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Leise schlüpfte ich durch meine Zimmertür, zog mir einen neuen Pyjama an und glitt dann unter die Decke, kuschelte mich an Hobi, der mich im Schlaf in seine Arme zog. Beim Gedanken daran, dass ich ihn tot gesehen hatte, er aber nun hier sicher und warm in meinem Bett lag, noch ein paar Jahre nicht vom Tod bedroht, beruhigte mich etwas. Erleichtert betrachtete ich ihn, wie schon so oft, wenn er bei mir geschlafen hatte und konnte dem Drang, diese niedlichen, Herzförmigen Lippen zu Küssen, einfach nicht mehr widerstehen. Schnell presste ich meine Lippen hauchzart auf seine. Das hatte ich auch schon so oft getan... wer hatte ihm denn auch erlaubt, so unglaublich süß auszusehen, wenn er schlief? Na gut, auch wenn er wach war, aber dann konnte ich das nicht machen, denn wer wusste schon, wie lange er an den Folgen meiner Pheromone noch leiden musste und ob ich es nicht verschlimmerte damit. Es waren jetzt nur noch Jungkook und er zur Auswahl und zu beiden fühlte ich mich stark verbunden. Es verwirrte mich, es konnten wirklich beide sein, Jungkook und ich waren Twinflames, geboren um Seite an Seite zu kämpfen und mit Hobi verband mich eine enge emotionale Bindung, die vom ersten Moment an da war. Als ich ihn damals vor Nicki gerettet hatte, da war es mir schon aufgefallen, doch seit er fest da war, wurde es immer klarer. Leider wusste ich immer noch nicht, war diese entstanden, weil er zu viele Pheromone abbekommen hatte, oder, weil wir tatsächlich füreinander bestimmt waren? Warum musste das alles nur so schwer sein? Seufzend küsste ich seine wunderschöne Nase und wollte mich gerade von ihm lösen, da sah ich, dass er die Augen offen hatte. Sofort hoben sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. 

"Erwischt." kicherte er und ich zog eine Schnute.

"Jahrelang frage ich mich, ob ich das einfach nur träume... aber das habe ich nicht... du machst das wirklich." freute er sich.

"Mach mich nicht verantwortlich, deine Eltern haben deine süße Nase gemacht." beschwerte ich mich sofort und er lachte leise.

"Schatzi, ich hab den Kuss auf meine Lippen sehr wohl auch gespürt." meinte er grinsend.

"Ja... ok... dann verklag mich doch... die sehen so schön aus..." gab ich zu und keuchte dann überrascht, als er uns drehte und plötzlich auf mir lag.

"Oh nein... ich beschwere mich ja nicht... aber... du musst das machen, wenn ich wach bin... damit ich auch was davon habe." er kam meinem Gesicht immer näher und nervös schluckte ich. Mein Herz schluck mir bis zum Hals und als ich erwartungsvoll auf seine Lippen starrte, verzog er seinen Mund kurz zu einem Lächeln, ehe er sich mir weiter entgegen senkte, bis sich unsere Nasenspitzen berührten. Flatternd schloss ich die Augen und schon spürte ich seinen Atem, der sich mit meinem vermischte. Leise seufzte ich, als er mich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich sanft küsste, gab mich ganz diesem unglaublichen Gefühl hin, dass ich sonst immer vermied, aus Angst Pheromone in ihm zu triggern. Doch der Gedanke, ihn zu verlieren, der war so übermächtig in mir, dass ich es nun nicht schaffte, ihn auf Abstand zu halten. Ich wollte ihm so dringend nahe sein, ihn spüren, die Liebe, die er mir schenkte als echt wahrnehmen. Wir lebten... wir waren nicht unsere Zukunfts Ich... wir waren hier und jetzt, mit Atem, mit Herzschlag, mit Verlangen. Seine Zunge drang in meinen Mund und empfing sie mehr als willig, ließ ihm die Führung, erwiderte aber mit der gleiche Leidenschaft, die meinen ganzen Körper kribbeln ließ. Der Kuss wurde intensiver und mir wurde immer bewusster, wie sehr sein Körper an meinen gepresst war, als ich seine wachsende Erregung spüren konnte. Mit einer Hand , die er unter meinen Hals geschoben hatte, stütze er sich ab, während die andere plötzlich unter mein Pyjama Oberteil glitt. Kurz ließ er von mir ab und sah mir in die Augen.

"Darf ich?" fragte er mit belegter Stimme und ob wohl ich wusste, dass wir das hier vielleicht stoppen sollten, nickte ich.

"Hör nicht auf... egal was noch kommt... aber heute Nacht gehöre ich dir..."


ZeitmagieWhere stories live. Discover now