10.

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Clarys Handy begann zu klingeln als wir bei ihr ankamen.
"Wieso bist du weggerannt? Und was bringt dir eine Unsichtbarkeitsrune wenn du dein Telefon nicht lautlos schaltest? So wegzulaufen ist einfach kindisch.", sprach Alec sie an.
Clary ignorierte ihn jedoch gekonnt und nahm den Anruf an. Anhand von dem was sie sagte konnte ich hören, dass ihr Gesprächspartner Simon war.
Sie legte mit einem "Bis gleich" auf und schaute uns dann an.
"Mundies. Sieh sie dir an. Wuseln herum wie Ameisen. Na los.", meinte Alec kalt.
"Warum bist du immer so mies drauf?", fragte Clary genervt.
"Bin ich nicht.", gab der angesprochene zurück.
"Oh doch."
"Glaub mir Clary, er kann auch anders. Du bist nur momentan fremd für ihn.", antwortete ich ihr.
"Naja, wir haben jetzt richtige Probleme zu lösen. Kommt mit.", gab die Rothaarige noch zurück und lief dann vorneweg.
"Sollte aber schnell gehen.", verdrehte Alec die Augen, woraufhin ich ihm nur lachend gegen den Arm schlug und zu Clary aufholte.

Bei einer Art Hintereingang trafen wir auf Simon.
Clary und er umarmten sich erstmal.
"Und du fühlst dich wirklich dazu in der Lage?", fragte Clary den Mundi.
"Ja, ist nur ne Erkältung. Kein Weltuntergang.", zuckte Simon mit den Schultern.
"Die Welt geht schon seit 1000 Jahren unter. Man gewöhnt sich dran. Wir müssen langsam loslegen.", warf Alec ein.
"Das Loft meiner Mum ist gleich hinter dieser Gasse.", antwortete Clary.
"OK, wir müssen vorsichtig sein. Der Ort wird garantiert überwacht. Die gesamte Unterwelt sucht nach dir.", sagte Al.
"Und ich garantiert dir, dass niemand diesen Schleichweg findet. Die ganze Mittelstufe bin ich so zu Clary. Du kennst vielleicht die Unterwelt aber, vertrau mir, ich kenne Brooklyn.", grinste Simon.
"Kommt schon.", setzte er hinterher und sprang dann in einem Satz über die vor ihm stehende Mauer.
Alec und ich warfen uns den selben verwirrten Blick zu und folgten dem Mundi dann.
Wir gingen ihm ein Stück nach, bis er eine Feuerleiter hochsprang.
"Hast du in letzter Zeit Parcour gemacht oder sowas?", fragte Clary ihren besten Freund.
"Du kannst das mittlerweile viel besser.", grinste dieser ihr zu.
Alec ließ mich zuerst die Leiter hoch und folgte mir und den anderen beiden dann.
"Genau das gleiche wollte ich gerade über dich sagen.", gab Clary zurück.
"Ich werde nie begreifen warum es für Mundies aufregend sein kann eine Feuertreppe raufzuklettern.", kommentierte Alec.
"Oh, so hab ich das aber nicht in Erinnerung.", meinte Clary als wir oben waren.
"Das sind Runen und Schutzschilde eines Hexenmeisters.", merkte ich an.
"Dot."
"Einige sind schon seit Jahren hier.", meinte Alec.
"Nur mit dem Unterschied, dass ich sie jetzt tatsächlich sehen kann.", gab Clary zurück.
"Hey Clary, was sind das eigentlich für Tags?", fragte Simon.
"Du kannst die Runen sehen?", fragte ich verwirrt.
"Ja. Die sind schwer zu übersehen.", antwortete mir der Mundi.
"Für einen Shadowhunter. Für die meisten Mundis sollten sie unsichtbar sein. Seit wann hast du das 2. Gesicht?", fragte Al.
"Keine Ahnung, aber wer die gezeichnet hat, sollte bei Clary ein paar Stunden nehmen. Die Arbeit ist recht schlampig.", grinste Simon.
"Das ist aus der Zeit als Simon und ich verlobt waren.", meinte Clary lächelnd und zeigte auf ein Herz an der Wand.
"Ihr wart verlobt? Ich bin mir zwar sicher das ich das nicht hören will aber-", durch einen Schlag von mir auf seinen Hinterkopf verstummte der Dunkelhaarige.
"Wir waren 8 Jahre alt.", begann Simon.
"Das war in einer ganz anderen Welt.", beendete Clary die sehr kurze Geschichte. Dann lief sie zur Tür.
"Dein Plan hat ne winzige Schwachstelle.", merkte die Rothaarige an, während sie versuchte die Tür auf zu bekommen.
"Ja, lass mich mal.", sagte der Mundi und zog einmal an der Tür. Dabei wurde das Schloss aufgebrochen.
"Ihr zuerst.", meinte er und hielt Clary und mir die Tür auf.
Als Alec uns folgen wollte, hielt Simon ihn auf.
"Ich zuerst.", grinste er und trat vor Alec in die Wohnung, was mich zum Lachen brachte.

"Scheiße Clary, wer hat euer Loft abgefackelt? Ja das kann ich auch sehen.", fragte Simon.
"Hey alles OK?", setzte er dann noch besorgt nach und ging auf Clary zu.
"Hier ist nichts von mir übrig.", seufzte sie.
"Natürlich nicht. Deine Mutter hat versucht jeden Hinweis auf deine Existenz zu vernichten, damit man dich nicht aufspüren kann.", erklärte Alec.
"Sie hat dich beschützt.", meinte ich mitfühlend und legte eine Hand auf Clarys Arm.
"Hat nicht wirklich funktioniert.", gab sie nur zurück.
"Du lebst oder?", antwortete mein bester Freund.
"Die Dielenbretter hier. Sie klingen an diesen 2 Stellen anders.", warf Simon ein.
Ich ging zu ihm und nahm die Bretter raus. Vorsichtig griff ich in das Loch und tastete nach etwas brauchbarem.
Schon nach kurzem fühlte ich eine Box zwischen meinen Fingern. Ich hob sie raus und zeigte sie Clary.
"Hast du vielleicht das Kästchen gemeint?", fragte Alec.
"Ja, sie hat gewartet bis sie geglaubt hat das ich schlafe und es dann rausgeholt.", sagte Clary und strich über die Holzbox.
"Na dann öffnen wirs.", gab Simon zurück und Clary tat genau dies.
"Ich kann mit nichts davon was anfangen.", meinte Clary enttäuscht.

Plötzlich hörte man es hinter uns scheppern. Wir alle drehten uns geschockt um.
"Nehmt was ihr braucht. Aber rührt euch nicht bis wir zurück sind. Wir waren zu lange hier. Ru, du durchsuchst das Loft, ich schau draußen.", befahl Alec.
Ich nickte und zog meine Klinge. Dann lief ich durch die Wohnung auf der Suche nach Menschen.
Unerwartet wurde ich von hinten gepackt und mir wurde ein Messer an den Hals gedrückt.
"Eine falsche Bewegung und du bist tot.", sagte die Stimme hinter mir.
"Mitkommen.", kommandierte der Fremde.
Wir kamen in Clarys Zimmer an, wo ihr und Simon gerade Handschellen angelegt wurden.
"Leg die Klinge weg, sonst passiert den beiden etwas.", drohte einer der Kerle.
"Ich bezweifle, dass ihr ihnen was tun würdet, sonst wärt ihr wohl kaum hier um sie mitzunehmen.", gab ich bissig zurück, ohne Anstalten zu machen, meine Seraph Klinge fallen zu lassen.
"OK dann anders. Klinge weg oder dem dunkelhaarigen Schönling da draußen passiert was.", sagte er.
Alec...
Ich schloss meine Augen und schmiss die Klinge weg.
Der Typ hinter mir machte meine Arme mit Handschellen fest und zog mich nach draußen. Clary und Simon hinter mir.
Wir wurden zu einem Auto gebracht.
Von dort aus konnte ich in den Hof sehen, wo Alec stand.
"Alec!", rief ich und versuchte mich loszureißen aber es war zu spät. Ich wurde ins Auto geschubst und die Türen schlossen sich.
Bevor Alec helfen konnte, fuhr der Wagen los.

// Archer // Alec LightwoodWhere stories live. Discover now