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"Ich muss mich irgendwie Ablenken." Mit zittrigen Beinen starrte ich auf meinen Bildschirm, klickte nervös mit dem Kulli und aktualisierte permanent die Seite. "Kannst du damit bitte aufhören?" Auf der anderen Seite vom Esstisch saß Jin an seinem Laptop und schien selbst mehr als beschäftigt zu sein. Felix auf der Seite zwischen uns war in seiner eigenen Welt - mit Kopfhörern und ebenfalls einem Bildschirm vor der Nase. "Ich bin aber nervös!", maulte ich zurück und sah Jin mit einer hoch gezogener Augenbraue an. "Machst du eigentlich überhaupt etwas produktives? Seit endlos langen Monaten hängst du nur herum. Konzentriert dich lieber darauf einen neuen Job zu finden!" Ich war gereizt und nervös, angespannt und zitterte und Jin war nun ebenfalls gereizt, weil ich ihn dumm angemacht hatte. "Ich hab alle Zeit der Welt. Das Geld von Malik, als Schmerzensgeld ist doch stattlich. Aber keine Sorgen ich mach ja schon. Wirst schon sehen." Ich hatte aber nicht das Gefühl er würde sonderlich viel machen, sondern eher abschalten und sich zurück lehnen in die Tatsache mit seiner Familie selbst im Reinen zu sein - ganz gleich ob sie ihre eigenen Streitigkeiten rund um Isabell klärten oder nicht. 
Nachdem ich erneut meine Seite aktualisiert hatte leuchtete das Symbol fürs Postfach endlich auf. "Sie sind da!", aufgeregt schrie ich quer über den Tisch und bekam die Aufmerksamkeit von vier Augen die nun auf mich gerichtet waren. Jetzt war ich nur einen Klick davon entfernt zu erfahren ob ich es geschafft hatte oder nicht. "Jetzt Klick schon drauf.", forderte Felix, als ich meine Hand immer noch nicht bewegt hatte. "Ich ja...schon gut." Langsam bewegte ich die Maus über das Symbol und würde gleich wissen ob ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen hätte oder nicht. Als ich nur stumm über den Bildschirm blickte scharte ein Stuhl über den Boden und Jin sprang plötzlich auf. Seine kräftige Hand platziert auf meiner Schulter ließ mich kurz tief einatmen. "Geschafft!", brachte ich endlich heraus. "Ich hab es geschafft!", wiederholte ich und brüllte dabei vor Freude los. Mit einem Schwung sprang ich von meinem Stuhl auf, drehte mich zu Jin herum und fiel ihm in die Arme. Nachdem ich mich löste gratulierte auch Felix mit einer kräftigen Umarmung. "Das müssen wir feiern! Schreib Max, dann gehen wir zusammen aus.", schrie ich euphorisch und konnte mich kaum halten vor Freude und holte mir noch eine Umarmung von Jin ab. Kaum eine Stunde später trafen wir uns schon mit Max vor einem japanischen Restaurant, mit mir vorne weg und mit viel Schwung im Schritt. "Glückwunsch!", rief mir Max aus der Entfernung zu während ich ungehalten umher rannte. Ich stolperte etwas und bevor ich mich der Länge nach hinlegen konnte hielt mich Jin im richtigen Augenblick fest. "Na mach mal langsam. Sonst fällst du noch hin und tust dir ernsthaft weh." Er lächelte mich an, während er mich dicht an sich drückte. "Mhm ja." Mein Grinsen verging nicht, als er mich los ließ und wir alle gemeinsam die gesamte Karte rauf und runter bestellt hatten. Natürlich floß ordentlich Alkohol und zwischen Fleisch und Gemüse sorgte der Alkohol nicht nur für einen ordentlichen Rausch, sondern auch für einen vollen Magen. "Ich kann es einfach nicht glauben! All die Mühe und harte Arbeit hat sich gelohnt!" Ich hob mein Glas und drei weitere stießen schwungvoll dagegen. Dies wiederholte sich öfters und die Bedienung wechselte bereits mit ihrer Kollegin, als wir immer noch nicht fertig waren. Ein paar japanische Geschäftsleute wurden irgendwann auf uns aufmerksam und kamen langsam zu uns herüber. Mit halb gebrochenem Deutsch und Englisch unterhielten wir uns und sie bestellten noch einiges an Essen und Alkohol. "Oha! Mir wird langsam heiß!", stöhnte Max und wedelte sich selbst Luft mit seinem Hemd zu."hot hot?", wiederholte einer unserer  neuen Freunde zu Max und deutete mit einer Geste an ein oder zwei Knöpfe zu öffnen. "Hä?" Er war so angetrunken, dass er es nicht verstand und zu Felix neben sich blickte. "Hier! Mach auf." Genauso betrunken knöpfte er Max Hemd auf und umarmte ihn direkt von hinten. "Ohh... Bunny!" Plötzlich flammte Aufregung bei den Männern auf und sie unterhielten sich wild durcheinander... "Was wollen sie?" Jin versuchte sie mit fixierten Blick zu verstehen, aber er konnte genau so viel japanisch wie ich oder die anderen zwei uns gegenüber, die weiterhin in einer kuscheligen Position saßen. Erst als einer der Herren uns nachschenkte fing er an die Aufregung zu erklären. "Bunny and Fox! Berühmt...big... very very big!" Jetzt dämmerte es Jin, als erstes und er verschluckte sich an seinem Wein. "Oha verdammt. Die kennen euren Stream!" Als es Max und Felix dämmerte stieg ihnen die Panik. Ihre Position und Gesten einander gegenüber hatten sie verraten. "Nein ..ähm ..", stotternd wedelte Max mit den Händen herum und suchte mit einem panischen Blick Felix und nach dessen Hilfe. "Und jetzt? Lucas? Was nun?" Felix sah sich zu mir um, aber auch ich wusste nicht weiter und die fröhlichen Gesichter der Männer halfen auch nicht weiter. Es war auch keine Hilfe, als sie anfingen beide näher zu sich zu winken. Sie begannen ein kleines Fotoshooting und waren unglaublich begeistert. Als hätten sie zwei Prominente getroffen. "Was ist hier los?", fast schon schreiend rief Jin es einem der Männer zu der ihn so eben noch gegen den fröhlichen Lärm hörte. "Very big Bunny and Fox. Viele Fans in Japan. Geheimtip! Alle gucken." Perplex versuchte ich die Information zu verarbeiten während die Beiden sich langsam ihrem Schicksal ergaben. "Das erklärt wieso es soviel Bonus Geld in seinem Stream gibt. Die stehen dort wohl auf Max Nummer." Jin nahm einen Schluck und behielt beide genau im Auge. "Aha. Scheinbar... hätte ich nicht gedacht... Okay das niedliche zieht, aber der Rest überrascht mich.." Ich war erstaunt das der Stream auch außerhalb Deutschlands so bekannt war und fragte mich ob meiner das auch sei. "Hey glaub.... Jin?" Ich unterbrach mich selbst und sah zu ihm rüber - musste kurz überlegen was ich von seinem Gesichtsausdruck halten sollte, doch so einfach war die Beurteilung nicht mit der Menge Alkohol intus. "Was guckst du so? Neidisch?... Eifersüchtig? Willst wohl der Fox sein." Ich lallte langsam und konnte es sogar selbst hören. "Mhm? Was für ein Blödsinn. Glaubst ich will den da zurück?" Nun änderte sich sein Ausdruck und er starrte mich finster an. "Na sag schon.." Mit einem festen Griff in meinen Nacken sorgte er dafür das ich kurz scharf Luft einzog. "Nein. Schon okay." Um ihn zu besenftigen fing ich damit an seinen Oberschenkel unter dem Tisch zu streicheln und knetete auch hin und wieder sanft die Innenseite. "Mh... Ey ihr zwei!" Er nahm seinen Blick von mir und wartete darauf das Felix endlich auch rüber sah. Doch dieser war damit beschäftigt zu verstehen wieso ihm einer der Männer eine Visitenkarte reichte und etwas erklärte. "Max, Felix! Wir gehen.", rief er nur noch und bekam endlich eine Reaktion. Ganz verschüchtert von der Situation hatte sich Max etwas hinter Felix gesetzt und nickte Jin nur zu bevor er sich wieder an Felix Arm festhielt und sich von ihm erklären ließ was die Geschäftsleute wollten. "Komm her ich helfe dir." Ich strauchelte durchs Restaurant und hielt mich fest an Jin. Er war zwar auch angetrunken, konnte seinen Level aber besser halten als ich meinen. "Du hättest weniger trinken sollen." Es war kaum möglich alleine zu stehen und somit musste Jin mich stetig fest halten und fummelte umständlich sein Portmonee aus der Hose nur um genauso umständlich einhändig zu bezahlen. "Das macht dann 273,75€." Ich riss die Augen auf und war sprachlos. Wir haben scheinbar einige Getränke der Herren mit bezahlt - Gott sei Dank nicht alles und schon gar nicht deren Essen. "Soll ich auch auf niedlich machen?" Draußen auf dem Weg und mit der kühlen Luft in der Lunge löste ich mich von Jin und begann übermütig rückwärts zu laufen. "Lass das. Du fällst noch." Kindisch hob ich die Hände ballte sie zu Pfoten und fing an süß zu miauen. "Miau miau .. " Ich konnte ihn tatsächlich Grinsen sehen während er nur den Kopf schütteln konnte. "Miau mhm? Ich steh nicht so auf süß, aber wenn du dich so verhältst reizt du mich schon." Er schnalzte und winkte uns ein zufällig vorbei kommendes Taxi heran. "Wohin?" Im Auto schwankte alles vor meinen Augen und auch mir wurde langsam heiß. "Nach Hause, was sonst."
Wieder Zuhause warf ich mich aufs Bett und ließ die Beine erschöpft von der Kante hängen. "Warte hier, ich komme gleich. Zieh dich schon mal aus." Etwas vom Rausch schwankend ging er zum Schrank und warf einen Blick zurück. "Na mach schon.", kam es nachdrücklich und mit einem strengeren Ton, so dass ich es einfach tat. "So und nun?" Ich lehnte mich zurück und stützte mich auf meine Arme während ich die wandernden Blicke seiner Augen über meinen nackten Körper genoss. "Augen zu." Ich tat was er wollte und zuckte kurz zusammen, als seine Lippen meine berührten. "Das ist meine Belohnung für dich Herr Doktor." Er küsste sich meinen Hals hinunter und leckte über meine Brust, verteilte kleine Küsse auf meinem Bauch und begann tatsächlich damit mich mit seinem Mund zu verwöhnen. "Ah Jin!" Kaum spürte ich die Wärme um meinen Schwanz und wie feucht es wurde rauschte die Hitze nur so durch meinen Körper. Mir einen zu Blasen war eine extreme Seltenheit für ihn und so genoss ich es um so mehr. "Ey nicht wegdriften!" Jin hörte plötzlich auf, als er merkte das ich mich immer mehr verlor und  vor Erregung schneller atmete. "Und jetzt?" Ich sah wie er Aufstand und die schwarze Tüte hervor holte. "Mh? Vergessen? Die hatte ich auf dem Kurztrip dabei." Er lief um mich herum und saß plötzlich hinter mir auf dem Bett. Die große Tüte raschelte etwas. "Mund auf." Ich tat was er wollte und ohne es zu erkennen hatte ich plötzlich einen roten Ball in meinem Mund. "Mhm!" Mehr kam nicht mehr aus meinem Mund heraus. Jin küsste meinen Nacken und danach meine Wange. Der Alkoholgeruch war so intensiv, dass ich gar nicht wusste ob er von mir oder von ihm käme. "Jetzt schön still halten." Er biss mir in den Nacken und während ich mich noch darauf konzentrierte spürte ich schon wie meine Hände mit einem Seil zusammen gebunden wurden. "Ahnmmm." Das Seil zurrte sich fest um meine Handgelenke. Wagte ich es sie nur einen Millimeter zu bewegen spürte ich das unangenehme Reiben auf meiner Haut. Aber als wäre das nicht schon genug fixierte er sie mit einem weiteren dünnen Seil um meinen Bauch auf meinem Rücken. Auch hier spürte ich das reiben an meiner Haut und ich versuchte mich nicht ein Stück zu bewegen. Dafür sorgte Jin allerdings. Er brauchte nur einen Handgriff schon riss er mich am Arm hoch und warf mich Richtung Kopfkissen. "Ammmm!" Ich stöhnte laut auf und trotzdem drang nur ein dumpfes Geräusch heraus. Meine Haut schmerzte leicht doch das schien Jin zu gefallen. "Still halten. Ich hab extra gewartet bis der Rücken wieder okay ist. Beine hoch!" Ich tat was er wollte und sah ihm zu, wie er ein Seil unter das am Bauch zog und um meine beiden Beine wickelte. Es war unmöglich sie auseinander zu bekommen. Sie zu senken aber auch nicht. Ich war gefangen in dieser Position. Mein Anblick reichte Jin aus um voll in Fahrt zu kommen. "Ah Lucas du bist so schön." Er küsste sich meine Beine entlang und endete an meinem Arsch. Als ich plötzlich seine Zunge an meinem Loch spürte zuckte ich heftig zusammen vor Überraschung und ein zweites Mal dank dem Schmerz auf meiner Haut. Ich konnte sogar hören wie das Seil gegeneinander rieb und ein seltsam knarendes Geräusch machte. "Gefällt