

35.

Jace, Clary und ich waren mittlerweile schon seit einer Woche wieder im Institut.
In 2 Tagen sollte Alecs Hochzeit stattfinden. Izzy beschäftigte sich damit das Institut zu dekorieren und alles für die Trauung zu planen. Jace und Clary konnte nicht miteinander reden. Ich meinerseits glaubte einfach nicht, dass die beiden Geschwister waren.

Jace stürzte sich in die Arbeit und Clary verbrachte die meiste Zeit in ihrem Zimmer, bei ihrer Mutter oder im Jade Wolf mit Luke und Simon. Luke hatte sogar die Erlaubnis des Rates ins Institut zu kommen und Jocelyn zu besuchen, was er natürlich so oft tat wie nur möglich.

Izzy war die einzige unserer Gruppe, die noch mit Alec sprach. Nach der Ansage, die Jace ihm gemacht hatte kurz nachdem wir wieder da waren hatten weder Jace noch ich oder Clary wirkliche Nerven mit ihm zu reden wobei er das sowieso nicht tun wöllte.

Ich verbrachte den Großteil meiner Zeit damit Dämonen zu jagen, so wie als Clary noch nicht da war. Auf Missionen ging ich nur allein.

Müde rappelte ichm ich aus meinem Bett auf und schlüpfte in Jeans, t-shirt und Boots. Ich beschloss mal wieder mein Zimmer zu verlassen, nachdem mich keiner meiner Freunde wirklich gesehen hat in der letzten Woche. Manche Shadowhunter fragten sich sogar ob ich noch hier stationiert war.
Ich packte die Stele in meine hintere Hosentasche und flocht schnell meine Haare zu einem seitlichen Zopf.
Dann ging ich nach unten in den Hauptraum und sah auch schon Izzy. Neben ihr lief eine Frau, die ihr 2 Tücher hin hielt. Jace ging zu ihr und unterhielt sich kurz mit Izzy, bevor er wieder verschwand. Ich lief die Treppe runter und ging zu meiner besten Freundin.
"Hey Iz.", machte ich sie auf mich aufmerksam.
"Wie kommts, dass man dich mal wieder sieht?", lachte sie.
"Haha. Du weißt wieso ich mich nicht wirklich blicken lasse.", meinte ich Augen verdrehend.
"Ja ich weiß. War ja nur ein Spaß. Hey Rubs wenn du damit nicht klar kommst, solltest du wirklich noch ne Weile in deinem Zimmer bleiben.", gab mein Parabatai zurück.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Die sonst leuchtenden Computer waren teilweise abgeschaltet und es standen Kartons mit Blumen oder Deko auf den Tischen. Shadowhunter standen auf Leitern und hängten Stoffe und was weiß ich noch alles auf.

"Du hast recht. Ich kann das nicht sehen.", seufzte ich.
"Mach mal Pause Schätzchen. Wann hast du das letzte mal geschlafen?", fragte Izzy.
"Gestern."
"10 Minuten zählen nicht als Schlaf.", ermahnte sie mich.
"Ich meine wann hast du das letzte mal richtig geschlafen?", setzte sie nach.
"Die Nacht an dem Tag als wir wieder hier her gekommen sind.", gab ich zu.
"Das ist nicht gesund. Du musst hier raus. Geh einfach mal an die frische Luft. Natur macht müde."
"Ich bin müde. Ich kann nur nicht schlafen.", meinte ich.
"Probiers.", bat mich Izzy.
Ich nickte und umarmte sie dann.
"Du bist die beste.", nuschelte ich an ihre Schulter gerade als sie antworten wollte ertönte die Stimme ihres Bruders.
"Hey Izzy, hast du Lydia gesehen?"

Ohne Alec oder Izzy anzuschauen lief ich an dem Dunkelhaarigen vorbei und ging in mein Zimmer. Dort packte ich ein paar T-Shirts, Jeans und Unterwäsche in eine Tasche, zog meine Lederjacke über mein Shirt und packte noch die Dolche ein. Man kann ja nie wissen.

