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Die Lage wird nicht besser :(

Gab jetzt einige Gespräche und es wird noch einige geben... insbesondere mit dem Jugendamt. Ich werde das Abi wohl hinten anstellen müssen und die Ausbildung vorziehen. Ist der einzige Weg von zu Hause raus den ich mir vorstellen kann und mir rennt die Zeit davon da mein Umfeld immer unruhiger wird. Ich soll so wenig wie möglich noch nach Hause.

Therapie wird jetzt etwas geändert, wir beschäftigen uns jetzt mit anderen Dingen, unter anderem Traumata Bewältigung da im Moment viel hochgekommen ist.

Essen läuft semi gut, sehr schwankend. Der Plan soll auf 3000kcal gesteigert werden, ich esse nicht mal 1000. die Zahl auf der Waage geht konstant täglich runter. 700g weniger und ich liege bereits wieder unter der 5.perzentile, also wieder Rollstuhl. Ich hab das unbestimmte Gefühl das ich falle wenn ich nichts ändere. Ich esse komplett frei, immer darauf wo ich Hunger habe, was leider nicht viel ist. Ich bin recht entspannt allerdings wird meine Therapeutin etwas unruhig. In Hände und Füße läuft wieder Wasser, das tut sehr weh.

Es fällt mir schwer bei Fakten zu bleiben und distanziert zu bleiben, aber ich übe das jetzt.

Schule läuft relativ gut, hab extrem viel Stress und lerne teilweise bis 2 Uhr nachts, schlafe also kaum mehr als 4 Stunden komme dafpr aber zumindest einen Teil mit. Montag schreiben wir in deutsch dir Vorprüfung.

Ich soll überlegen was mir beim letzten Mal geholfen hat um es wieder anzuwenden aber ich weiß es nicht.

Vorgestern war mein Vater plötzlich einfach da, ich bin seitdem sehr durcheinander. Ich bin ihm erstaunlich ähnlich... endlich jemand mit dem ich mich identifizieren kann, mit Mama kann ich das so auf der ebene nicht. Ich glaube ich bin ihm ähnlicher als ihr. Es war komisch.... 10 Jahre ist er von der Bildfläche verschwunden und jetzt soll alles so sein als sei nie was gewesen... es ist chaotisch

(Eine Nachricht an eine Freundin. Das ist so die Kurzfassung, versuche es jetzt mal etwas genauer zu erklären. Viel Spaß beim lesen :) )
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Es ist kompliziert. Und es scheint einfach nicht besser zu werden. Es ist 00:46 und wie immer-kein Schlaf in Sicht. Das würde sich wie jede Nacht bis 02:00 Uhr ziehen ehe ich dann für knappe 4 Stunden Schlaf fand. Ich bin jetzt seit einer Woche in der Klinik. Ich habe rasante Rückschritte gemacht, wie vermutet und prophezeit. Es geht mir nicht gut hier und die Ereignisse überschlagen sich. Ich bin so furchtbar müde und eigentlich viel zu kraftlos das alles jetzt nieder zu schreiben, aber ich versuche es trotzdem. Ja, wo soll man anfangen? Ich habe meine Mutter bis heute ignoriert, auch meine Therapeutin sowie die Ärztin. Ich bin sauer und verletzt. Keiner hört mir zu. Ich vermisse meinen Alltag, mein Leben. Der Alltag hier ist sehr langweilig. Ich bin ja schon zum zweiten Mal hier, sie haben mich also alle aufgegeben. Ich habe so gut wie keine Regeln mehr, obwohl mein Gewicht immer weiter ins gefährliche rutscht. Ich habe keine sitzzeiten, muss mich nicht zwingend an meinen Plan halten, muss nicht Nachtrinken und darf auch ohne gegessen zu haben in die Schule. Ich darf in alle Ausgänge und auch sonst lebe ich ganz normal. Nicht falsch verstehen, ich finde das gut, aber hilfreich ist anders. Ich hatte in der Aufnahme gesagt ich habe nur 4 Wochen Zeit wegen Klausuren Phase und alles und die Therapeutin war einverstanden. Jetzt sieht es nicht mehr so aus als würde das funktionieren. Ich esse teilweise nicht mal 1000kcal und soll eigentlich 3000kcal essen. Ich fühle mich unwohl in meinem Körper und überlege grade die ganze Zeit wieder ein Bündnis mit Ana einzugehen, sie bietet es mir an... es würde mir gut tun... nur ein paar Kilo. Das wäre sicher nicht gefährlich. Ob ich nochmal ein ana Buch schreiben sollte? Meine Augen brennen. Ich bin so müde. Ich darf am Wochenende nach Hause, hoffentlich kann ich in den Stall. Ich habe wieder Mangelerscheinungen bekommen.    Ich sitze im Grunde nur vor meinen Schulbüchern. Bis nachts um 01:30 lerne ich für die Schule. Morgens, mittags, nachts. Ich musste perfekt sein. Gut reicht mir nicht. Was soll ich mit gut, wenn es besser geht? Warum sollte ich mich mit Dingen zufrieden geben, wenn es Ich noch viel mehr aus der Situation raus holen könnte? Schade das ich diesen Ehrgeiz nicht bei wirklich wichtigen Dingen wie meiner Gesundheit habe...