es dir?", fragte er - antworten konnte ich aber eh nicht mehr. Er leckte erneut und drückte einen Finger in mich. Ich hörte das Seil wieder und das raue Kratzen an meiner Haut jagte einen Schmerz durch meinen Körper. "Essen, trinken...und das jetzt. Alles für deinen Erfolg Doktor." Ich atmete schwer, als er anfing mich endlich zu ficken. Tief stieß er sich in mich und je tiefer er stieß desto schwerer wurde es zu atmen. "Haha!", lachte er und seine tiefe Stimme bohrte sich in mein Ohr, während er den Knebel öffnete und mir meine Stimme wieder gab. "Aha Fuck!" Lautstark stöhnte ich auf und ergoss mich unter Schmerz und Leidenschaft. Auch Jin stieß zum letzten Mal zu und kam in mir. "Wunderschön.", hauchte er aus. Kurz genoss er noch sein Werk bis er sich entschloss meine Fesseln endlich zu lösen. Schlaff und kraftlos fielen meine Beine auf die Matratze und der von mir so geliebte Mann ebenfalls. "Gut gemacht." Er zog mich in eine Umarmung die ich dankend annahm. Fest umschlungen fuhren Hände über seinen Rücken und endeten an den Narben die seine OP nach sich getragen hatte.

"Guten Morgen.", grummelte es in mein Ohr und mindestens genauso grummelig kam es von mir zurück. "Morgen. Mein Kopf platzt....", stöhnend erhob sich Jin und rieb sich die Schläfe. "Alles stinkt nach Bier...ich kotz gleich." Während er sich noch seinem Kater widmete kämpfte ich nicht nur mit meinem eigenem Dröhnen im Schädel, sondern auch mit meiner wund gescheuerten Haut. Allein den roten Striemen am Bauch zu berühren war eine Qual von denen an meinen Beinen war nicht mal zu sprechen. Dort war die Haut mindestens genauso abgerieben wie an meinen Handgelenken. "Komm wir müssen essen." Nur mühsam schaffte ich es mit seiner Hilfe auf und lief ihm hinter her. Ich dachte gar nicht daran Jin dabei zu helfen das Rührei zu schlagen oder die Fertig-Pancakes in den Toaster zu schieben. Ich wartete geduldig bis es vor meiner Nase stand und wir beide alles irgendwie in uns hinein stopften.
Nur das Klingeln von Jins Handy ließ uns aufschrecken. "Mhm? Unbekannt?" Er zögerte dran zu gehen bis er es dann doch tat. "WAS? WO?" Von einer Sekunde zur anderen fuhr sein Gemüt in die Höhe. "Was ist los?" Als hätte er einen Geist gesehen starrte er mich an während am anderen Ende schon aufgelegt wurde. "Maddie... Sie ist verschwunden. Das war das Krankenhaus." Er stammelte es unter Schock heraus. "Wie? Wer war das eben?" Ich konnte mir immer noch keinen Reim daraus machen was er mir da sagen wollte. "Das Krankenhaus. Sie sagten ich soll vorbei kommen. Gestern Morgen kam sie ins Krankenhaus, Notkaiserschnitt. Heute morgen ist sie verschwunden - hat aber meine Nummer und Name hinterlassen." Jetzt war auch ich wieder hellwach und sprang von meinem Platz auf. Ob mit Schmerzen oder nicht. "Dann lass uns hin!" Ich war bereit zu gehen, während Jin noch da stand und sich nicht rührte. "Was jetzt? Komm!" Erst auf die letzte Forderung blinzelte er sich aus dem Schock und folgte mir. Wir hasteten ins Bad und genauso schnell aus dem Apartment hinaus. Jede Bewegung schmerzte, aber gedanklich waren wir nur dabei jetzt ins Krankenhaus zu kommen.

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