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[Jungkook]

„Jungkook, jetzt warte doch. Du kannst nicht einfach abhauen." Sagte Taehyung, als unsere Riesenrad-Fahrt, die eigentlich echt schön angefangen hat, vorbei war und ich aus dem Wagon stürmte.

Der Grund wieso ich mich von meinen Freunden, besonders von Taehyung entfernte, war weil ich nicht versichern konnte, dass meine Emotionen jetzt keine Überhand über mich und mein Verhalten übernehmen würden und ich meine Freunde jetzt damit auch keine Sorgen bereiten wollte und hoffte, dass sie mich einfach nicht sehen würden, was leider nicht so klappte, wie ich es wollte.

„Jungkook?" Hörte ich nun auch Jin nach mir rufen, doch ich ignorierte jeden.

Jeden, außer Jimin, welcher mir hinterher lief.

Jimin war der einzige, mit dem ich in dem Moment reden wollte und das wussten meine Freunde ganz genau, wofür ich ihnen dankbar war. Wir sind alle mit der Zeit ziemlich gut zusammengewachsen und sie wussten auch, dass meine Abweisung nicht an ihnen lag. Ich liebte meine Freunde, aber in solchen Momenten wollte ich erstmal nur mit meinem besten Freund reden. Höchstens.

Als ich mich ungefähr zehn Meter von meinen Freunden abgewendet habe, blieb ich neben einem Busch stehen, da ich auch nicht wollte, dass wir uns noch verlieren würden und drehte mich so zu dem Busch, dass die anderen nicht sehen konnten, wie mir die Tränen stiegen und wahrscheinlich schon nach einigen Sekunden ausbrechen würden, welche nicht auf mich und mein Willen hörten und meine Emotionen nur zu gut zeigen wollten.

Es war nicht nur der Fakt, dass Taehyung sagte ich sollte nicht so eifersüchtig sein. Nein, nach dieser Aussage sagte er noch viel mehr, was mir mit jedem Satz, immer mehr das Herz brach, welches ich ihm schon auf halben Wege geschenkt habe.

Auch wenn es wahrscheinlich nicht seine Absicht war, hatte er mich ziemlich verletzt.

„Woah Jungkook, was ist passiert?" Fragte mich Jimin, als dieser sich vor mich stellte und seine Hände auf meine Schultern legte, welche ich ineinander sacken ließ, während meine Hände hoch zu meinem Gesicht wanderten, da ich merkte, wie die Tränen anfingen zu fließen. Immer wieder war es so. Wenn ich die Tränen wirklich zurückhalten möchte, war Jimin die Person, bei der sie dann immer rauskommen, besonders wenn er mich fragt, was los ist. Und dagegen kann ich auch absolut nichts tun.

Ich sagte nichts, da ich wusste, dass das weinen nun die ganze Luft aus meinen Lungen presst, diese mir auch förmlich zuschnürt und ich somit keinen normalen Satz aus mir bringen könnte. Ich kannte es schon. Wenn ich jetzt versuchen würde zu reden, würde Jimin mich aufhalten und mir sagen, dass ich erstmal Luft nehmen sollte.

Aus diesem Grund versuchte ich jetzt schon die Luft um mich herum zu inhalieren, um mich selbst ein wenig zu beruhigen. Ich hasste es, dass mich nur ein paar Sätze so sehr verletzen konnten. Wieso konnte ich diese nicht einfach an mir abprallen lassen und musste diese absorbieren und in mein Herz lassen, welches nun darunter leiden muss?

Ach ja, weil genau dieses Herz Taehyung liebt und alles was er sagt einfach so aufnimmt, weil es nicht davon ausgeht, dass in seinen Worten etwas verletzendes stecken könnte.

Tief Luft nehmend und diese auch so ruhig wie möglich ausatmend wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und blickte dabei schniefend auf den Boden.

„Ich habe alles kaputt gemacht. Er hat jetzt so ein schlechtes Bild von mir." Sagte ich mit einer leicht bebenden Stimme und als ich dies aussprach, schmerzte mein Herz erneut, als würde ich mit diesen Worten mich selbst verletzen.

„Ich Idiot habe kurz das Thema mit Sehun angesprochen. Und dann hat er mir gesagt, dass sie nur Freunde sind und ich nicht so eifersüchtig sein sollte und dann-" Ich unterbrach mich selbst mit einem leisen, unterdrückten Schluchzer, als ich an meine nächsten Worte dachte. Alles was er sagte, spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab, wie eine Dauerschleife, die ich nicht abschalten konnte.

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