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Nach Acht langen Jahren traf ich meine Mutter wieder und ganz unbewusst hatte ich mir extra dafür etwas angezogen was netter war als sonst. Statt Jeans und Hoodie trug ich einen schwarzen Rollkragenpullover, eine schwarze Stoffhose und sportlich elegante Schuhe in ebenfalls schwarz mit vereinzelten weißen Applikationen. Der beigefarbene Mantel komplimentierte es nur noch. Ich wusste nicht wieso ich extra so aufgefahren hatte. Ob ich ihr mein gutes Leben nun unter die Nase reiben wollte oder ihr zeigen wollte daß es mir menschlich gut ginge - ich hatte keine Ahnung, aber während ich wartete redete mich mir genau letzteres ein. Sie sollte sehen das es mir gut geht und sie sich um mich keinerlei Sorgen machen sollte.
Ich wartete eine halbe Ewigkeit bis ich aus der Ferne schon eine Frau sah die meiner Mutter ähnelte. Nur war ihr Haar um einiges grauer und die Figur dünner. Bei jedem weiteren Schritt näher erkannte ich meine Mutter aber. Sie sah müde aus, ausgelaugt und ausgezerrt. Zu meiner Überraschung kam sie aber nicht alleine. Neben ihr jemand den ich sehr wohl erkannte. Cindy und das kleine Mädchen an ihrer Hand war ihre Tochter die ich bislang nur von Fotos kannte, aber die Ähnlichkeit war verblüffend. "Mama." Ich kam auf sie zu und das ich sie scheinbar so herzlich begrüßte schien sie im ersten Augenblick zu irritieren, doch dann fasste sie sich und umarmte mich, als wäre nie etwas gewesen und es wären nicht so viele Jahre vergangen, seitdem wir uns zuletzt sahen. Sie wollte mich kaum los lassen, doch irgendwann löste sie sich und sah mich von oben bis unten an. "Schick schick mein Junge. Du siehst so schick aus und gewachsen bist du auch noch etwas oder?" Ich konnte lediglich verlegen lächeln und empfand mich doch etwas als overdressed. "Gewachsen naja nicht mehr als einen Zentimeter. Höchstens. Aber egal... Ich freu mich sehr dich zu sehen. Dich natürlich auch Cindy." Ich drehte mich zu meiner Schwester und auch von ihr gab es eine zarte Umarmung. Das kleine Mädchen allerdings versteckte sich geschickt hinter ihr und wagte es nicht mich an zu sehen. "Tut mir leid. Mira ist etwas schüchtern." Es machte mir nichts aus und ich wusste, dass ich nur geduldig warten musste bis sie auftauen würde.
Gemeinsam liefen wir durchs Krankenhaus doch selbst im Aufzug herrschte eine unangenehme Stille. Irgendwie wusste so recht keiner was er sagen wollte und wenn doch wollte niemand zuerst anfangen.
"So und Papa hat keine Ahnung, dass ihr mich heute trefft und auch Jin?" Kurz vor unserer Ziel-Etage brach ich dann doch noch die Stille. "Nein, um Gottes Willen. Du hast ihn ja gehört. Er hat sich kein Stück geändert.", erklärte meine Mutter während Cindy sie nur Stirn runzelnd ansah. "Geändert hat er sich schon. Nur eben nicht ins Positive." Dieses spitze Kommentar ließ meine Mutter rechts neben mir laut seufzen. "Das stimmt. Ach Lucas es tut mir so leid. Cindy hat Recht. Dein Vater ist schlimmer geworden und deine großen Geschwister Reihen sich da prima ein." Sie flüsterte fast und irgendwie schien sie träumerisch nur auf ihre Füße zu starren. Bis wir ausstiegen. "Vergiss Conni nicht. Die hatte es soo gut bei der Pflegefamilie und was macht die dumme Kuh? Läuft direkt bei der ersten Gelegenheit wieder heim...kaum Achtzehn sitzt sie da am Küchentisch." Mit einer simplen Handbewegung machte ich deutlich daß sie im Krankenhaus war und nicht so laut sprechen sollte. "Kann man nicht ändern. Jeder so wie er will." Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, war aber froh das Cindy offensichtlich nicht zurück in diese Kreise gefallen war. "Dir scheint es aber gut zu gehen Cindy. Also euch meine ich." Herzlich lächelte sie und strich sich das Haar zurück. "Ja uns geht es prima. Ich werde demnächst heiraten und mein Partner ist ein toller Papa für Mira. Vor kurzem haben wir sogar ein Haus gekauft!" Sie strahlte von einem Mundwinkel zum Anderen und auch ihre Augen glitzerten vor Freude. "Und ich will das ihr kommt! Deswegen bin ich mit Mama heute mitgekommen." Sie wühlte etwas in ihrer Tasche herum und zog anschließend einen Umschlag in Mattgold heraus. Darauf in feiner Schreibschrift mein und Jins Name.
"Natürlich kommen wir zu deiner Hochzeit! .... Nur..." Ich freute mich im ersten Moment, stockte dann aber als ich daran dachte das auch der Rest der Familie da wäre. "Ich glaube das wäre aber keine gute Idee." Bereit ihr die Einladung wieder zurück zu geben lehnte sie aber direkt wieder ab. "Du glaubst doch nicht etwa das ich diese Chaoten alle einlade. Es sind nur ihr zwei, Mama und die Zwillinge die ich einlade. Ich bin doch nicht irre." Ich grinste den gesamten Weg bis zu Jins Zimmer und hielt die Einladung sicher und fest in meiner Hand. "Ich bin etwas nervös.", gestand meine Mutter und sah zu mir rauf. Mir ihre ausgezerrte Gestalt anzusehen tat richtig weh und ich hatte das Gefühl sie sei komplett fertig mit dem Leben. "Na, wovor Jin ist im Inneren Butterweich." Ich war derjenige der nervös war, denn ihn hatte ich nicht in den heutigen Besuch eingeweiht. Ich klopfte und trat direkt hinein. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, doch im nächsten Moment verdrehte ich die selbigen. Jin war typisch er selbst geblieben und machte in seinem Zimmer selbst verordnete Übungen. Dennoch war ich wenig begeistert das er ausgerechnet Sit-ups machen musste und den Rücken somit extrem belastete. "Hi... Steh mal auf. Du hast Besuch." Ich reichte ihm meine Hände und stämmte meine Füße gegen seine - so schwang er sich mit mir als Gegengewicht wieder in die Aufrechte, ließ seinen Rücken einmal brutal laut knacken und tat so als wäre es völlig normal während er mich mit einer Umarmung und einen Kuss begrüßte. "Ich dachte schon du kommst heute gar nicht mehr.", flüsterte er mir zu und knabberte an meinem Ohr. "Oha Stopp du hast Besuch." Notgedrungen drückte ich ihn  zurück und nun nahm er auch die drei anderen hinter mir wahr. "Oh! Sry.", stammelte er plötzlich und betrachtete nun alle drei. "Meine Mutter und Cindy kennst du ja sicher noch. Das Mädchen ist Mira, Cindys Tochter." Er lächelte die kleine zwar an, aber so schnell wie sie sich versteckte konnte man gar nicht gucken. "Es ist schön dich wieder zu sehen. Das letzte Mal endete ja chaotisch und gesprochen haben wir uns ja nie wirklich. Es wird an der Zeit auch zu entschuldigen. Also wir, ich..." Sie reichte Jin die Hand entgegen und bevor dieser sie entgegen nahm blinzelte er zu mir herüber. Ich konnte in seinem Gesicht sehen das er skeptisch war und dachte ich wäre zu leichtgläubig um alles was früher war so schnell zu vergeben. "Ich hoffe du bereust das nicht hinterher.", murmelte er vor sich her bis er sich schlussendlich ihre Hand nahm und die Entschuldigung akzeptierte.  Endlich konnte ich ihm auch die Einladung unter die Nase halten und während ich grinste schaute er weiterhin skeptisch darauf. "Herzlichen Glückwunsch Cindy."
Er versuchte zu lächeln, doch sein skeptischer Ausdruck in den Augen blieb. Nicht lange nach der ersten Annäherung verließen sie uns auch schon wieder und gingen nach Hause. Zu lange konnten sie nicht bleiben, da mein Vater sonst misstrauisch wurde und plötzlich tat meine Mutter mir unendlich leid. "Was ist wenn das in die Hose geht? Lucas du willst so sehr, dass alles gut wird das ich Angst habe du könntest derbe enttäuscht werden." Er war leicht frustriert während ich ihn dabei beobachtete wie er in seinem Schrank wühlte und anfing alles aufs Bett zu werfen. "Was tust du?" Ich war etwas überrumpelt von seiner Agilität und war davon überzeugt das jeder Normalo es genossen hätte sich im Krankenhaus ausruhen zu können, statt so wie er seine eigenen Sporteinheiten zu starten ungeachtet dessen das sein Rücken bei weitem noch nicht so belastbar war. "Ich packe. Ich will nach Hause und nicht weiter hier herum gammeln. Der Arzt sagt zwar nein, aber ich passe schon auf. Der Teamarzt ist ja auch noch da." Da Jin seine Sachen nur achtlos in die Tasche stopfte konnte ich es nicht weiter mit ansehen und unter großen Stöhnen übernahm ich das lieber. "Lass das lieber! Geh weg ich mach das schon." Ich scheuchte ihn weg und Jin nahm auf dem Bett platz. "Du hälst mich nicht auf?" Ich schüttelte den Kopf und packte weiter bis ich fertig war. "Wozu sollte ich dich aufhalten. Hörst eh nicht auf mich und außerdem vermisse ich dich daheim. 3 Wochen oder 6 egal. Schonen kannst du dich auch daheim." Ich hatte es eiliger als er, als ich mir seine Tasche über die Schulter warf und die zweite ebenfalls fest in der Hand hielt.
"Gewöhn dich nur schnell daran wieder Felix reges Sexleben mit zu bekommen." Auf den Weg nach draußen blieb er kurz stehen und sah wenig begeistert aus. "Ne neue Alte?" Über sein Gesicht konnte ich nur lachen. "Nicht ganz...Aber er nimmt definitiv die selbe Rolle ein wie du." Überrascht kam er mir hinter und schien doch widererwartens auf seine Bewegungen zu achten. "Max???? Ha! Ich wusste es!" Er lachte so laut, dass selbst eine ältere Dame am Ausgang sich erschreckte und überrascht war.
"Taxi!" Ich gönnte ihm keine Bestätigung, die Genugtuung Recht gehabt zu haben genoss er so ja eh schon.
