30 ~ Kuscheli

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PoV Mexi

So stand ich nun in Rezos Badezimmer und zog mir meine Boxershorts aus. Ich ließ das Wasser schonmal warm laufen und sah mich währenddessen im Spiegel an.
Rezo hatte schon fest zugehauen.
Es flashte mich immer noch, dass das vorhin wirklich passiert ist.

Wie Rezo mich angeschaut hat, und wie er mit den Grenzen seiner Beherrschung gerungen hat..
Nur um mir dann am Ende doch eine zu verpassen.

Ich könnte mir selbst für folgenden Gedanken in den Arsch beißen, aber..

Er hat so verdammt gut ausgesehen, als er das tat.

Ich liebte diesen Ausdruck in seinem Gesicht, wenn ich wusste, dass er an nichts anderes mehr dachte, außer an mich.

Mir schoss mein Blut direkt wieder in die Lenden, als ich daran dachte.
Dass ich so schnell wieder einsatzbereit wäre, hätte ich auch nicht erwartet..

Oh, das Wasser..!

Ich stieg schnell unter die heiße Dusche und ließ mich von dem Wasser beprasseln.
Ich merkte zuerst, dass ich etwas zu heiß gestellt hatte, aber nach ein paar Sekunden gewöhnte ich mich an die Temperatur und meine Muskeln entspannten sich merkbar.
Ich seufzte entspannt auf und stand erstmal regungslos mit geschlossenen Augen rum.
Versuchte, mal kurz an nichts zu denken.
Mein Kopf ratterte immer noch.

Ich stand schon ein Weilchen hier rum, bis ich anfing mich an Rezos Duschgel zu vergreifen und mich kurz dran erinnerte, wie er roch.
Ich liebte Rezos Geruch.
Ich hab ihn vorhin gar nicht so wahrgenommen, als wir noch in seinem Zimmer waren..

Als ich mich fertig geduscht hatte, band ich mir das Handtuch um und wollte ihn nicht noch länger warten lassen.
Ich trat wieder ins Zimmer rein, blieb im Türrahmen stehen und fragte erst ein mal grinsend:
„Und, bereit für Runde zwei?”

Rezo schaute von seinem Handy auf und blieb mit den Augen erstmal an meinem Körper hängen.
„Mein Gesicht ist hier oben, du Idiot.”

„Ey Mexi, mach' mich nicht fertig.”, seufzte er beim Aufschauen und warf sein Handy weg.
Ich lachte amüsiert und schloss die Tür hinter mir.
Er hatte noch etwas aufgeräumt, als ich weg war.

„Also keine Runde zwei?”, spaßte ich und schmollte, als ich mich zu ihm auf die Bettkante hockte.
Rezo zögerte.
„Gib' mir etwas Regenerationszeit.”
„Da merkt man wieder Mal, dass du älter bist als ich.”, lachte ich und ließ mich nach hinten fallen, halb auf seine Beine drauf.

Er richtete sich auf und schaute mir empört ins Gesicht.
„Du bist manchmal echt frech, weißt du das?”, fragte er und strich mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht.
„Ach quatsch.”, tat ich es ab und grinste breit weiter.

Rezo schaute mir genauso glücklich in die Augen, und sein Lächeln hatte etwas verträumtes an sich.

„Ich hab dir ne Unterhose hingelegt. Glaube du liegst drauf.”, sagte er, ohne den Blickkontakt abzubrechen
„Brauch' ich gerade nicht.”, sagte ich leise und verlor mich weiter in seinen wunderschönen Augen.
„O-Okay..”, murmelte er nur und sah mich weiter an.

Seine Finger gruben sich ein bisschen in meine Haare.

„Du bist so heiß.”, sagte ich trocken.
Rezo zog ertappt die Augenbrauen hoch und unterbrach unseren Blickkontakt sofort.

Geschmeichelt kratzte er sich am Hinterkopf.
„Du.. Das musst du gerade sagen.”, stotterte er heraus, „Du siehst gerade aus wie ein Engel. Und du siehst mich aus Blowjob-Perspektive.”
Ich lachte kurz.
„Die steht dir aber auch gut.”, sagte ich.

Rezo biss sich auf die Lippe und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.
„Du würdest das niemals sagen, wenn du nicht so betrunken wärst.”
„Ich würd's aber trotzdem denken.”

Er beugte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Als er gerade wieder hoch gehen wollte, umarmte ich ihn und sorgte dafür, dass er nah bei mir blieb.

Kurz hielt er inne, fragte aber dann, ob wir uns nicht anders hinlegen sollten, um zu kuscheln.
Ich gab mich breitwillig geschlagen, stand auf und ließ mein Handtuch auf den Boden fallen.
Rezo hatte mich noch gar nicht komplett nackt gesehen.

Und ich sah ihm an, dass er respektvoll weggucken wollte, es aber nicht so zu 100% schaffte.
Ich schnappte mir dann aber doch seine ausgewählte Boxershorts und zog mir sie über.

Dann verkroch ich mich wieder zu ihm ins Bett unter die Decke und schmiegte mich direkt schutzsuchend an ihn.
Rezo schien etwas überfordert, legte aber den Arm um mich und suchte mit dem anderen nach etwas.

Ich sah ihm stumm dabei zu, bis er eine Fernbedienung zückte, mit der er die Beleuchtung ausschaltete.
Auf ein Mal war fast alles dunkel.

Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und lauschte erstmal seinem Herzschlag.
Das machte mich auch schon wieder ziemlich schläfrig.

Rezo hingegen war noch ziemlich zappelig, konnte die Beine wie gewohnt nicht still halten.
„Bist du noch nicht müde..?”, fragte ich leise.
„Doch, schon.. du kannst aber ruhig schlafen, wenn du willst.”
Er kraulte mir den Rücken.
„Wenn du so weiter machst, dauert das auch nicht mehr so lange..”, gähnte ich und schmatzte. Ich schloss die Augen und genoss einfach nur.

Ich dachte über seine rauen Fingerkuppen nach, vom Gitarre spielen.
Morgen musste er mir Mal endlich was auf der Gitarre vorspielen..

Aber stimmt ja, er hatte morgen was vor. War ziemlich verplant.
Wann ich wohl abhauen musste?
Was Ju wohl gerade machte? Ab wann könnte ich wieder bei ihm einschneien? Ich meine, ich hatte meine ganzen Sachen noch da.
Aber der hat bestimmt auch noch eine lange Nacht vor sich. Ob er noch wach war?

Wie würde mein Gesicht morgen eigentlich aussehen?

Wie viel Uhr wir wohl gerade hatten? Keine Uhr in Sicht, ohne sich recken zu müssen, also wohl egal..

Meine Gedanken drehten sich im Kreis, und irgendwann schlief ich ohne es zu merken, auch langsam ein.
Das letzte was ich wahrnahm, war das langsame auf und ab streicheln von Rezo's Hand auf meinem Rücken.

So wirklich ruhig und fest schlief ich allerdings nicht, denn ich musste oft meine Position wechseln.
Ich hoffte, Rezo dadurch nicht zu krass zu wecken.

Es war sehr ungewohnt, wieder Mal mit jemand anderem in einem Bett zu schlafen.
Aber es war sehr schön.

Irgendwann fanden wir unsere - oder zumindest meine - perfekte Schlafposition.
Ich war der kleine Löffel und Rezo der große.

Er schmiegte sich auch brav an mich, sobald ich mich auf die Seite gedreht hatte. Es war ein tolles Gefühl, dass er mich bei sich haben wollte.
Im Halbschlaf drückte ich meinen Hintern mehr gegen ihn, ohne wirklich drüber nachzudenken.

Aber ich durfte natürlich nicht vergessen, dass es immer noch Rezo war, der hinter mir lag...

Doch ein Mal getan, war es schwer mit sowas aufzuhören.

Ich gab nicht zu, wach zu sein. Ich war es auch nicht wirklich. Aber trotzdem wusste ich, was ich tat.

Das war wahrscheinlich das, was Rezo meinte.
Mit dem Feuer spielen...

Zwischen Freundschaft und Lust • #RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt