Kapitel 152

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„Na, ihr zieht natürlich nach Dortmund, wo du jetzt nicht mehr in Berlin studierst. Dann können wir euch viel besser unterstützen, wenn ihr auf Tour geht." Papa grinste wieder breit als hätte er gerade die Lösung des Weltfriedens gefunden. Was hatte er gesagt? „Das geht nicht. Wir haben hier unsere Wohnung." Ich lebte doch nicht nur wegen des Studiums hier. „Und Will hat seinen Job auch hier. Das geht absolut nicht!" Papa schaute zu Will. Ich folgte seinem Blick. Mein Muffeltier würde sich doch wohl nicht von ihm einschüchtern lassen. Das konnte Papa vergessen. „Ihr habt auch eine Wohnung in Dortmund!" Ich schüttelte meinen Kopf. Was sollte denn das jetzt von Papa? „Deshalb bleibt immer noch Wills Job in Berlin." „Schnutzelchen, du vergisst, dass deine Tochter volljährig ist. Sie entscheidet selbst, wo sie wohnen möchte", griff Mama ein und schaute Papa warnend an. „Aber....", begann Papa sofort wieder. „Marco!" Auch Will schaute Papa warnend an. „Maja und ich ziehen uns mal kurz zurück und besprechen das alleine." Will reichte mir seine Hand und zog mich vom Sofa hoch. Wir verschwanden in unserem Schlafzimmer, wo wir uns auf unser Bett setzten. „Das ist gerade eine ganze Menge an Entscheidungen, die du da treffen sollst, mm?" Will legte seinen Arm um mich und zog mich an seine Brust. Ich hörte seinen vertrauten Herzschlag und beruhigte mich sofort etwas. „Hör zu, Snugglebee, ich würde gerne mit dir nach Dortmund ziehen, wenn du es auch möchtest. Wenn du aber sagst, du willst in Berlin bleiben, dann bleiben wir hier." „Du willst nach Dortmund?" Ich drehte mich überrascht zu ihm. Er zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Es würde doch wirklich alles für dich erleichtern. Du hättest immer deine Eltern in der Nähe, wenn du einen Ratschlag brauchst und Jasi wäre auch immer greifbar. So wie es aussieht seit vorgestern, wirst du deine Managerin wohl stärker brauchen in nächster Zeit." „Aber was ist mit Franky und deinem Job?" Nur weil ich mein Studium schmiss, konnte er doch nicht auch alles hinschmeißen. Hatte er nicht gerade vorhin noch gesagt, wenn alles schief ging, hatten wir ja seinen Job noch als Sicherheit? Wie sollte das gehen, wenn er in Dortmund war? Er konnte ja wohl schlecht zum Musikbunker pendeln. Will fuhr sich mit seiner Hand durch seinen Nacken. „Ja, also Franky hat beschlossen, dass es für ihn Zeit ist in Rente zu gehen. So wie es aussieht, hat er durch dich bald das Geld für seinen Hubschrauber zusammen." Ich schaute Will schockiert an. „Und was ist dann mit dir? Er kann doch nicht einfach dicht machen!" Das ging doch nicht einfach so. „Er hat mir angeboten, den Bunker zu kaufen. Das war schon vor Ibiza. Ich habe aber abgelehnt. Also hat ihn jemand anderes gekauft." „Du hast was?"Ich schaute ihn schockiert an. „Warum?" Will zuckte mit den Schultern. „Weil er nicht gerade für einen Appel und ein Ei zu haben war. Außerdem müsste ich mich da dann voll reinhängen und da habe ich keine Zeit drauf." Über mich schwappte eine Welle Unbehagen. „Machst du das nur wegen mir? Du liebst doch den Musikbunker." Und Franky war ein wenig wie ein Vater für ihn, aber auf alle Fälle mehr als sein Boss, zumindest ein sehr sehr guter Freund und Mentor. Will schüttelte grinsend den Kopf und zwinkerte mir zu. „Ich mache das wegen uns. Und ob du es glaubst oder nicht, dich liebe ich noch viel mehr als den ollen Musikbunker." Er beugte sich zu mir und küsste mich zärtlich. „Ich habe schon auf Ibiza mit Marco gesprochen und er hat bei seinem Kumpel Patrick mal vorgefühlt. Ich könnte dort jederzeit einsteigen. Und das wäre bei weitem geiler als die Werbespots bei Franky. Außerdem könntest du dort auch noch viel professioneller deine Aufnahmen machen." Ich schaute ihn erstaunt an. Warum hatte er mir davon nichts erzählt? „War klar, dass Papa die Chance gleich nutzt, um mich zurück nach Dortmund zu bekommen. Er weiß doch ganz genau, dass ich mit dir mitgehen würde." Will schüttelte seinen Kopf. „So ist das nicht. Marco hat mir sogar angeboten, mir finanziell zu helfen, wenn ich den Bunker kaufen will." Das verblüffte mich. „Wieso hast du mit ihm darüber gesprochen und nicht mit mir?"Ehrlich gesagt wurmte mich das schon. Sollte man so etwas nicht immer als erstes mit seinem Partner besprechen? Das war ja wie bei Luca. Manno, wieso tauchte der schon wieder in meinem Kopf auf? „Ich hätte eigentlich zu erst mit dir gesprochen, aber du warst doch gerade so fertig und musstest dich erholen. Ich wollte nicht, dass du dich gleich wieder streßt. Und da habe ich mit Marco gesprochen." Will schaute mich verlegen an. „Irgendwie hat er ja mehr Lebenserfahrung als Chris und ich vertraue ihm. Er ist doch dein Vater und meint es gut mit uns." Ja, da hatte er recht. Papa würde uns nie schaden. Auch wenn ich ein ganz warmes Gefühl in der Brust bekam, nagte auch etwas schlechtes Gewissen an mir. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht und deshalb nicht mit mir geredet. Was war ich für eine Freundin, die in solchen Momenten nicht für ihn da war. Das musste ich sofort ändern. „Bist du dir wirklich sicher, dass du den Bunker aufgeben willst?" Will nickte grinsend. „Ja, will ich. Und für Mom ist es auch ganz gut, wenn ich wieder in ihrer Nähe bin." Da hatte er recht. Tanja würde sich mit Sicherheit freuen, wenn wir nach Dortmund zogen. „Außerdem glaubst du doch wohl nicht, dass ich hier in Berlin bleibe und dich ganz alleine auf Tour gehen lasse." Ich zuckte zusammen. Die Tour hatte ich ja ganz verdrängt. Ich spürte schon alleine bei dem Gedanken, ohne Will auf Tour zu gehen, Panik aufkommen. „Ohne dich mache ich das nicht. Weißt du, was für eine beschissene Angst ich vor der Tour habe?" Die letzten Worte flüsterte ich fast nur noch. Will zog mich wieder ganz fest in seine Arme. „Das brauchst du nicht, Snugglebee. Wir beide wuppen das zusammen. Ich bin immer für dich da und passe auf ich auf." Das hörte sich gut an. Ja, mit Will an meiner Seite würde ich das schaffen. Ich musste in mich hineingrinsen. Falsch, mit Will an meiner Seite würde ich nicht nur die Tour, sondern alles schaffen. Diese Zuversicht schaffte ein super gutes Gefühl in mir. „Okay, dann lass uns nach Dortmund ziehen und auf Tour gehen." Will begann auch zu grinsen. „Okay, dann auf in einen neuen Lebensabschnitt. Zusammen sind wir unschlagbar." Ja, das ließ ich mal so stehen. Da gab es nichts zu widersprechen, auch wenn es schon der zweite neue Lebensabschnitt innerhalb eines Jahres war, war es der wichtigere. Das letzte Mal war ich nach Berlin gegangen, um ein neues eigenständiges Leben als Studentin zu beginnen. Das hatte nur bedingt gut geklappt. Stattdessen hatte ich aber mein Talent für Musik entdeckt und war zum Shootingstar geworden. Und was noch viel wichtiger war, ich hatte meine große Liebe gefunden, mein Muffeltier. Aber das allerwichtigste war, ich hatte mich selbst auch gefunden. Auch wenn ich noch oft an mir zweifelte, war ich doch auf dem richtigen Weg. Und mit Will an meiner Seite würde ich ihn auch weitergehen. Mit ihm war alles möglich. Zusammen mit ihm schaffte ich alles.  Egal, ob hier in Berlin, in Dortmund oder ganz anderswo auf der Welt. Ja, ich war auf einem guten Weg......auf meinem Weg. Und der Titel meines Hits ‚Todo es posibile si lo intentas' war mein neues Lebensmotto. Ja, alles war möglich, wenn man es versuchte.

ENDE


Hallo ihr Lieben,

Es ist mal wieder soweit. Die Story ist zu Ende. Nachdem Maja nun ihren Weg gefunden hat, wird es Zeit, dass auch jemand anderes sein Glück findet. Natürlich weiß ich, dass ihr bestimmt auch wissen wollt, was aus ihr, ihrem Muffeltier und ihrer Karriere wird. Aber ihr könnt euch sicher sein, dass auch sie und natürlich die kleine Susi immer mal wieder auftauchen werden. Ich danke den vielen stillen Lesern und jedem der ein Sternchen da gelassen hat, was immer eine kleine Belohnung für mich ist. Ich hatte viel Spaß an euren Kommentaren und daran, wie ihr immer mitgefiebert habt. Jeder dieser Kommentare motiviert mich ganz auf seine Weise. Deshalb möchte ich mich auch ganz besonders bei maki_sushi_ii HexleHanna , tim_2000 , xSweetBabex , AnnaWerth , Katha1900 , eltje_ , SaskiaPrivat , A_heck17 , marcoreusfan89 , nina2776 , larrypupsi , libraryjourney , LaSamstag , SandraFynn79 , Chrisiiwahtelse7 , AntoniaRostock, franzifisch , MReusFan_ 1994 , SaskiaUlbricht , blingbling2408 , kleineMaus88, MaryLianeSim , storyreader2001 , Hanna1ab1ca ,  frawiwo , YasiMortis und heylouangel bedanken. Ich hoffe, ich habe euch mit dieser Story etwas Spaß bereitet und ihr seid morgen wieder dabei, wenn es dann heißt "Schuss und Treffer - Spielplanänderung". Ich bin gespannt, ob ihr schon ahnt, um wen es dieses Mal geht. Vielleicht habt ihr ja Lust eure Vermutung in den Kommentaren mit mir zu teilen. Mich würde es jedenfalls freuen, wenn ihr weiterhin dabei seid.
Ganz liebe Grüße
Eure Prinzessin Flanke

Schuss und Treffer im Auswärtsspiel - Teil 9  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt