9 ~ Offene Karten

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PoV Rezo

Um es kurz zu halten, wir beendeten die Aufnahme vorerst und beschlossen, Pizza zu bestellen. Das war einfach und ging schnell, später war nämlich der nächste Dreh an der Reihe. Und auf den freute ich mich schon besonders.

Schon etwas neben der Spur vom Alkohol, sagte ich Ju, der uns einen ausgab, welche Pizza ich haben wollte und ließ ihn mit Mexi und Thomas zurück.

Ich musste mir jetzt diese Aufnahme ansehen. Ich wollte wissen, ob ich wirklich Mexi's Stimme gehört habe oder ob ich jetzt offiziell einen Dachschaden habe.
Und mir ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass er gelogen hat. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, um welche Frage es sich handelte. Natürlich unterstellte ich ihm nichts und er hat auch echt upset gewirkt, aber irgendwie machte es mich verrückt zu wissen, dass er.. wirklich so kinky ist. Also... Es lag ja nicht Mal fern, so wie ich Mexi ihn kannte!

Ich schluckte leicht und versuchte mich so unauffällig wie möglich mit der Kamera aus dem Staub zu machen. Dann verzog ich mich mit dieser ins Wohnzimmer um sie auf meinem Laptop, den ich immer mitnahm, zu verbinden und anzugucken.

Ungeduldig tippte ich auf dem Mousepad Rum und wartete auf das hochfahren. Es ging wahrscheinlich echt schnell, wie immer, aber genau jetzt kam es mir wie eine Ewigkeit vor.
„Komm schon..”, murmelte ich vor mir hin und wippte mit dem Fuß auf und ab.
Nach ein paar Sekunden war mein Laptop dann auch so weit und ich suchte die Datei unserer Aufnahme. Das ging auch ziemlich fix.
Als ich dann so weit war, startete ich das Video und musste kurz zusammenzucken, wegen dem lauten Ton.

Augenverdrehend und seufzend suchte ich hektisch in meinem Hosentaschen nach meinen Kopfhörern, aber ich hatte sie logischerweise nicht an mir.
Ich stolperte von der Couch runter - nicht sonderlich elegant und eher sehr tollpatschig.

Im Hintergrund hörte ich die Jungs reden, aber ich hörte ihnen kaum bis gar nicht zu. Ich war ziemlich in Gedanken versunken.

„Ah, hab's doch!”, sprach ich leise mit mir selbst, als ich die Kopfhörer in meiner Jackentasche fand. Schnell verbindete ich mich mit ihnen.

Ich spulte schnell durchs Video und suchte konzentriert die Stelle, wo ich dachte, dass Mexi mich Daddy genannt hatte. Irgendwie wollte ich es unbedingt nochmal hören.
Ich ignorierte mich selbst und meine unangenehmen Fragen und konzentrierte mich nur auf Mexi.
Und dann fand ich die Stelle wieder.
Mexi war sichtlich verlegen und rot auf den Wangen, ich schaute ihn ganz genau an.

Er biss sich kurz auf die Lippe, sah etwas beschämt zu Boden und.. er bewegte die Lippen. Als würde er reden. Ich änderte die Audioeinstellungen so, dass ich ihn vielleicht hören kann.

Und.. ich konnte es wirklich hören.
Genau wie ich es vorhin gehört habe. Oder gemeint, gehört zu haben.
Ich loopte die Sekunde, ohne darüber nachzudenken wie komisch das eigentlich war. Sein Blick dabei, war auch so.. devot.
Ich biss mir auf die Lippe und mein Blick war etwas zoned out. Ich ließ meine Augenlieder locker und hörte seine Stimme auf Endlosschleife.
Ich merkte wie meine Atmung etwas schwerer wurde und dass ich echt irgendwie darauf abfuhr. Das fiel mir diesmal das erste Mal so richtig auf.

Wenn ich so weiter machen würde, würde jegliches Blut aus meinem Kopf in eine andere Region fließen.
Aber es war auch so schwer damit aufzuhören und den Laptop wieder zu zu klappen.
Nur wenn ich noch länger hier sitzen blieb, und ich bin ehrlich, ich weiß nicht wie lange ich das hier schon tat, dann würde irgendwann jemand reinkommen und-

Jemand tippte auf mir von hinten auf die Schulter.
Ich zuckte stark zusammen und aus Reflex klatschte ich meinen Laptop fast schon gewaltätig zu.
Dann sah ich mir über die Schulter und erblickte.. logisch. Mexi.
Ich zog mir die Kopfhörer aus den Ohren.
„Alter, hast du mich erschreckt..”, sagte ich etwas außer Atem.
Er schien meine Aussage komplett zu ignorieren, denn er kam mit einer Gegenfrage zu mir.
„Was machst du denn da?”, fragte er und hockte sich neben mich auf den Boden.
„Ich wollte.. mir die Aufnahme nochmal ansehen.”, sagte ich und guckte zu ihm, „aber ich bin auch schon fertig.”
„Darf ich auch sehen?”, fragte er.
Ich wurde ein wenig nervös.
„Klar..”, sagte ich und neigte mich leicht von ihm Weg, aber so neugierig wie er war, schaute er mit Adleraugen nach, was ich da tat.
Ich wollte es auch nicht so obvious machen und beendete den Loop so schnell wie ich konnte.

Stumm schaute er mich an, er verzog nicht Mal wirklich die Miene.
„Hast du heute Nacht geträumt, dass wir.. Nun ja.. du weißt schon..”, fing er vorsichtig an und war sichtlich verlegen dabei.
Ach, stimmt ja. Ich hatte ihm eigentlich versichert ihm von meinem Traum zu erzählen. Und eigentlich sollte ich auch dazu stehen. Jetzt wo ich angetrunken war, fand ich auch gar nicht mehr, dass das so ein krasses Ding wäre.

„Also.. klingt jetzt safe komisch. Wir haben jetzt nicht gefickt.. aber du bist halt irgendwie Nachts aus dem Gästezimmer gekommen und hast dich einfach auf mich drauf gesetzt. Und dann haben wir.. rumgemacht? I guess..?”, jetzt wo ich das aussprach, klang das doch irgendwie wieder wie ein großes Ding.
Kurz schwieg er und sah mich etwas ungläubig an. Als würde er versuchen, was in seinem Kopf zu verbinden.
„U-Uhm.. und.. das hat dir gefallen?”, hakte er nach.

„In dem Moment schon, ja. Sehr sogar.”, gab ich zu.
Mexi biss sich auf die Lippe und ich fixierte seinen Mund kurz mit meinem Blick.
Dann öffnete er den Mund um was zu sagen, aber bekam keinen richtigen Laut raus. Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte.

„Hattest du deshalb auch 'nen Ständer?”, fragte er nach einer Menge Überwindung und sah mich mit großen Augen an.
Er schien irgendwie auch gar nicht so entgeistert davon. Fast so, als würde er noch mehr wissen wollen.
Das bestärkte mich.
„Ich hätte auch gerade fast einen bekommen.”, sagte ich trocken und offensichtlich war das dann wohl doch zu viel für Mexi, denn er wurde knallrot.
„I-Ich glaub' ich hol' den Wein..!”, sagte er und sprang auf.
Irgendwie süß.
Und ich fühlte mich, als würde ich die Überhand haben. Ich musste mich glaube ich gar nicht so krass dafür schämen, was ich geträumt habe.

Mexi kam kurz danach mit unseren Gläsern wieder und schüttete mir automatisch, ohne zu fragen mit ein.
„Pass auf dass du dich nicht zu sehr betrinkst, wir wollten gleich noch weiter drehen.”, lehrte ich ihm.
„Ach, das passt schon..”, säuselte er.

„Und du.. hast also gelogen, hm?”, fragte ich leise und schaute in mein Glas. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen.
„M-Man, als ob du das noch nie gemacht hast.. wäre doch echt unangenehm wenn das ganze Internet weiß, dass ich-”, er schlug sich die Hand etwas dramatisch vor den Mund und stoppte sich selbst.
„Du stehst darauf, Bottom zu sein, oder?”, fragte ich und schaute ihn nun an.
Er antwortete erstmal nicht.
„Mexi.”, sagte ich nach ein paar Sekunden in einem etwas harschen Ton.
„J-Ja..”, sagte er schließlich und machte sich ganz klein vor mir, so als würde er im Boden versinken wollen.

In meinem Kopf sammelten sich bildliche Vorstellungen von Mexi, wie er Zuhause alleine ist, horny und hilflos, ungezogene Dinge mit sich anstellte, ohne jemanden zu haben der ihm geben kann, was er so dringend nötig hatte.

Ich erwischte mich in meinem Kopf, wie ich derjenige sein wollte.

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ayyy guys, das hier ist gerade ausm freestyle entstanden und ich muss es noch fehlerlesen, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
freue mich über jeden Vote und vorallem jedes kommi - danke für eure Resonanz!! <33

Zwischen Freundschaft und Lust • #RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt