Kapitel 91: Zu viel Internet für Heute

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Kapitel 91: Zu viel Internet für Heute

Am Wochenende, nachdem Joey den kompletten Freitag über seinen Rausch ausgeschlafen hatte, konnte er nicht anders, als alle Artikel durchzugehen, die über den gestrigen Tag über online gestellt wurden. 

Ihm tat das komplette rechte Bein weh. Einige blaue Flecke zierten seinen gesamten Körper.

Wohl, weil er gestern im Klassenzimmer mitsamt dem Stuhl umgefallen war. Das Bein schmerzte, weil Yugi spontan die Kraft verlassen hatte, als sie auf der Treppe schon fast ganz oben angekommen waren. 

Still beschloss Joey für sich, dass es das nicht wert gewesen war. Das kurze Hoch. 

Er hatte gegoogelt, durch welches Mittel er am besten seine Sorgen vergessen konnte. Er kannte noch einige Dealer aus Straßengang- Zeiten. Einen davon besonders gut. 

Die Gang bestand nur aus Ihm, Tristan und 2 anderen, etwas älteren Jungs und löste sich auf, als der, der immer das Sagen gehabt hatte, mit seiner Familie ins Ausland gezogen war. Kurz darauf hatten er und Tristan Yugi kennengelernt und der Kleinkriminalität abgeschworen. Der Dritte und Letzte im Bunde allerdings, hatte sich stattdessen einer 'richtigen' Gang angeschlossen. 

Joey konnte von Glück sagen, dass er sich mit ihm gut gestellt und von ihm keine Probleme zu befürchten hatte. Ein bis zwei Mal im Jahr half er ihm mal aus der Patsche, oder saß mit ihm einfach nur auf einer Parkbank, um sich über alte Zeiten zu unterhalten.

Mittlerweile sah er echt übel aus, war aber im Grunde kein schlechter Kerl. Fast bei jedem Treffen bot er Joey freundlicherweise selbstlos an, ob er auch mal an seinem Joint, oder eine Line ziehen wollte, was dieser bisher stets dankend abgelehnt hatte. Gestern jedoch rief er ihn noch nachts aus dem Nichts an, um sich etwas zu besorgen. 

Die ganze Nacht war er wach gelegen, weil er damit gehadert hatte, es überhaupt einzunehmen. Als er dann vor der Schule stand und realisierte, dass er bald mit Seto konfrontiert werden würde, warf sich die kleine Kapsel, mit was auch immer für einem Inhalt, praktisch von selbst ein, um den Schmerz zu betäuben. Doch am Ende hatte ihm das Ganze nur noch mehr Schmerzen eingebracht. 

Irgendwie schien es, als sei er süchtig danach: Schmerz. Sonst würde er sich das, was er soeben tat, nicht freiwillig antun.

Die meisten Artikel waren sich einig. Sie schossen sich auf einen bestimmten Mann ein.

Ein Mann, der nicht er war.
Er war nicht einmal blond. 

Stattdessen hatte er dichtes, volles, schwarzes Haar, braun gebrannte Haut und wirkte sehr charismatisch. Er schien sogar noch ein paar Zentimeter größer als der, ohnehin schon überdurchschnittlich große, Seto zu sein. 

Wenn Joey sich grundsätzlich aktiv auf Männer einlassen würde, wäre einer wie er sicher auf seinem Radar gelandet. Zumindest konnte er nicht leugnen, dass er, wie Seto, auffallend attraktiv auf ihn wirkte.

Francis hieß er. 

War laut ausgiebiger Recherche wohl ein Geschäftsmann aus Chile. Sie gaben ein hübsches Paar ab, Seto und er.

Joey wusste nicht, ob er das von sich und ihm auch behaupten konnte. Es gab keinerlei Bilder, die er als Reverenz hätte verwenden können. Nun wünschte er sich jedoch sehnlichst eines herbei. 

Er versuchte es sich vor dem geistigen Auge vorzustellen... Wie er neben Seto stand und seine große Hand auf dessen Schulter legte und ihn mit diesen wahnsinns Grübchen anlächelte. Doch er hatte sie nicht.

Er hatte keine Grübchen.
Und kein Foto.
Und keinen Seto Kaiba.

Er erwischte sich beim bohrenden Gedanken daran, wann und wo diese Bilder wohl entstanden sein könnten.

PARADIES - XXL #Puppyshipping FanfictionWhere stories live. Discover now