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"Die Hebamme hat ihn mit raus genommen, er muss wohl noch Papiere ausfüllen." brachte Mrs Kim unter Keuchen hervor und ich hatte sofort ein schlechtes Gefühl. 

"Y/N, bleib du bitte bei der Patientin, ich suche nach den Beiden. Man muss doch nichts während der Geburt ausfüllen... das hat doch Zeit." schimpfte sie vor sich hin, ehe sie davon eilte und mich einfach stehen ließ. Und jetzt? Ich sollte lieber selbst nach Mr. Kim und der Hebamme suchen, da mir die Sache verdächtig vorkam, aber ich konnte eine Gebärende doch nicht alleine lassen... allerdings bezweifelte ich, dass ich ihr überhaupt eine Hilfe sein könnte.

"Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?" fragte ich sie trotzdem, vielleicht hatte sie ja Durst oder brauchte sonst irgendwas. Schmerzerfüllt sah sie zu mir auf.

"Können sie vielleicht mal nachschauen, ich habe so einen starken Druck... ich glaube es geht gleich los." bat sie mich und meine Augen weiteten sich. 

"Ich kann und darf sie nicht untersuchen, ich bin nur Praktikantin hier..." erwiderte ich überfordert, doch sie streckte die Hand nach mir aus.

"Dann helfen sie mir wenigstens auf das Bett und aus meiner Hose raus." verlangte sie und ich tat ihr den Gefallen, konnte es nicht fassen, dass ich Namjoons Mutter gerade die Hose herunter zog. Natürlich schaute ich nirgends hin und legte gleich eine Decke über sie, dann betätigte ich die Notfallklingel. Als dann ein Arzt reingeeilt kam, war ich kurzfristig erleichtert, bis ich sein Namensschild sah. "Dr. Kim Seokjin." Das war weder Kim Seokjin, noch ein Arzt, das war wohl der Gegner, der einen Fakenamen benutzte, den hier in der Vergangenheit niemand kannte... da hatte er aber wohl nicht mit mir gerechnet. Gerade wollte er sich Mrs Kim nähern, kam nicht einmal zu Wort, da teleportierte ich ihn in die Antarktis. Sollte er nicht auch teleportieren können, dann war er jetzt außer Gefecht und es blieb ihm nichts übrig, als in unsere Zeitlinie zurück zu kehren. Gut, die erste Mission war leicht... dachte ich zumindest, bis die Frau vor mir meine Hand schnappte und sie mir fast brach, während sie laut zu stöhnen begann und ich plötzlich tröpfelnde Geräusche hörte. Sie hatte wohl eine heftige Wehe, bei der sich die Fruchtblase geöffnet hatte... und immer noch keine Hilfe in Sicht.

"Warten sie kurz, ich geh schnell jemanden holen." sagte ich, während ich mich versuchte, aus ihrem Griff zu befreien, doch sie hielt mich eisern fest.

"Nein, sie gehen hier nicht weg, ich muss pressen und ich kann es nicht zurück halten, sie müssen mir helfen und das Baby mit mir entbinden." forderte sie bestimmend und ich wagte nicht, ihr zu widersprechen.

"Ich weiß doch gar nicht, was ich nun machen soll..." jammerte ich.

"Ich auch nicht, aber das ist diesem Baby egal, das will jetzt rauuuuuuuuus. Ahhhhhhhhh" erwiderte sie mir unter Schmerzen und biss plötzlich die Zähne zusammen, anscheinend presste sie. Unschlüssig stand ich vor ihr, wollte eigentlich nicht unter die Decke schauen, aber mir blieb nichts anderes übrig. In letzter verzweifelter Hoffnung drückte ich wieder die Notfallklingel und schaute dann doch nach, was sich da so tat. Entsetzt keuchte ich auf, als ich einen schwarzen Haarschopf rausschauen sah. Dann kam der Rest des Kopfes und ich geriet wieder in Panik. 

"Der Kopf ist da, ist das nicht die Stelle, wo sie immer sagen, jetzt nicht mehr pressen?" fragte ich verwirrt.

"Das weiß ich doch nicht, das ist ihr Job." schrie sie mich an, was mich zurückzucken ließ. Holla... die kam mir sonst immer so nett vor, aber gerade machte sie mir Angst. Dann ging die Tür auf, die Hebamme und der Ehemann kamen gerade noch rechtzeitig und resolut schob mich die Geburtshelferin zur Seite und machte sich an die Arbeit.. Erleichtert ging ich hinter das Bett und sah nur noch zu, allerdings ohne genauen Ausblick, ich war sowieso schon zutiefst verstört und wusste nicht, ob ich jemals Kinder bekommen wollte.

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