𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 8

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So stehe ich, kurz vor zwei Uhr morgens, vor meinem Regal und suche meine Chemie Materialien. Nach ein wenig suchen habe ich endlich alle Materialien beisammen und setze mich an meinen Schreibtisch.

Sooooo.... Ich hab' nicht mal einen Plan, worüber der Test geht...

Nachdem mir mein Schülerplaner mehr oder weniger die Frage beantwortet hat, beginne ich mir anzuschauen, was überhaupt ‚Chemisches Rechnen‘ ist.

Holy Shit! Das merkt sich doch keine Sau! Bitte lieber Gott lass mich nicht alleine!

Das mir all meine Gedanken eigentlich absolut null weiterhelfen, ignoriere ich gefließentlich.
Nachdem ich bereits alles wichtige auf einen Zettel geschrieben und mittlerweile das siebte Erklärungsvideo angeschaut habe und festgestellt habe, dass ich all das immer noch nicht verstehe, lege ich meinen Kopf in meine ganzen Materialien und bete, dass so alles in meinem Kopf ankommt. Nichts. Es passiert einfach nichts. Es funktioniert nicht.

Vivi, du wirst versagen! Nicht nur in dem Test, sondern auch in deiner kompletten Zukunft. Nichts kriegst du auf die Reihe! Nichts! Du bist halt einfach zu nichts zu gebrauchen!

Das ich Versagensängste habe, muss ich glaube ich nicht mehr erwähnen.
Tränen der puren Angst und Verzweiflung bahnen sich ihren Weg in meine Augen und von da aus über meine Wangen. Ein Schluchzen entweicht meiner Kehle und zeitgleich legt sich eine warme Hand auf meine Schulter. Da ich damit absolut nicht gerechnet habe, zucke ich erbarmungslos zusammen.
Langsam drehe ich meinen Kopf nach hinten und blicke direkt in die Augen von Oli. 
„Mensch Mädl. Was machst du denn hier?“, seine Stimme klingt mehr als besorgt. Ich öffne meinen Mund um zu antworten, aber mehr als ein weiteres Schluchzen verlässt nicht meinen Mund. Oli zieht mich, so gut es geht, in eine Umarmung.

Nach etlichen Minuten, in denen mir Oli alle möglichen beruhigenden Worte zu geflüstert hat, habe ich es tatsächlich geschafft ihm zu erklären, was los ist und nun habe ich mich tatsächlich auch wieder beruhigt.
„Mädl... Wir schlafen jetzt erst mal. Nachher können wir gerne gemeinsam mit dir lernen, aber es ist doch noch viel zu früh!“, erklärt mir Oli den, von ihm erfunden, Plan. Da ich selbst eigentlich total müde bin, nicke ich ihm zu und lege mich wieder in mein Bett. Wie Oli mein Zimmer wieder verlässt, dass bekomme ich schon gar nicht mehr mit.

Als ich am Montagmorgen aufwache, fühle ich mich eigentlich total mies.
Die letzten zwei Tage habe ich hauptsächlich mit den Männern Chemie gelernt.
Mir ist übel. Ich will überhaupt nicht aufstehen, allerdings sieht Chris meine Idee anders. So richtig merken, tue ich es erst, als mir die Decke geklaut wird.
„Komm. Du musst zur Schuuuhuule!“, mein Bruder klingt viel zu motiviert!

Kann man diese Nervensäge irgendwie ausschalten? Bitte...

Da ich keine Lust auf eine Diskussion habe, kämpfe ich mich aus meinem schönen warmen Bett. Als ich im Badezimmer, vor dem Spiegel, stehe, blicke ich direkt in die Augen einer lebendigen Leiche.

Seid wann sehe ich so beschissen aus? Naja. Vielleicht hilft ein bisschen Make Up. Hoffentlich!

Nachdem ich alles nötige gemacht im Bad gemacht habe, gehe ich wieder in mein Zimmer. Aus meinem Schrank ziehe ich einen einfachen schwarzen Hoodie und dazu eine blaue Jeans, welche mehr Löcher, als Stoff besitzt. Danach schminke ich mich dezent.
Mehr oder weniger zufrieden mit dem Ergebnis, gehe ich in die Küche und von da aus direkt zu Kaffeemaschine. Da heute fast alle auf der Arbeit erscheinen muss, haben die Männer beschlossen, dass wir heute gemeinsam frühstücken und mich im Anschluss jemand zur Schule fährt.
Mit meinem frischen heißen Kaffee setze ich mich an den Tisch und muss mich beherrschen nicht gleich wieder einzuschlafen. Da Chris mein Problemchen verstanden hat, piekst er mir alle paar Sekunden in die Seite. Da ich mehr als kitzelig bin, muss ich mich beherrschen nicht auf der Stelle los zu lachen.
Da mich Alex, Phil, Franco und Flo mitnehmen wollen, um mich direkt an der Schule abzusetzen, renne ich die Treppe hoch, hole meine Tasche, welche ich zum Glück schon gestern gepackt habe und renne wieder nach unten.
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Heute wieder ein etwas längeres Kapitel.
Habt ihr Versagensängste oder macht euch zu viel Stress??
Wie hören uns im nächsten Kapitel. Bis dann <3

𝐄𝐢𝐧 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt