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"Guten Morgen.", tönte es und mein wohl verdientes Wochenende startete mit plötzlicher Kälte, als mir meine Bettdecke entrissen wurde. "Naahhaa. Wiesoooo?", stöhnend und wild umher werfend wühlte ich mich durchs Bett und griff nach Jins Decke die eigentlich schon ordentlich gemacht neben mir auf seiner Seite lag. "Ne komm! Nichts da wir  brechen bald auf. Aufstehen und hophop." Ich hatte absolut keine Ahnung was er von mir wollte und als ich mich aufrichtete spürte ich in meinem unterem Rücken wie sehr sich Jin gestern bei mir ausgetobt hatte. "Geht's?"  Endlich bekam ich etwas warmes, auch wenn es nur seine Lippen auf meinen waren. "Wieso weckst du mich?" Ich sah ihn grinsen. "Wochenende? Hotelbar? Vergessen?" Es dämmerte mir und ich raffte mich auf. Vor mir standen bereits zwei Taschen und ich wunderte mich ob ich wirklich so tief geschlafen hatte um nicht zu hören wie er diese gepackt hatte. "Gib mir fünf Minuten." Er nickte nur und bereitete etwas in der Küche zu, während ich mich anzog und schon beim anziehen der Hose ins straucheln kam. Mein Unterleib drückte - wenig verwunderlich so tief er sich in mich hämmerte.

Endlich geschafft sah ich Jin ein Sandwich machen und es anschließend zu einer jungen Frau reichen die mit nichts weiter, als BH und Slip bekleidet war. "Felix hat wohl unsere wenigstens Hosen - Regel in der Küche vergessen.", ich lachte und die Blondine schien keinerlei Scharm zu besitzen. Viel eher genoss sie das Sandwich und aß es genüsslich. "ALLSOOO....", fing sie an und wir beide sahen sie direkt an. "Also seit ihr nur gay oder steht ihr auch auf Frauen?" Kurzes Schweigen und mehrfaches Blinzeln unsererseits verhinderte das uns direkt etwas böses heraus rutschte. Doch Jin konnte es sich nicht mehr verkneifen. "Alllsooooo... Früher hab ich Frauen gedatet, aber die besaßen auch einen höheren IQ, als eine Fliege." Ich biss mir auf die Zunge um nicht laut los zu brüllen, als auch Felix in die Küche kam und die Atmosphäre schon lesen könnte. "Ah ihr hab euch kennen gelernt? Ah." Ich lachte ihn an und konnte nicht anders. "Alsooooo.... Ja."
Genauso wie Jin äffte ich sie nach, Felix merkte es - nur sie selbst absolut nicht und grinste weiter bis sie in sein Zimmer lief, sich anzog und mit einem "Bis dann." verabschiedete. "Wow, wo buddelst du denn solche hohlen Nüsse aus?" Ganz schamlos zuckte er nur mit den Schultern. "Ah komm schon. Wieso nicht?" Damit verschwand er wieder in seinem Zimmer und auch Jin drückte mir ein Sandwich in die Hände während er mich zur Tür hinaus schob. Ich war eigentlich Null wach Jin war es aber und war entsprechend höchst motiviert. "Wie geht's deinem Bauch?", fragte er irgendwann während der Fahrt und streichelte ihn, während er weiterhin auf die Straße schaute. "Besser als meinem Arsch....oder Rücken...", schmunzelte ich und neckte ihn dabei etwas, während ich die Broschüre unseres Zielortes durchblätterte. "Oh guck hier gibt es Pärchen Massagen. Ich hab soooo Rücken weißt du?" Bei der nächsten roten Ampel warf Jin einen Blick auf dieses Angebot und ihm wurde schnell klar, dass unter Pärchen Massage tatsächlich auch das gemeint war. Unter Anleitung sollten Paare sich gegenseitig massieren und nicht etwa beide von einem professionellen Masseur. "Du willst also das ich das mache?" Ich nickte fleißig und lächelte mindestens genauso zurück wie er mich an grinste. "Gut fein.", antwortete er kurzerhand.

An der Hotelbar angekommen wirkte sie noch einmal viel größer, als in der Reklame und um einiges schicker. "Weißte was! Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich solche Dinge mache. Also solche Hotels oder unsere Flitterwochen in Thailand. Früher war die Stadtgrenze schon weit für mich und von spontanen Urlaub war nicht Mal zu träumen." Ich schwelgte in Erinnerungen an meine Jugend, an meine Eltern und Geschwister und wie wir gelebt hatten. Der Gedanke alleine was ich alles dafür tat um nun hier sein zu können legte sich wie ein Stein auf mein Gemüt. "Stimmt, aber vor allem hast du das deiner eigenen harten Arbeit zu verdanken. Ich meine selbst ohne mich könntest du das alles machen." Während er an der Rezeption eincheckte und den Zimmerschlüssel holte beobachtete ich ihn und da war ich wohl nicht der Einzige - einige Damen stiegen aus einem Fahrstuhl und sofort fielen ihre Blicke auf Jin. Mich, einige Schritte von ihm entfernt, nahmen sie absolut nicht wahr und so konnte ich beobachten wie seine Wirkung auf Frauen immer noch höchst anziehend war. Nicht jeder kannte ihn, dafür hätte man spezielles Interesse an seinem Sport haben müssen und deshalb verwunderte es mich auch nicht, dass viele immer noch nicht wussten das er im eigenen Lager spielte. Ich sah zwei Frauen kichern und lächeln, spielerisch etwas die Hand vorm Mund halten um so niedlicher zu wirken oder das Haar nach vorne streichen. Eine von ihnen sprach ihm an und begann seinen Oberarm abzutasten und seine Muskeln beeindruckt leicht zu drücken. Das ging so lange bis er seine rechte Hand hob und mit dem Zeigefinger der Anderen auf seinen Ring deutete. Enttäuschte Gesichter machten sich breit bis eine von ihnen scheinbar eine 'ach egal' - Handbewegung machte und Jin dazu veranlasste sich leicht zu drehen und auf mich zu zeigen. Erst jetzt registrierten sie mich und blickten sich verwundert an, nur um anschließend peinlich berührt fort zu eilen. "Wieso hast du nichts gesagt?", fragte er mich dann doch auf dem Weg zu unserem Zimmer. "Wieso sollte ich? Seit damals hast du mir nie wieder einen Anlass gegeben an deiner Treue zu zweifeln." Mit den Augen rollend wusste er das ich Evelyn meinte, blieb aber still. Im Zimmer angekommen fühlte ich mich direkt wohl - viel zu luxuriös für mich eigentlich, aber nur eigentlich denn ich hatte es mir doch schon irgendwie verdient.

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