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"Kleines, du musst jetzt nach und nach mehr Verantwortung übernehmen." kam die Stimme meines Vaters aus dem Handy und ich rollte genervt meine Augen.

"Wie soll ich das denn noch machen? Ich bin permanent in der Zeit am rumspringen und wenn ich hier bin muss ich ausruhen... kann das mit den ganzen Büroarbeiten und Herrschersachen nicht warten, bis ich die Welt gerettet hab? Ich habe gerade wirklich wichtigeres zu tun." beschwerte ich mich.

"Jungkook kann dich doch wieder mit Magie auffüllen, nimm diese Hilfe in Anspruch... eure Magie ist geschaffen sich gegenseitig mächtiger zu machen." erklärte er gnadenlos.

"Appa... Jungkook ist doch kein Aufladegerät... " antwortete ich entsetzt.

"Du solltest dich endlich mit ihm verloben, alles deutet darauf hin, dass er der Auserwählte ist. Warum zögerst du so lange?" fragte mein Vater nun, man merkte, dass er ungeduldig war. Er hätte mich wegen Jungkooks Kräften gerne schon lange mit diesem verheiratet, obwohl die Älteren damals entsetzt waren, dass es ein dreizehntes Mitglied für meinen Zirkel gab. Nach langer Beratung sahen sie es dann aber eher als gutes, als schlechtes Zeichen, trotz Beomies Aussage, dass seine Geburt alles in Gang gesetzt hatte. Aber vielleicht hatte es so kommen sollen... so vieles war vorherbestimmt und wir kannten nicht alle Prophezeiungen.

"Diese Entscheidung ist zu schwerwiegend, um sie nur auf Macht basierend zu treffen. Ich muss vorsichtig sein, es könnte uns alle das Leben kosten." entgegnete ich, zum bestimmt hundertsten Mal.

"Na gut, du musst das selbst wissen." gab er nach und ich seufzte erleichtert, da mich das Thema so aufwühlte und ich nicht mit ihm darüber reden wollte, schon darüber nach zu denken, machte mir Kopfschmerzen.

"Also, dann wegen der Regierungsgeschäfte... ich schicke dir meine persönliche Assistentin Violet, sie kennt schon alles und wird dir ab sofort zur Seite stehen, sie kann alles regeln und dich entlasten. Wie klingt das?" schlug er versöhnlich vor.

"Gut... aber, sie soll mich nicht mit jedem Scheiß nerven." meinte ich und legte auf. Warum waren Eltern nur so anstrengend? Triff Entscheidungen, übernimm Verantwortung, rette nebenher die Welt... blablabla. Und wenn ich sie mal zur Antarktis auf Urlaub schickte, dann waren sie danach beleidigt...

"Ich hätte nichts dagegen, mein Aufladekabel in di...." hörte ich Jungkook, der hereingekommen war, ohne dass ich es bemerkt hätte.

"Rede gar nicht erst weiter.° unterbrach ich ihm, hob gleichzeitig meine flache Hand vor sein Gesicht, um ihn zu stoppen. Er kicherte nur und biss mir in den Zeigefinger, woraufhin ich empört schmollte.

"Aua... Kookie..." beschwerte ich mich und rümpfte die Nase. 

"Dein Vater wieder?" fragte er dann mitfühlend und ich nickte.

"Er lässt nicht locker... der hätte am liebsten, wenn ich dich heirate und denkt, wir können dann ohne Probleme glücklich bis ans Lebensende zusammen regieren... er versteht nicht, dass ich einfach sicher gehen will, die richtige Entscheidung zu treffen." erklärte ich, woraufhin er mich in die Arme nahm.

"Lass dich nicht hetzen... ich stehe für immer an deiner Seite, ganz egal, wie du dich entscheidest... ob als Freund, oder als Partner... auch... wenn ich... wenn ich zugeben muss... dass ich am liebsten dein Partner wäre..." versicherte er mir, sah dann aber leicht betreten weg. Wir sprachen nicht oft über unsere Gefühle, wir wussten, es war mehr, als man nur als beste Freunde empfand, aber es war nicht so, als wäre er der einzige, der was in mir auslöste... auch Hobi und Jin brachten meinen Herzschlag regelmäßig zum durchdrehen, was mir die Entscheidung absolut nicht leichter machte. Wobei ich mich oft ein wenig von Hobi distanzierte, weil er scheinbar immer noch an der Überdosis Pheromone litt. Er sah mich immer mit so viel Liebe und Verehrung an, dass es nicht mehr normal war. 

"Entschuldigung... ich will ja nicht unterbrechen... aber da ist jemand an der Tür, sie sagt, sie wäre ihre Assistentin." informierte Nicky mich, die mit dem Wischmopp in  der Hand in meiner Zimmertür stand.

"Woah... das waren nicht mal zehn Minuten... wie kommt sie so schnell her? Mein Vater hatte das von Anfang an geplant." schimpfte ich, ehe ich zur Haustür eilte.

"Hoheit... ich bin hier um ihnen von nun an zu dienen..." sie neigte respektvoll den Kopf und streckte mir danach die Hand hin. Es umgab sie eine kühle, aber professionelle Aura...

"Ich bin Violet." stellte sie sich vor und ich hoffte, sie war nicht immer so... ich würde mit ihr sonst nicht warm werden... irgend etwas an ihr mochte ich absolut nicht...



ZeitmagieWhere stories live. Discover now