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Zum Glück dauerte es nun auch gar nicht mehr lange und ein kleiner Leader wurde geboren... wenn ich sage klein, dann meinte ich klein im Vergleich zu einem Erwachsenen, denn das Baby war im Gegensatz zu anderen Babys recht groß... ein richtiger Brummer. Mir tat seine Mutter leid und ich war ihr auch gar nicht böse, dass sie mich unter Schmerzen angeschrien hatte, trotzdem hoffte ich sehr, das er keine Hexe war, denn diese Frau wollte ich ungern zur Schwiegermutter. Aber süß war er schon. Jetzt mussten wir uns nur überlegen, wie Jongho ihn berühren konnte, damit wir die Schnittpunkte erfuhren, wo wir als nächstes hin mussten. Gerade wollte ich ihn suchen gehen, da hielt mich die Hebamme auf. 

"Ihr seid zu zweit hier als Praktikanten, ja? Geh und hol den anderen, ihr bringt die Familie jetzt auf ihr Zimmer. Dazu holt ihr ein freies Bett her, mit dem ihr sie aufs Zimmer schiebt, die Schwester zeigt euch, wo eins steht." trug sie mir auf und ich nickte, dankbar eine Ausrede zu haben, Jongho herzubringen. Auf dem Weg zur Stationsschwester, kam mir Jongho schon mit einem Bett entgegen, scheinbar hatte die Hebamme schon auf der Station angerufen.

"Wir sollen sie zu Zimmer 305 bringen." informierte er mich.

"Ok, das Baby ist geboren, der Gegner zum Südpol per Eilpost zugestellt. Du musst nur auf sein weiteres Schicksal schauen, dann können wir gehen." erklärte ich und er lächelte erleichtert. Ihm waren diese Zeitreisen scheinbar gar nicht geheuer. Gemeinsam schoben wir das Bett in den Kreißsaal und halfen Mrs. Kim sich darauf zu setzen, während ihr Mann verliebt seinen Sohn betrachtete, den er im Arm hielt. 

"Geben sie das Baby  ihrer Frau, es ist nicht gestattet, mit Kind auf dem Arm im Flur zu laufen... Versicherungstechnisch..." erklärte die Hebamme und der Mann tat wie ihm geheißen. Wir brachten unter der Begleitung der leitenden Hebamme, die sich zu uns gesellte, nun die kleine Familie zum Zimmer und stellten das Bett an der freien Stelle zwischen zwei Nachttischen ab. Die Hebamme verabschiedete sich und auch der Mann ging nun nochmal raus, da er nun wirklich die Papiere ausfüllen musste. Ich schob eine Babygrippe neben das Bett.

"Sie sehen so müde aus, sollen wir ihren Kleinen in sein Bettchen für sie legen? Sie sollten vielleicht momentan eher nicht aufstehen." schlug ich vor und sie nickte.

"Das wäre lieb." entgegnete sie erschöpft und ich schaute Jongho bedeutungsvoll an, doch er schnitt mir eine Grimasse. Er wollte Namjoon nicht hochheben, schien nicht zu wissen, wie er ihn halten musste und hatte wohl Angst ihm weh zu tun. Ich nahm Kleinjoonie vorsichtig und vergaß auch nicht sein Köpfchen abzustützen, ehe ich ihn in die Grippe legte. Als seine Mutter kurz die Augen schloss, legte Jongho ihm den Zeigefinger auf die Stirn und blieb starr stehen.

"Was machen sie denn da?" fragte Mrs. Kim, als sie wieder zu uns schaute und Jongho wie weggetreten da stand, immer noch den Finger im kleinen Gesichtchen.

"Er überprüft die Temperatur, damit der Kleine nicht friert." erklärte ich, doch sah ich ein klein wenig Misstrauen in ihrem Blick aufblitzen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, nahm Jongho seinen Finger weg und lächelte sie freundlich an.

"Alles soweit in Ordnung, wir lassen sie jetzt alleine." meinte er und zog mich aus dem Zimmer. Mir tat es schon etwas leid, dass wir der Station nun zwei *hust* tüchtige Praktikanten wegnahmen, doch mussten wir nun zurück. 

"Gut festhalten, war alles, was ich sagte, dann verschwamm die Zeit um uns und wir standen wieder in unserem Wohnzimmer. 

"Und? Alles gut gelaufen?" fragte Yuchan und ich nickte eifrig.

"Frag nicht, ich musste drei Stunden nur Kaffee kochen und wurde von Krankenschwestern in die Wangen gekniffen, weil ich ja angeblich so knuffig bin." brummte Jongho.

"Dafür war ich bei der Geburt dabei und habe verhindert, dass an der Stelle etwas manipuliert wurde. Googelt mal Kim Namjoon." ich war neugierig, was sich verändert hatte, vorher hatten wir alle Member gegoogelt und keiner konnte gefunden werden, was darauf hindeutete, dass alle schon gleich nach der Geburt ausgelöscht worden waren.

"Ich hab einen Facebookaccount gefunden, Kim Namjoon, Lehrer an der Grundschule Ilsan... verstorben vor vier Monaten, bei einem Haushaltsunfall. Anscheinend wollte er Küchenschränke aufhängen, fiel von der Leiter, die am geöffneten Fenster stand und stürzte 6 Stockwerke tief. Wie tollpatschig muss man sein, dass sowas passiert?" las Yeosang vor. 

"Wir haben ihn gerettet, aber er ist trotzdem gestorben... das heißt es gibt weitere Zeitmanipulationen bei ihm." bemerkte ich Frustriert.

"Schreib auf 14.08.2000 da ist eine Schnittstelle, die dauert genau 30 Minuten an. Uhrzeit ab 10:30Uhr. Die nächste wäre am 23.05.2005 und dann hab ich noch eine am 01.07.2011 gesehen... das wars, die nächsten zwei komme ich nicht mit." sagte er zu Seonghwa, der eifrig mitschrieb, ehe er sich wieder mit seinem geliebten Handy aufs Sofa setzte. Wooyoung sprang auf, nahm meine Hand und grinste aufgeregt.

"Los geht's." rief er begeistert und ich grinste über seinen Enthusiasmus, ehe ich ihn ohne weiter Vorwarnung mit mir in die Vergangenheit zog.

ZeitmagieWhere stories live. Discover now