27 ~ Zieh dich aus.

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PoV Rezo

„Tschüss Thomas!!”
„Komm' gut nach Hause!!”, riefen wir ihm zu, als er ausstieg und sicher zur Tür gebracht wurde.

Mexi und ich saßen auf der Rückbank und ich war froh, gleich Zuhause zu sein.
Ich hatte zwar noch ein paar Sachen bei Ju, aber das war keine Seltenheit, ich meine, ich kam klar. Hatte Handy, Schlüssel und Geldbeutel.
Ob Mexi wohl alles hatte? Seinen Koffer hat er ja offensichtlich bei Julien gelassen.

Der kleine Dino ließ den Kopf auf meiner Schulter liegen und döste vor sich hin. Auf meinem Schulterknochen stellte ich es mir mit der Schläfe drauf nicht nicht sonderlich gemütlich vor, deshalb legte ich den Arm um ihn. Das veranlasste ihn, die Arme im Halbschlaf um meinen Körper zu schlingen und sich mit dem Kopf auf meiner Brust niederzulassen.

Er würde doch gleich nicht direkt einschlafen, oder?
Ich hatte noch so viel mit ihm vor.

Aber Mexi erschütterte nichts.
Kein Schlagloch, kein Hupen, keine grölenden Menschen. Er murmelte sich einfach bei mir ein.

Das kurbelte meine Gedanken an.
Im Endeffekt saß er hier bei mir, umklammerte mich fest und fühlte sich anscheinend sehr wohl. Nicht bei irgendwem anders, er wollte bei mir sein, bei mir schlafen und mit mir schmusen.
Nicht mit irgendeinem Random, den er im Club kennengelernt hatte.

Mexi wollte bei mir sein. Mit mir sein.
Und das war so eine schöne Erkenntnis.
Selbst wenn er jetzt bei mir ankam, und einfach nur in mein Bett fiel um zu schlafen, es war okay.
Alleine ihn von hinten kuscheln zu können wenn er schläft, würde mir viel mehr geben, als ich es mir realistisch erträumen könnte.

„Mexi, wir sind gleich da..”, nuschelte ich in sein Ohr, um ihn vorzubereiten.
Er murrte mir entgegen.
„Du kannst dich direkt in mein Bett legen... Musst nur da ankommen.”, grinste ich und biss ihm leicht und spielerisch in die Ohrmuschel.
„Mh!”, entwich ihm und er drückte sich mehr an mich.
„Ich leg mich dann ins Gästezimmer... Dann hast du deine Ruhe.”, flüsterte ich in sein Ohr.

Etwas verpennt, aber empört richtete er sich auf und sah mich an.
„Wie??? Du schläfst bei mir!”
„Ach, tu' ich das?”
„Ja. Punkt.”

Das war Mal eine Ansage. Vorallem aus seinem Mund.
Normalerweise war das meine Aufgabe!

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Mexi war so betrunken.

Er faselte die ganze Zeit ziemlich wirres Zeug, brabbelte rum und kicherte über seine nicht wirklich von Intelligenz getränkten Aussagen.

Ja, es war schon amüsant. Und auch echt süß.

Zugegeben, meine Wohnung sah heute nicht sonderlich aufgeräumt auf - meine Putzhilfe kam erst morgen vorbei und nunja... Ich hatte die letzte Zeit andere Dinge zutun, und habe die Unordnung ein wenig verdrängt und meine vier Wände schleifen lassen.
Aber Mexi störte das gar nicht.

Er schlüpfte aus seinen Schuhen und warf sich kichernd sofort in mein ungemachtes Bett. Er breitete die Arme aus, als würde er einen Schneengel machen und seufzte herzlich auf.

Währenddessen stand ich noch in Straßenklamotten in der Tür.

Ich blieb einfach nur stumm stehen und beobachtete ihn bei seinem Tun.

„Mhh.. alles riecht nach dir..“, schnurrte er vergnügt und schmiegte sich mehr in mein Bett. Ich konnte nur stumm und schmunzelnd den Kopf schütteln.
Ich hoffe er redete nicht von den Essensresten auf meinem Schreibtisch.

„Worauf wartest du denn?“, fragte er und lugte zu mir nach hinten zur Tür.
„Ich muss noch eben etwas aufräumen. Willst du dir nicht was anderes anziehen?“

Zwischen Freundschaft und Lust • #RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt