Kapitel 92: Verhängnisvoller Chatverlauf

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Kapitel 92: Verhängnisvoller Chatverlauf

Köter: Sex?
Kaiba: Mach es uns doch nicht unnötig schwer.
Köter: Sry war nicht an dich
Köter: Aber auch nicht an jemand anderen!

Kaiba: Ist mir gleichgültig. Fühle dich frei zu tun was auch immer du möchtest.

Das war ein Stich mitten ins Herz. Wenn der besitzergreifende Kaiba ihm einen Freifahrtschein für Untreue gab, war es wohl tatsächlich endgültig und unwiderruflich vorbei.

Köter: Aber wir sind doch noch verlobt!
Kaiba: Du kannst liebend gerne schlafen mit wem du möchtest. Damit liegt die Entscheidung es zu beenden nicht mehr bei mir.
Köter: Das würdest du wollen?!?!?!
Kaiba: Ich habe kein Recht dich aufzuhalten.

Köter: Doch das hast du! Du bist mein verlobter!!!
Kaiba: Noch.

Köter: Ich hab nix gemacht und habs auch nicht vor!!!
Köter: Ich hab unseren verlauf als ne art tagebuch benutzt weil du mich sowieso gesperrt hattest und nix davon gesehen hast.
Köter: Es war an mich selbst!!!!!!!!!

Kaiba: Eine Rechtfertigung ist nicht notwendig.
Köter: Ist keine! Ich will nur nicht dass du denkst ich würd fremdgehen wenns halt eben nicht so ist!!

Kaiba: Wie ich bereits schrieb: Es ist nicht länger von Interesse für mich. Du bist ein freier Mensch.
Kaiba: Außerdem... für wie beschränkt hältst du mich?
Köter: Ist das ne preisfrage? Kp was du meinst

Kaiba: Was ist das für eine armselige Ausrede? Tagebuch? Etwas Glaubwürdigeres ist dir nicht eingefallen?
Köter: Eben gedanken und so
Kaiba: Und "Sex?" ist das Komplexeste, was dir durch den Kopf geht?

Köter: Es war doch an dich wenn dus genau wissen willst!
Köter: Was ich dir nicht sagen konnte weil du mich blockiert hast
Köter: War auch noch anderes zeug
Köter: Nicht nur das
Köter: Echt nich!!!

Kaiba: Du wolltest mich ernsthaft fragen, ob ich zum aktuellen Zeitpunkt in Erwägung ziehen würde mit dir zu schlafen? Wie hättest du dir das vorgestellt? Dass ich dich hier herbringen lasse, wie eine billige Prostituierte und du dann anschließend wieder verschwindest, als wäre nichts geschehen?

Diese lange Nachricht hatte Kaiba erschreckend schnell getippt. Joey wollte nicht, dass diese Unterhaltung endete. Das war die erste Interaktion seit Tagen. Er war froh, dass Seto noch der Alte zu sein schien.

Köter: ich bin so verzweifelt dass ich damit ehrlichgesagt kein problem hätte
Kaiba: Du hast 2 gesunde Hände. Benutz sie.
Köter: Hab ich schon. Bin immernoch hart und kann nicht schlafen
Kaiba: Dann lass deine kleine Freundin kommen. Sie wartet sehnlichst auf deinen Anruf.

Köter: Ich. Will. Nur. Dich!!!!

Darauf kam lange keine Antwort.

Joey wollte das Gespräch auf gar keinen Fall abreißen lassen. Spontan beschloss er nach einer ganz bestimmten Sache zu fragen. Ob er ihm jetzt gar nicht mehr schrieb, oder wütend werden würde... das wäre nun auch kein großer Unterschied mehr.

Köter: Wer ist dieser schnittige typ mit dir auf den fotos? Dein lover?
Kaiba: Welche Fotos?
Köter: Im internet. Überall

Kaiba: Ich wüsste nicht, was dich das anginge.
Köter: Hab mir schon gedacht dass du so antworten würdest...

Kaiba: Es bist nicht du. Das sollte alles sein, was dich diesbezüglich zu interessieren hat.
Kaiba: Sei gefälligst dankbar, dass ich dir den Allerwertesten gerettet habe!

Also hatte Seto die Bilder selbst veröffentlicht? Waren sie womöglich gestellt? Waren sie aktuell? Oder alt und er hatte sie selbst an die Medien weiterleiten lassen? 

Seto hatte Recht:
Eigentlich sollte er sich glücklich schätzen, dass auf diese Weise der Fokus der Medien meilenweit von ihm abgelenkt wurde. Wahrscheinlich hätten sie das gemeinsam auch so beschließen müssen. Er hätte sich nur nie vorstellen können, dass es für Kaiba überhaupt denkbar wäre, einen Fremden öffentlich als seinen Sexualpartner auszugeben.

Seto kam ihm hier sehr entgegen. Es musste ihn viel Überwindung gekostet haben, das zu tun.

War das seine Art zu sagen, dass er sich doch eine Beziehung vorstellen konnte, wie Joey sie gefordert hatte? Er schien es immerhin zu versuchen. 

Joey fühlte sich schlecht.
Miserabel.

Umgekehrt hatte er noch nicht den geringsten Versuch gestartet dasselbe zu tun. Noch immer spürte er diese lähmende Angst, die ihn davon abhielt. 

Wenn er die Beziehung dadurch wider Erwarten doch nicht retten könnte, würden die Spuren davon schließlich für immer im Internet zu finden sein. Dann hätte er kein Privatleben UND keinen Seto Kaiba mehr...

Kaiba: Ich habe versprochen auf dich aufzupassen und das tue ich auch.

„Seto..."
Joey wurde etwas emotional zu Mute, als er diese eine, letzte Nachricht, las. Er drückte selig lächelnd sein Handy gegen die Brust und schlüpfte wieder unter seine kuschelige Bettdecke.

Er würde nicht mehr antworten. Er wollte, dass diese Nachricht das Letzte war, was er las, wenn er diesen Verlauf öffnete und sie nicht von weiteren Konflikten nach oben geschoben wurde. 

PARADIES - XXL #Puppyshipping FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt