𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 19

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Vorsichtig tapse ich Phil hinterher. Irgendwie spüre ich, dass mein Kopf schonwieder brummt. Innerlich bete ich, das ich nicht schon wieder einen Migräne-Anfall bekomme oder krank werde.
In der Küche spricht mich zum Glück niemand wegen der Situation vorhin an. Abwesend fange ich an mein Brot mit Butter zu beschmieren, um die Scheibe im nächsten Moment auch schon zu verspeisen. Schon während dem kauen bemerke ich einen störenden Würgereiz, trotzdem halte ich die Klappe und esse einfach weiter. Nachdem ich die Scheibe Brot irgendwie herunter gewürgt habe, lehne ich meinen Kopf an Franco, welcher zu meiner rechten sitzt.
Anscheinend bin ich wieder eingeschlafen, denn als ich meine Augen öffne liege ich in meinem Bett. Gedanken kann ich mir darüber allerdings keine machen, da mich in der nächsten Sekunde ein heftiger Hustenanfall übermannt. Dazu kommen die nervigen Kopfschmerzen und meine zue Nase. Mein kompletter Brustkorb tut bei jedem einzelnen Husten weh, weshalb sich nach und nach auch immer mehr Tränen über meinen Wangen verteilen. Hastig wird meine Zimmertür geöffnet und im nächsten Augenblick hält Alex mein Gesicht in seinen Händen. Immer wieder befiehlt er mir, ruhig zu atmen, allerdings sorgt das nur noch mehr für Schmerzen. Hinter Alex höre ich einen verschlafenen Phil, welcher trotz der Müdigkeit hektisch fragt, was los ist. Langsam aber sicher geht mein Husten in ein Würgen um, weshalb Phil sofort lossprintet. Ich mache mir überhaupt keine Gedanken, was er jetzt macht, da ich mehr mit mir selbst beschäftigt bin. Hinter mir nimmt jemand Platz und schnappt sich meine Hände. Anhand der Stimme erkenne ich, dass es Franco ist. Eigentlich will ich gerade nur bei Chris sein! Immer häufiger bahnt sich mein Mageninhalt nach oben und immer häufiger schlucke ich ihn abartigerweise wieder nach unten. Genau in dem Moment, in dem Phil mein Zimmer wieder betritt, übermahnt mich ein erneutes Husten. Allerdings kann ich dadurch aber auch nicht verhindern, dass ich erneut würgen muss und ich die Katastrophe nicht mehr verhindern kann. Da ich automatisch versuche mir den Mund zu zuhalten, werden meine Hände von Alex sofort von meinem Mund wieder entfernt. Ein Teil läuft ungeniert aus meinen Mundwinkeln heraus, ehe Phil mir im nächsten Moment auch einen Eimer unter den Mund hält. Immer wieder muss ich husten, was allgemein nicht sonderlich gut ist für meinen Gesundheitszustand. Franco streicht mir immer wieder beruhigend über den Rücken und hält mir ebenfalls die Haare aus dem Gesicht.
Nachdem sich mein Magen wieder halbwegs eingekriegt hat, wischt mir Alex mit einem feuchten Tuch den Mund ab, dabei stellt er fest, das mein Gesicht glüht und weißt Phil an, ein Fieberthermometer zu besorgen. Danach werden mir noch meine Hände sauber gemacht, da diese nicht ganz unbeschadet geblieben sind.
„Hast du Schmerzen?“, fragt mich Alex, während er mich besorgt mustert und bei mir Fieber misst. Vorsichtig nicke ich und nenne ihm danach die Stellen. Nachdem das Fieberthermometer gepiepst hat, schauen Alex, als auch Phil kritisch auf den kleinen Bildschirm.
Beide schauen sich an und nicken sich gegenseitig zu: „Die komplette Symptomatik gefällt mir nicht. Außerdem hast du 39,3°C Fieber... Ich würde vorschlagen, dass wir 'nen RTW bestellen.“, äußert sich jetzt auch Phil. Sofort erhält er zustimmendes Kopfnicken von Alex und Franco. Meine Wenigkeit schüttelt allerdings mit dem Kopf.
„Nicht ins Krankenhaus... nicht ohne Chris...“, flehe ich schwach vor mich hin. Dies sorgt für neuerliche Tränenbildung. Franco, welcher immer noch hinter mir sitzt, streicht wiederholt über meinen Rücken und erklärt mir, dass Chris Nachtschicht hat. Trotzdem schüttel ich mit dem Kopf, auch wenn ich weiß, dass es keinen Sinn hat, da Phil bereits im Flur lautstark telefoniert.
Immer wieder muss ich husten. Meine Lunge brennt wie Feuer und allgemein will ich mich gerade eigentlich nur noch selbst aufgeben. Irgendwann fallen meine Augen abrupt zu, weshalb mir sofort auf der Wange rumgetetschelt wird und ich aufgefordert werde meine Augen wieder aufzumachen. Brummend schüttel ich den Kopf, ehe ich vor mich hinnuschle, dass ich keine Kraft mehr habe. „Dann entspanne dich einwenig, aber rede bitte mit uns! Sonst wissen wir nicht, ob du bewusstlos bist oder ob es die Müdigkeit ist...“, belehrt mich Alex sofort. Von unten höre ich die Klingel und kurz darauf höre ich schnelle Schritte nach oben kommen. Ich kneifen meine Augen mit aller Kraft zu, da ich das Gefühl habe, dass mein Kopf gerade platzt. Franco schnappt sich vorsichtig meinen Oberkörper und lehnt mich etwas bequemer ab ihn ran.
„Hey Leute. Was is'n bei euch los?“, der Stimme nach ist es Oli, der gerade mit uns redet. Alex antwortet ihm darauf mit irgendwelchen Worten, welche meine Ohren nicht mehr hören. Besser gesagt: links rein - rechts raus. Mein kompletter Körper wird immer matschiger und ich sacken dementsprechend auch immer mehr in mich zusammen. So gesehen ist mein Körper zwar anwesend, aber mein Geist... der ist ganz weit weg von hier. Dazu kommt, dass die Luft immer knapper wird. Ich versuche irgendwas zu verstehen, den Trubel um mich herum mitzubekommen, allerdings gelingt es mir beim besten Willen nicht.

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Hallöchen 👋
Heute habe ich mal ein längeres Kapitel für euch. Was, glaubt ihr, ist mit Vivi? Habt ihr Wünsche/Ideen/Vorschläge?
Wir hören uns im nächsten Kapitel :)

𝐄𝐢𝐧 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧Where stories live. Discover now