14 ~ Geheime Mission

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Heyyo, kleines Vorwort:
Meine Geschichte heißt jetzt nicht mehr "Am I too old for this" sondern "Zwischen Freundschaft und Lust".
Ich weiß noch nicht ganz wie zufrieden ich mit diesem Titel bin, aber für's erste sollte das ganz gut passen.
Viel Spaß hiermit! :)

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-PoV Rezo-

Ich starrte mich selbst im Badezimmerspiegel an.
Mein Kopf konnte keinen klaren Gedanken fassen, ich musste eigentlich unbedingt "Druck ablassen", um aus meinem Mindset auszubrechen.

Ich erwartete jeden Moment wieder aus einem Traum wach zu werden, aber so echt wie sich das kalte Wasser, welches ich mir ins Gesicht spritzte, oder mein Boner sich anfühlte, war das die knallharte Realität.
Ich war über Mexi hergefallen.
Und alle hätten das mitbekommen, wenn er nicht abgebrochen hätte.

Ich ließ mich nach hinten gegen die Wand fallen und rutschte langsam an dieser hinab, bis ich auf dem Boden saß.
Meine Hose schwoll langsam ab, aber ich hatte immer noch unglaublichen Druck. Wollte und könnte hier jetzt aber nicht, ich sparrte mir das lieber auf.

Ein paar Sekunden blieb ich regungs und fassungslos sitzen, bis ich wieder aufstand und mich wieder frisch machte. Ergo, ich machte mir meine Haare wieder ordentlich und versuchte meinen roten Wangen mit kaltem Wasser wieder eine normale Farbe zu geben.
Ich trank auch etwas Wasser aus dem Wasserhahn, damit das Dröhnen in meinem Kopf aufhörte.

Nach geschätzten zwei Minuten verließ ich das Bad wieder, wo ich direkt die Jungs hören konnte. Vorhin konnte ich Thomas und Ju noch knapp aus dem Weg gehen, aber jetzt musste ich mich ihnen stellen.
So unauffällig wie möglich ging ich zu ihnen, wo Mexi mich direkt nervös ansah. Fast schon etwas alarmierend.

„So, jetzt 'ne Abmod drehen?”, fragte ich und rieb meine Hände und setzte mich wieder auf die Couch neben Mexi.
Die Kissen waren komplett verschoben, viel mir dabei auf, denn die Lehne drückte mir in den Rücken.

„Habt ihr doch schon.”, antwortete Ju und nahm seine Kamera in die Hand.
Irritiert zog ich die Augenbrauen zusammen.
„Wie jetzt?”, fragte ich und schaute kurz zu Mexi, der peinlich berührt auf den Boden sah.

Ich musste kurz nachdenken.

„Na, dann will ich mir Mal angucken, wie ihr ohne mich unsere lieben Zuschauer verabschiedet habt.. wahrscheinlich auf eine Fangirl-befriedigende Art und Weise, was?”, stichelte er.
„Die Kamera war noch an?”, fragte ich und mir verging mein nachdenkliches Gesicht.
„Ja normal, wenn ihr die nicht aus macht, oder?”, lachte er nun und Thomas sah interessiert über seine Schulter.

Ich stand direkt wieder auf beiden Beinen und ging auf die zwei zu.
„Ey, wir haben keine Verabschiedung gedreht, das müssen wir noch machen.”, sagte ich und streckte eine Hand zur Kamera aus.
Ju zog sie schnell weg und schaute mich an. Langsam fing er an zu grinsen.

„Hey, hey, alles entspannt. Thomas schneidet das schon gut.”, wimmelte er mich ab und legte die Kamera hinter sich auf den Tisch.
Ich verfolgte sie mit meinem Blick.
Ich könnte ihm gerade eine reinhauen. Hat er uns gehört? Oder war es so offensichtlich gewesen?

„Wir haben doch keine Geheimnisse hier voreinander, oder?”, hängte er dann noch dran und sah nun auch zu Mexi.

Ich knirschte mit den Zähnen und sagte erstmal nichts. Aber Mexi tat mir so leid, mit seinem unglaublich roten, Schuldigen Gesicht, dass ich dann doch das Wort ergriff.
„Lass uns eine Abmod drehen, Ju. Kannst dir die Aufnahme gleich gerne ansehen. Aber ich will jetzt langsam Mal fertig werden mit dem Drehen. Ich bin müde, hab' auf deiner Couch gepennt und deinen besoffenen Arsch nach Hause gefahren - vom Flughafen. Also mach' jetzt bitte keine Faxxen und lass uns fertig werden.“

Zugegeben, ich klang sehr ernst. Etwas zu ernst, und das veränderte auch die Stimmung im Raum.
Aber es bezweckte genau das was ich wollte.
Er setzte sich zu uns, ohne viel zu sagen und fast wie gekonnt und ohne viel zu reden, verabschiedeten wir uns von unseren Zuschauern.

Mein Kopf brummte, ich wusste nicht genau was ich von unserem - zugegeben - ziemlich dummen Move halten sollte.
Es wäre sehr unangenehm, wenn irgendjemand das sieht. Aber ich wollte es irgendwie selbst angucken.
Nur das Problem ist, es war Ju's Kamera. Und auch irgendwie seine Aufnahme.

Ohne die Karten auf den Tisch zu legen, würde er merken, dass ich lüge. So gut kannte Ju mich in jedem Fall. Und meine leichte Überreaktion gerade hatte schon viel zu viel vermuten lassen.
Mexi war das auch sichtlich unangenehm.

Ich schaute zu Ju, dieser nippte gerade an seinem Getränk. Es sah nach einem Caipirinha aus, also sehr lecker. Ich fragte aber extra nochmal nach, ehrlich gesagt nur um die Stimmung etwas hochzuziehen.
Ich wollte nicht wie ein Miesepeter wirken, und ich glaube Ju gab es ein gutes Gefühl, dass er mir erklären konnte, dass es - wie gesagt - ein Caipi war.
Er bot mir und Mexi auch an, uns einen zu machen.

Ich witterte darin unsere Chance.
„Ey gerne, sieht echt lecker aus.“, sagte ich und stand auf. Thomas folgte Ju und mir, in die Küche.
Das war echt ein Glücksfall, weil er sein Getränk ja schon hatte und einfach mit Mexi hätte sitzen bleiben können.
Ein kurzer Blick nach hinten zeigte mir, dass Mexi auch Aufstand und mich wissend ansah. Er täuschte vor, mitzukommen. Blieb dann aber neben dem Tisch mit der Kamera auf ihm stehen.

Ich nickte unauffällig und verschwand mit den Jungs in der Küche. Wohlgemerkt, ohne Mexi.
Ich hoffe er beeilt sich.

Wir stellten uns an die Theke und fingen an, die Zutaten wieder zusammen zu suchen. Ju hatte das meiste direkt parat, aber er hatte es auch gerade erst verwendet gehabt.
Zwei Gläser füllte ich direkt mit Eis und wie ein eingespieltes Team stand Ju schon neben mir mit dem Alkohol und streute braunen Zucker in unsere zukünftigen Getränke.

Er machte beide Gläser schon ganz gut voll mit Rum.
„Mach' Mal bei Mexi mehr rein.“, sagte ich trocken. Ju widersprach nicht, und tat das direkt. Er schien auch etwas zu übertreiben, denn Thomas musste erstaunt lachen.
„Willst du den Jungen abfüllen?“, fragte er dann unter leichtem Lachen.
„Ja, so wenig wie der trinkt, muss ich mich ja um ihn kümmern.“, tat ich das ab.

Wir füllten den Rest mit etwas Limettensaft und ich Schnitt noch extra eine Limette, für den Stil.
Dazu Strohhalme. Nicht aus Plastik, natürlich!

So lange wie wir weg waren, sollte Mexi seine Mission erfüllt haben. Und wie erwartet, als wir rein kamen, saß er entspannt mit seinem Handy in der Hand auf dem Sofa. Dieses hatte er, wie es aussieht, auch wieder etwas aufgeräumt.
Mir fiel direkt eine Last von den Schultern.

Wie eine Belohnung überreichte ich Mexi seinen Caipirinha. Ich wusste auch ganz genau, welcher der mit mehr Alkohol war.
Er schaute an mir hoch, hatte fast schon vergessen, warum wir weg gewesen waren.

„Achja..! Danke!“, lächelte er mich an. Ich erwiderte sein Lächeln leicht und beobachtete, wie er an seinem Getränk nippte.
Er verzog direkt sein Gesicht.
„..Alter wie viel ist da bitte drin..? Das soll ich trinken?“, fragte er vorwurfsvoll.
„Du musst 'n bisschen umrühren einfach! So viel ist das nicht, du hältst ja wohl gar nichts aus..“, spielte ich runter, „den hast du dir verdient, Mexi.“

Allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass wir die Rechnung ohne Ju gemacht haben.

Zwischen Freundschaft und Lust • #RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt