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[Jungkook]

„Ach Jungkook, du weißt doch wie ungern ich dich für mehrere Tage wegfahren lasse, besonders wenn es eine andere Stadt ist." Sagte mir meine Mutter, als ich sie fragte, ob ich mit meinen Freunden für eine Woche zu der Villa fahren durfte. „Aber du lässt mich auch auf Klassenfahrten fahren. Und außerdem bin ich nicht alleine, alle meine Freunde sind erwachsen. Es wird schon nichts passieren. Ich war doch schonmal dort, weißt du noch?" Flehte ich sie an, während sie in der Küche stand und kochte. „Ich weiß. Aber ich habe mir die ganze Woche lang Sorgen gemacht, du warst immerhin erst fünfzehn. Und auf Klassenfahrten lasse ich dich, weil es etwas komplett anderes ist." Ich setzte mich auf einen Stuhl, der am Esstisch saß und überlegte mir, wie ich sie überreden konnte. „Aber jetzt bin ich siebzehn und werde in diesem Jahr auch schon achtzehn. Es wird alles gut sein." Sagte ich ihr und sah auf das Glas mit Wasser, welches ich mir vor ungefähr fünf Minuten geholt hatte und bis jetzt nicht einmal angefangen habe zu trinken.

„Wirst du dann wieder alleine sein? Alle deine Freunde sind in einer Beziehung und du als einziger bist es nicht. Du hast dich doch das letzte Mal bei mir deshalb beschwert, weil du dich so ausgeschlossen gefühlt hast." Und damit hatte sie auch Recht. Das letzte Mal, als wir in diese Villa gefahren sind und dort drei Tage zusammen verbracht hatten, habe ich mich tatsächlich ausgeschlossen gefühlt. Fast alle meiner Freunde waren frisch in einer Beziehung, hockten somit noch mehr aufeinander, als sie es jetzt taten und dann war unter ihnen ich, welcher die meiste Zeit nur irgendwelche Spiele auf seinem Handy spielte und sich langweilte, bis sie vielleicht endlich mal beschlossen etwas gemeinsam zu machen.

„Ich bin aber nicht alleine. Ein Freund von mir fährt auch mit." Sagte ich ihr dann, woraufhin sie sich zu mir umdrehte. „Ein Freund? Wer denn?" Fragte sie mich und stellte den Herd ab. „Er heißt Taehyung, vorgestern war ich bei ihm Zuhause, da habe ich dich ja auch angerufen." Sie nickte „stimmt. Was habt ihr bei ihm eigentlich gemacht? Nur Videospiele gespielt, wie du es sonst mit Jimin tust?" Ich schüttelte meinen Kopf „Nein, haben wir nicht. Wir waren draußen und er hat mir beigebracht auf dem Longboard zu fahren." Sagte ich ihr, woraufhin sie lächelte. „Ist doch schön. Du gehst ja sowieso selten raus."

„Und genau deshalb will ich zu der Villa fahren! Ich möchte in den Ferien nicht Zuhause rumsitzen und nichts tun. Ich werde noch fett weil ich so viele Chips und Süßigkeiten esse, wenn ich hier bin." Meinte ich und sah runter auf meinen Bauch, welchen ich demonstrativ aufblaste, wobei ich natürlich dramatisierte, da ich nicht einmal so viel davon aß. Meine Mutter lachte nur und verteilte die Suppe, welche sie gekocht hatte auf drei Schüsseln. „Na gut, du darfst da hin fahren. Aber passt auf euch auf, okay?" Ich sprang auf, um zu meiner Mutter zu rennen und sie zu umarmen. „Natürlich! Wir werden vorsichtig sein. Danke!" Sagte ich und löste mich dann von ihr, um aus der Küche zu laufen, da ich oben mein Handy hatte und ich meinen Freunden schreiben wollte. „Bleib stehen, erstmal isst du etwas und dann kannst du hoch gehen." Seufzend drehte ich mich wieder um und setzte mich wieder an den Tisch, während meine Mutter aus der Küche ging und nach Mark rief, welcher kurz darauf runter kam, um ebenfalls zu essen.