Ich nahm mein Handy und schrieb Magnus eine Nachricht, dass ich auf dem Weg war. Izzy hatte recht. Ich musste hier raus. Ich schaltete mein Handy aus und verschwand dann durch den Hinterausgang aus dem Institut.

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"Na kleiner Rubin. Umentschieden?", begrüßte Magnus mich an der Tür. Wie immer hatte er einen Drink in der Hand als er mich angrinste. Ich versuchte zurückzulächeln scheiterte jedoch. Wie ziemlich oft in den letzten Tagen bildeten sich Tränen in meinen Augen.
"Komm erstmal rein."
Ich ging an ihm vorbei und schmiss meine Tasche neben das Sofa während ich mich auf eben dieses fallen ließ.
"Willst du reden?"
Ich schüttelte den Kopf und schaute überall hin nur nicht zu Magnus.
"Ich weiß was dir jetzt hilft.", meinte Magnus und schnippste einmal.
In meiner Hand befand sich plötzlich ein Martiniglas.
"Da brauchts schon was stärkeres.", nuschelte ich, jedoch hatte Magnus es gehört und schnippste nochmal. Aus dem Martini wurde ein Glas Whiskey. Ich setzte an und exte das Glas weg. Ich war nie ein besonders großer Fan von Alkohol. Allerdings tat es gerade gut.

"Und jetzt leg los. Was hat er getan?"
Ich erzählte Magnus die gleiche Geschichte, die ich auch schon Izzy vor einer Woche erzählt hatte. Magnus nickte kurz und schnippste dann wieder. Mein Glas war plötzlich wieder voll.
"Hilft dir das vielleicht über deine Gefühle zu reden?", grinste er mich an. Ich trank auch dieses Mal den Whiskey in einem Zug aus und schaute dann zu Magnus.

"In dieser anderen Dimension. Wie gesagt, ich hatte Eltern aber da war noch was. Mein Vater. Irgendetwas an ihm stimmte nicht. Ich weiß nicht was es war aber er kam mir so komisch vor. Michael, naja eigentlich Valentine hat mir die Namen meiner Eltern gesagt. Amelia und Ryan. Aber wenn sie ihn geheiratet hat heißt das, dass Ryan ein Dämon war oder ein Hexenmeister? Wieso sollte Valentine einen Unterwäldler in seinen Reihen aufnehmen? Und die Sache mit Alec. Ich kann nicht mehr im Institut bleiben weil mich alles dort an ihn erinnert. Überall hängt Hochzeitsdeko und jeder freut sich. Alec anschauen kann ich nicht. Ebenso wenig Lydia. Es tut einfach weh. Und jetzt reden Clary und Jace nicht mehr miteinander und ich kann nichts dagegen tun. Ich glaub einfach nicht, dass die beiden Geschwister sind. Das ist unmöglich.", Tränen liefen über meine Wangen. Magnus stand auf und stellte sowohl sein als auch mein Glas auf den Tisch, dann ging er vor mir in die Hocke und nahm meine Hände in seine.
"Es wird alles gut. Du kannst nicht immer jedem helfen. Das ist unmöglich. Und die Sache mit deinen Eltern bekommen wir auch hin. Alec ist eine Sache für sich. Wenn er diese Entscheidung getroffen hat, dann ist es wohl das beste ihn laufen zu lassen und ihn zu vergessen.", Magnus hob seine Hand und strich meine Tränen weg.
"Aber das war alles ziemlich viel für einen Tag. Und so wie du aussiehst hast du schon seit längerem nicht wirklich geschlafen.",
Magnus stand auf und suchte nach einem Fläschchen. Als er es gefunden hatte reichte er es mir und meinte ich sollte es trinken.
"Und jetzt folg mir bitte."
Ich lief ihm nach und schon auf dem Weg merkte ich wie ich immer müder wurde meine Sicht verschwamm und ich konnte kaum noch die Augen offen halten.
Magnus brachte mich in ein Zimmer und ich ließ mich auf das Bett fallen.
"Danke Mags.", nuschelte ich bevor ich in einen tiefen Schlaf fiel.