"Komm schmoll nicht nur weil ich Recht hatte.", grinsend sah er mir ins Gesicht und saß mit mir zusammen hinten im Taxi. Auf dem Weg nach Hause schaffte er es tatsächlich mich unbemerkt vom Fahrer zu befummeln und als er heimlich und unauffällig seine Hand unter meinem Mantel zwischen Lehne und Rücken schob schaffte ich es nicht mehr zu schmollen. Ich spürte wie er runter streichelte und auf den Weg war seine Finger unter meinen Hosenbund zu schieben. "Lass das.", zischte ich leise und warf einen vorsichtigen Blick zum Fahrer. Entweder bekam er nichts mit oder tat einfach so - er blickte einfach nur nach vorne und fuhr. "Mhm und wenn nicht?", flüsterte Jin ebenfalls zurück und dachte gar nicht daran seine Hand auf zu halten. Ich konnte seine Finger deutlich über den Stoff meiner Unterhose spüren und wollte schon erneut protestieren, als wir unser Ziel bereits erreichten. "Ah wir sind da." Kaum hielt das Taxi, sprang Jin aus der Tür hinaus und streckte sich vorsichtig. "Ey war....", rief ich nach doch da schmiss er die Tür bereits zu und überließ mir das zahlen. "Jin! Du bist unmöglich." Ich versuchte Blicke vom Fahrer zu vermeiden und schloss meinen Mantel noch bevor ich selbst ausstieg und beobachtete wie Jin nun selbst seine Taschen schleppte. "Was? Hab ich dich etwa zu viel geärgert?", er grinste vor sich her und ließ mich hinter her eilen. "Du bist ein Sadist!" Im Aufzug hob er meinen Mantel etwas an und entdeckte nicht nur eine Beule in meiner Hose, sondern auch eine leicht angefeuchtete Stelle. "Das hast du doch absichtlich gemacht!" Er versuchte nicht zu grinsen, während er mir einen Kuss aufdrückte. "Wer hat den gestern Abend rumgeheult er habe lange nicht mehr gefickt?" Schlagartig stieg mir der Plus höher und meine Ohren glühten auf. "Du bist unmöglich Jin!" Protestierte ich, doch dieser verhalte nur unter seiner guten Laune und in der entspannten Stille vor unserer Haustür. "Ah wieder daheim und ich höre nichts." Jin freute sich, während er mir in die Wohnung folgte. Er lief so dicht hinter mir, dass ich seinen Atem spürte und mit einem Schulterblick sah ich auch das er dies absichtlich machte. Genauso absichtlich leckte er mir über den Nacken und pustete anschließend kalte Luft dran. "Jin bitte!" Mit jedem Mal in dem er mich so ärgerte stieg die Erregung in mir. Ich wäre ihm am liebsten in die Arme gesprungen und hätte jede Sekunde genossen in der er meinen Arsch so hart fickt wie noch nie zu vor. Doch sein Rücken und die Verletzung forderte Vorsicht. Aus Angst das er das ignorieren würde hielt ich einen Schritt mehr Abstand und verdrückte mich direkt ihn die Küche. "Pack aus. Ich koche dir etwas zu essen." Doch Jin dachte nicht daran und kam mit in die Küche. "Ich weiß was ich will. Irgendwas mit Würstchen." Wenig überrascht über seine Eindeutigkeit gab ich mich geschlagen. Sah kurz in den Flur und als Felix nicht zu entdecken war ging ich wieder zurück zu meinem Mann - der endlich wieder daheim war. "Aber nicht mehr. Klar?" Als er nickte löste ich seinen Gürtel und entblößte seinen Schwanz vor mir. Im Begriff auf die Knie zu gehen beschleunigte er dieses Vorhaben und drückte mich an beiden Schultern zu Boden. "Au!", jaulte ich zwar auf, aber genau das spielte ihm direkt in die Karten. Noch im Jammern stieß er in meinen Mund und Händeringend platzierte ich diese an seine Hüfte. Kurz nach Luft schnappend machte er weiter und genoss es die ersten Tränen in meinen Augen zu sehen und seinen Schwanz immer wieder raus und rein in meinen Mund gleiten zu lassen. Mit etwas Druck meiner Zunge genoss er es noch mehr, solange bis er kam und mir danach wieder auf half. "Ich hab dich vermisst." Zärtlich küsste er eine der Tränen weg und umarmte mich. "Mhm..ich Koch dann mal was richtiges zu essen." Schmollend, aber glücklich widmete ich mich dem Kochen während er pfeifend ins Zimmer schlenderte.
Sein fröhliches Pfeifen steckte mich mit an und ich summte einfach die Melodie mit. Ganz in Gedanken ignorierte ich eine Nachricht auf meinem Handy. Ich warf nur einen flüchtigen Blick darauf, laß den Namen unserer Kurzurlaub Bekanntschaft und steckte es wieder zurück in die Taschen. Jin ein gutes Essen zu kochen war mir einfach wichtiger, als jedes Smalltalk 'Hi - wie geht's'.

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