Jetzt bin ich gestern doch eingeschlafen, also schreibe ich jetzt weiter. Draußen tobt der Sturm und hier drinnen wird twilight geschaut, was mich wenig interessiert, also habe ich Zeit zu schreiben. Essen läuft schlecht. Sehr schlecht. Heute habe ich fast nichts runter bekommen. Der Stress nimmt immer mehr zu. Ich kann nur schlecht denken heute und weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich gestern schreiben wollte, also schreibe ich einfach jetzt.

~~~Zeitsprung,kam doch was dazwischen~~~
Der Sturm tobte noch immer, aber wir wollten unbedingt raus. Irgendwas zog uns nach draußen, machte uns hibbelig. Immer mehr wollten mit und am Ende gingen wir fast alle. Aufgekratzt rannten wir Richtung Park, mit dem Wind im Rücken. Die Dunkelheit verschluckte uns. Der Wind pfiff laut in unseren Ohren und wir lachten. Rannten um die Wette. Ließen uns nach vorne fallen und vertrauten dem Wind, er würde uns schon halten. Wir waren ausgelassen und fühlten uns frei. Ich umarmte stürmisch Malica und drückte sie fest. Überrascht drückte sie mich zurück und wir rannten ein Stück. „Ich habe mich lange nicht mehr so krass lebendig gefühlt" „ich auch nicht <3" dann trafen sich unsere Blicke. Irgendwas lag in ihrem Blick, etwas bekanntes, aber ich kam einfach nicht drauf. In meinem Übermut schob ich es beiseite und lief lachend weiter und drehte mich in Kreis. Der Sturm schubste mich hin und her, für ihn war ich ein Fliegengewicht. Ich konnte die ganze überschüssige Energie und Emotionen nur schwer unterdrücken und quiekte auf, malica tat es mir nach. Die sonst recht ruhige Malikki zazza war auf einmal das reinste Energie Bündel. Aber es ging uns allen so. Und dann schrieen wir um die Wette. Lauter und lauter. Schrill, tief, Hauptsache alles raus. Solche Aktionen mit den anderen sind doch immer noch die beste Therapie. Es war schwer sich zu beruhigen. Ich lief im tshirt durch die Straßen, aber vor Aufregung war mir so warm das ich den eisigen Winterwind nicht spürte. Er kühlte mich nicht genug ab. Viel zu schnell mussten wir wieder zurück. Schwer nur kamen wir zur Ruhe und es wurde ein lustiger Abend.

Ich schrieb sie an. Der Sturm tobte laut, Ich konnte sowieso nicht schlafen und ich wollte endlich Gewissheit. Ich wollte endlich wissen wo ich dran war. Denn irgendwann, ist irgendwann zu spät. Ich kann auch nicht ewig warten. Ich bleibe doch nicht so lange Single bis sie sich mal entschieden hat, da steht immerhin seit 3 Jahren so. Ich will loslassen können. Möchte damit abschließen können. Ich fragte sie also was wir nun eigentlich sind. Freunde? Mehr? Weniger? Sie konnte keine Antwort geben und ganz ehrlich- das hat mich echt verletzt. Sie sagte es sei alles so chaotisch und sie sei verwirrt aber dann soll sie bitte Ordnung in ihr Chaos bringen denn es geht mir nicht mehr gut mit der Situation und ich habe das Gefphl sie hält mich nur noch hin oder spielt gar mit mir. Und mir ist klar geworden das ich mehr empfinde als sie. Einer liebt immer mehr, liebt zu viel, und wird dann am meisten verletzt. So ist es wohl immer. Ich sehne mich nach einer Beziehung, nach einem Menschen der mich liebt wie ich ihn. Und sie tut es wohl nicht , oder nicht mehr. Denn würde man mich fragen, ich würde begeistert mit Glitzer in den Augen sagen dass sie meine große Liebe sei und das mit ihr alles einen Sinn macht und das ich sie verdammt nochmal liebe und alles für sie tun würde. Sie ist mein Lebenssinn, der Mensch mit dem ich eine Familie gründen möchte, mit dem ich für immer zusammen sein möchte.

Ich presste die Hände auf den Mund und spannte den Körper an. Bloß nicht übergeben jetzt.. trotz dem Honig der in der Milch war. „Ruhig, behalt es in dir. Du schaffst das. Nicht kotzen. Bitte..." ich versuchte mir mut zu machen und den Drang mich zu übergeben zu unterdrücken. Von dem Stress und dem Gedanken daran drehte sich mir der Magen um. Säure kam meinen Hals hoch. Mein Körper wollte es wieder los werden. Oder nur mein Kopf der meinem Körper das einredet? Ich rang mit mir. Dann schrieb sie wieder und ich war abgelenkt...

Da sie aber eben keine Antwort hatte wusste ich, dass sie nicht so empfand wie ich. Und das tat weh. Mehr als ich mir eingestehen oder zeigen wollte. Wir texteten lange Texte hin und her. Mir fiel erneut auf wie grundverschieden wir waren... konnte das überhaupt klappen? Oder war das alles nur noch toxisch? Ihr Worte hatten etwas tröstendes. Der altbekannte Klang. Ich konnte den Blick förmlich sehen. Spürte kurz ihre Lippen auf den meinen. Ihren Körper an meinem. Ihren Duft. Ihre zarte Haut unter meinen Fingern, ihre Hand in meiner.
Ich konnte nicht anders als sie zu lieben. Und doch musste ich von ihr loskommen. Oder nicht? Diese ekelhaft Hoffnung... vielleicht war ja doch noch etwas zu retten? Aber dachten wir das nicht jedes Mal? Und wieder hatte sie mich. Diese Liebe hatte mich im Griff. Ich versuchte ihr wieder zu helfen. Sie da irgendwie rauszuziehen. Aber ich hatte immer noch das dunkle Gefühl im Magen das sie das nicht wollte. Es würde ein langer Weg werden und es lag eine Menge vor uns. Ich konnte sie nicht therapieren. Das musste sie selber tun, ich hab mit mir genug zu tun. Aber ich kann ihr Tipps geben und ihr bei ihrem Prozess helfen. Wenn sie denn will. Wieder einmal bin ich eingeknickt. Obwohl ich gar nicht mehr weiß ob mir das alles noch so gut tut.

Nie gut genug Onde histórias criam vida. Descubra agora