[...]

Nachdem wir gegessen hatten, ich meiner Mutter dabei half die Küche aufzuräumen und mich währenddessen weiterhin mit ihr unterhielt, was ich immer ziemlich gerne tat, ging ich dann hoch in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett schmiss und mein Handy in die Hand nahm, wo ich dann in die WhatsApp Gruppe unseres Freundeskreises schrieb und ihnen sagte, dass ich mitfahren durfte.

Meine Mutter war allgemein immer sehr vorsichtig, wenn es darum ging mir etwas zu erlauben, was ich noch nie getan habe und auf irgendeiner Weise gefährlich sein könnte. Ich war ihr erster Sohn und sie hatte noch etwas Angst um mich, aber langsam vertraut sie mir immer mehr, weshalb ich auch schon etwas länger draußen bleiben darf und auch alleine etwas weiter weg fahren darf, als nur eine halbe Stunde von unserem Zuhause entfernt. Ich kann es verstehen, wieso sie so vorsichtig ist, aber manchmal nervt es mich auch ein bisschen, besonders wenn alle meine Freunde etwas dürfen, nur ich nicht, weil ich etwas jünger bin und dann auch noch ihr ältester Sohn bin. Aber öfters schaffte ich es auch sie zu etwas zu überreden, weshalb es auch nicht so schlimm ist. Außerdem ist es auch nicht so, dass sie mich hier komplett einsperrt und ich nirgendwo hin fahren darf.

„Jungkook" hörte ich Mark durch meine Tür sagen, gefolgt von einem Klopfen, weshalb ich ihm sagte, dass er rein kommen konnte. „Ich habe gehört, wie du Mama wegen irgendwas angebettelt hast. Was war es?" Fragte er mich und setzte sich neben mich. „Meine Freunde und ich fahren wieder zu dieser Villa." Sagte ich ihm und legte mein Handy weg. „Ich dachte es war langweilig. Oder kommt Taehyung etwa mit?" Ich sah zu ihm und konnte somit sehen, wie er mit den Augenbrauen wackelte, weshalb ich meine Augen verdrehte. „Lass das. Und ja, er kommt mit."

Erneut schenkte mein Bruder mir einen Pedoblick, was allein ein Grund dafür war, dass ich ihn am liebsten aus meinem Zimmer schmeißen würde. „Schläft ihr also in einem Bett?" Fragte er mich dann und grinste. „Ja, aber auch nur das du Perverser." Sagte ich und sah ihn etwas angeekelt an, da ich ganz genau wusste, woran er dachte. Und dass er mein Bruder war und über so etwas nachdachte, machte das ganze widerlich.

Er lachte etwas „ich mache doch nur Scherze. Aber es kann doch alles passieren, oder nicht? Immerhin mögt ihr euch, wieso kommt ihr euch dann nicht näher? Gib dem ganzen doch eine Chance." Meinte er, woraufhin ich meinen Kopf leicht neigte „sagt mir gerade die Person, die nichtmal mir von seinem Crush erzählen wollte, weil er lieber niemals mit ihm sprechen würde, als es auszuprobieren." Er verschränkte seine Arme „Ja siehst du! Jetzt weißt du, was du nicht tun solltest. Du hast mich dazu überredet und ich habe mich auf ein Date eingelassen, Und jetzt sind wir uns näher gekommen. Deshalb möchte ich jetzt dich auch dazu ermutigen!"

Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und deutete mit dem anderen Arm zur Tür. „Jaja, ist wirklich nett von dir, aber ich komme schon selbst klar." Er schüttelte leicht seinen Kopf, woraufhin er aufstand und aus dem Zimmer ging. Als er dann weg war, legte ich mich auf mein Bett und sah hoch an die Decke, während ich darüber nachdachte, was er mir gesagt hatte und wahrscheinlich auch noch in der Zukunft öfters sagen wird. Vielleicht könnte er auch wirklich Recht haben.

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Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wer weiß 🌚

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