Kapitel 185: Geisterküsse

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Kapitel 185: Geisterküsse

„Was ist das andere Spiel?", fragte Joey interessiert.

Tristan stand auf und räusperte sich. „Also das erste Spiel war meine Idee und das da dann von Tea. Ist so typischer Ehe- Kitsch- Scheiß, den ihr ja sonst nicht mögt, deshalb war's eigentlich erst für später geplant, wenn wir alle besoffen genug dafür sind..."

Demonstrativ verdrehte Seto mit verschränkten Armen die Augen. „Wir haben dich nicht darum gebeten ihre Idee zu kritisieren, sondern zu erläutern, worum es sich hierbei handelt..."

Mit zart erröteten Wangen, die deutlich zeigten, dass sich Tea darüber gefreut hatte von Seto in Schutz genommen worden zu sein erklärte sie: „Nun, ein Klassiker. Eigentlich für Hochzeitsfeiern, aber wir haben hier ja ungewöhnliche Umstände, weil ihr ja beide hier seid, also kann man das auch nutzen, hatte ich mir gedacht..." Seto winkte ab: „Ja, Bla Bla Bla. Komm zur Sache."

Und schon war Teas kurzes Hochgefühl auch schon wieder verflogen. Die testosterongesteuerten, launischen Männer, mit denen sie sich abgab, waren alle samt gleich: Zuckerbrot und Peitsche. Kurze süße, einfühlsame Momente dicht gefolgt von einer Ohrfeige mit der flachen Hand ins Gesicht. Zumindest verbal. Nun wurde sie umso mehr daran erinnert, wieso sie ruhige, sanftmütige Typen als Partner bevorzugte, obwohl sie auch ‚Typ Seto' oberflächlich gesehen durchaus attraktiv fand.

Sie räusperte sich. „Also es geht darum, wie gut ihr euch beide kennt. Wir haben uns ein paar Fragen und Aufgaben überlegt, um das zu testen."

Stolz zeigte Joey auf sich. „Das Ding hab ich so gut wie gewonnen. Ich kenn Seto- Spatzi besser als er sich selbst!"

„Es wird nicht abgefragt welche Tiernamen er am liebsten hört, während du es ihm besorgst oder wie tief er's braucht, Joey.", stichelte Tristan. „Hengst, Tiger und komplett bis zum Anschlag, sodass die Eier so richtig laut dagegen klatschen.", stichelte Joey zurück, doch Seto merkte an: „Ich bevorzuge meinen Vornamen." Tristan nickte nach kurzem Nachdenken bestätigend, „Joah, lässt sich sicher ganz gut stöhnen." während die Mädels sich bei dem Gedanken beschämt abwandten. Allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Serenity war an den lockeren Umgangston im Freundeskreis ihres Bruders noch immer nicht gewohnt. Damals, als er sich noch hauptsächlich mit dem höflichen, unschuldigen Yugi abgab, hatte das Ganze noch nicht solch unheilige Ausmaße angenommen. Sie konnte es kaum erwarten, dass der Abend endete und sie ein paar ‚Ave Maria' sprechen konnte, obwohl sie von sich selbst eigentlich immer dachte nicht prüde zu sein. Bei ihrer Mutter groß zu werden hatte eben doch die eine oder andere Spur hinterlassen, obwohl sie sogar von allen Anwesenden die Einzige war, die die beiden je live hatte herumknutschen sehen.

Tea versuchte die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, indem sie lauter sprach: „Also wir reichen den Stapel Karten im Kreis herum und jeder zieht eine, wenn er dran ist. Die Karten, die mit grüner Schrift sind, sind Fragen für alle zum mit- raten und die in blauer Schrift sind nur für die beiden. Da darf man sich dann jeweils aussuchen, ob man sie an Seto oder Joey richten möchte..."

„Klingt nett.", freute sich Serenity. Endlich ein Lichtblick. Wenn Tea über dieses Spiel die Kontrolle gehabt hatte, waren die Fragen hoffentlich etwas geschmackvoller als beim letzten Spiel. Sie nickte als gefragt wurde, ob sie gerne beginnen würde und nickte ein weiteres Mal wohlwollend, als sie die gezogene Karte still für sich und anschließend laut für alle las. „Ähm... Seto, was ist Joeys Lieblingsfarbe?"

„Keine Ahnung.", gab er offen zu, ohne sich dafür zu schämen. Tristan schüttelte enttäuscht den Kopf. „Schwach."

Um die Situation zu retten, wandte sich Serenity unbeholfen an ihren Bruder. „Ähm, Joey... Kennst du seine denn?"

PARADIES - XXL #Puppyshipping FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt