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[Jungkook]

„Also war eigentlich nur die Tatsache, dass wir beide im selben Japanischkurs waren, ein Zufall?" Fragte ich Jimin, welcher mir davon erzählte, was Yoongi und Jin anfangs geplant hatten. Er schüttelte seinen Kopf.

„Nein. Eigentlich war dein Japanischkurs immer noch an unserer Schule. Aber die beiden sind zur Abteilungsleiterin gegangen und haben ‚von dir' gefragt, ob du zu dem anderen Kurs wechseln kannst, weil du dort angeblich Freunde hättest und gerne mit ihnen in einem Kurs sein möchtest und mit den Schülern in deinem alten Kurs nicht klarkams und es daher deine Leistungen beeinträchtigt. Sie hat gefragt, wieso du dann nicht selbst fragst und Jin meinte, dass du krank bist und daher die ganze Woche lang nicht hingehen kannst und da es die einzige Zeit war, in der man den Kurs noch wechseln kann, hat es dann auch geklappt, als sie für dich den Zettel ausgefüllt und deine Unterschrift gefälscht haben, damit es so aussieht, als hättest du es getan."

Ich musste lachen, einfach weil die beiden sich so viel Mühe gegeben haben, damit Taehyung und ich uns begegnen. Dass sie dafür gesorgt haben, dass ich den Kurs wechselte, war für mich auch eigentlich kein Problem, da ich mit den Schülern in meinem alten Kurs tatsächlich nicht klar kam, meine Freunde es auch wussten und es mir daher nur Recht war, zu wechseln.

Auch wenn sie es eigentlich nicht tun sollten, ohne mich zu fragen, fand ich es nicht schlimm. Immerhin taten sie es, damit ich Taehyung kennenlerne und darüber bin ich heute mehr als froh. Klar, sie hätten uns einfach gegenseitig vorstellen können, aber anscheinend wollten sie das ganze ein wenig komplizierter gestalten, sodass es wie ein Schicksal wirkt, dass wir uns an dem Tag gesehen haben. Irgendwie süß von ihnen, dennoch hätten sie es viel einfacher tun können.

„Und wieso haben sie Taehyung nicht einfach mal zu einem Treffen von uns allen mitgenommen und ihn mir vorgestellt?" Fragte ich daher, was auch wohl Taehyung interessant fand, weshalb er ebenfalls zu Jimin sah.

„Weil du schon erzählt hast, dass du einen Freund hättest. Sie wollten dich nicht wissen lassen, dass sie die Wahrheit kennen und sie wollten nicht, dass du denkst sie würden euch verkuppeln wollen, obwohl er dein ‚Freund' war und es dann komisch für euch wäre, wenn ihr euch kennt, aber noch nicht kennt und keine Ahnung, sie wussten dass es unangenehm für dich wäre, wenn du jemanden vor uns kennenlernst, der genau zu deinen Beschreibungen passt. Deswegen wollten sie, dass ihr euch allein kennenlernt."

Okay, irgendwie ergibt das Sinn. Das wäre wirklich komisch für mich und dann könnte es auch sein, dass Taehyung und ich uns nicht so näher kommen würden, wenn auch er denken würde, ich hätte einen Freund.

„Ergibt Sinn." Sagte ich und musste wegen der ganzen Situation ein wenig lachen. Wir haben einfach alle uns etwas vorgetäuscht, wobei eigentlich nicht meine Freunde, sondern Taehyung und ich die Ahnungslosen waren. Zwar waren anfangs Hobi, Kihyun und Namjoon auch ahnungslos, aber die anderen wussten von Anfang an davon.

„Möchtest du eigentlich wieder zu den anderen gehen? Sie machen sich bestimmt Sorgen, so wie ich sie kenne." Fragte mich Jimin und ich nickte. Er hatte Recht. Auch wenn ich ihnen sagte, dass ich nicht wütend auf sie bin, wusste ich, dass sie sich dennoch Sorgen machen.

„Na dann komm." Bei der Anweisung von Jimin standen wir drei von der kalten Bank auf und machten uns auf den Weg zurück zu Namjoons Wohnung.

Eigentlich wollte ich immer noch allein sein. Aber mit Taehyung und Jimin an der Seite war es praktisch unmöglich, allein gelassen zu werden, weshalb die beiden mir folgten und wir auch nun sogar zurück zu den anderen gingen.

Im Fahrstuhl überdachte ich das ganze nochmal. Meine Freunde waren nicht wütend auf mich und ich hatte auch keinen Grund wütend auf sie zu sein. Das war ich auch nicht. Es gab auch für mich eigentlich keinen Grund mich schlecht zu fühlen. Jimin und Taehyung haben mir ein besseres Gefühl geben können und ich war auch bereit dazu, meinen Freunden normal in die Augen blicken zu können, ohne die ganze Zeit ein wiederholendes, sie wissen es im Kopf zu haben. Natürlich würde ich daran denken müssen, aber dieser Gedanke war nicht mehr so quälend.

Taehyung, welcher neben mir stand, stupste meine Schulter mit seiner an, weshalb ich ihn ansah. „Sieh es doch mal positiv. Ihr habt keine Geheimnisse mehr voreinander. Es ist alles gut ausgegangen und du hast auch keine Freunde verloren."

Ich liebte es, wie er alles gab, um mich aufzuheitern. Genau so wie Jimin. Ich musste lächeln und nickte dann.

„Ja. Keine Geheimnisse mehr. Und ich kann wieder der ehrliche Freund sein." Fügte ich hinzu, während der Fahrstuhl stehen blieb.

„Du warst schon immer der ehrliche Freund, Jungkook. Daran hat sich wegen dieser kleinen Lüge nichts geändert."

„Genau! Hör auf deinen Lover." Warf Jimin ein, was mich ein wenig die Augen verdrehen ließ. „Es wundert mich, dass du schon eine Stunde lang nicht bei deinem Lover auf dem Schoß gesessen hast und ihm die ganze Freiheit um ihn herum geraubt hast."

Jimin schmollte. „Ich vermisse meinen Lover." Sagte er, gespielt weinend, ehe wir kurz darauf an der Haustür von Namjoon standen und klingelten.

Diese wurde dann auch von Namjoon geöffnet, welcher sich darüber freuen zu schien, dass ich wieder da bin. „Jungkook! Du bist zurückgekommen." Er lächelte und trat zur Seite, um uns drei rein zu lassen. Bevor ich etwas sagen konnte, sprach Jimin dazwischen.

„Bedanke dich bei mir! Ich allein habe ihn aufgemuntert." Log er, während wir uns die Schuhe und Jacken auszogen.

„Du allein?" fragte Taehyung und folgte meinem besten Freund ins Wohnzimmer. „Jaja, du hast ein bisschen geholfen."

Als ich den beiden bei ihrer nicht aufhörenden Diskussion in der Art von ‚Nein! Doch!' zuhörte, musste ich wieder lachen. Ich liebte es, dass die beiden sich so gut verstanden. Was gibt es besseres, als wenn der Freund und der beste Freund sich verstehen?

Namjoon wartete darauf, dass auch ich fertig bin, woraufhin wir ebenfalls ins Wohnzimmer gingen.

„Jungkook!" Rief Hoseok glücklich, als er aufstand und zu mir lief, um mich in eine feste Umarmung zu schließen, als hätte er mich drei Monate lang nicht gesehen. „Ich dachte schon, du redest bis morgen nicht mehr mit uns."

Ich erwiderte die Umarmung ein wenig überfordert. „Das könnte ich nie." Gab ich zu und blickte zu Jimin, welcher breit lächelte.

Ich liebe meine Freunde einfach.

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FAKE | vkookWhere stories live. Discover now