22 ~ Rose

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PoV Mexi

Zuhause saß ich gerade bei meinen Eltern am Esstisch und wurde mit Köstlichkeiten überlagert. Nach meinem Workout heute hatte ich nicht Mal ein schlechtes Gewissen diesbezüglich. Alles schmeckte mega lecker.
Ich war super happy, meine Geschwister und meine Eltern wieder zu sehen, die Zeit ging viel zu schnell vorbei - aber machte mich mega glücklich.
Ich versprach, nochmal während meines Aufenthaltes in Deutschland vorbei zu kommen.

Ich schaute auf mein Handy, um langsam mal nach dem Zug zu schauen. Nach vorhin, wollte ich Rezo nicht nochmal anhauen, mich zu fahren.
Und da kribbelte es wieder in meinem Bauch.

Rezo...

Als ich mein Handy entsperrte, sah ich direkt dass er mir geschrieben hatte.

„Wann soll ich vorbei kommen?“, schrieb er bereits vor einer halben Stunde.
Ich war etwas ratlos. Natürlich fand ich es toll, dass er mir dieses Angebot machte. Aber ich will auch nicht, dass er das Gefühl hat, ich würde ihn dafür ausnutzen oder so.
Aber dann würde er es ja auch nicht vorschlagen..
Ich überlegte.

„Ich nehme die Bahn gegen 7, du musst mich nicht abholen, aber danke. Ich bin dann so um 8 wieder bei euch. :)“, schrieb ich schnell und packte mein Handy zurück in meine Hosentasche.

Meine Mutter fragte mich noch aus, was ich heute noch vorhatte und da fiel mir ein, dass wir ja Essen gehen und vielleicht auch feiern gehen wollten.
Ich war aber gerade ehrlich gesagt noch pappsatt...

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Meine Eltern brachten mich gerade zur Tür, und dort angekommen gab ich jedem noch eine dicke Umarmung, bevor ich die Haustüre öffnete und rausging.

Vor der Tür stand Rezos Wagen. Mein Herz machte einen Sprung und ich musste automatisch breit grinsen.

„Huch, wirst du abgeholt, Max?“, fragte meine Mutter, als sie das Auto sah.
„Ich dachte, du fährst mit dem Zug?“, fragte mein Vater, der sich eigentlich ursprünglich bereit erklärt hatte, mich zum Bahnhof zu fahren.

„Scheinbar doch nicht..“, lachte ich leise, „Ich hätte nicht erwartet, dass Rezo mich abholen kommt.. wir haben das auch nicht so ausgemacht.“

„Oh, das ist ja nett, sicher dass ihr zwei nicht nochmal kurz reinkommen wollt? Es ist auch Essen übrig geblieben, vielleicht wollt ihr das ja mitnehmen, wenn ihr eh mit dem Auto fährt.“, bot meine Mutter an.
„Rezo ist doch Veganer, Mama..“, murmelte ich.

Ehrlich gesagt, ich wollte mich hier ein bisschen rausreden. Meine Eltern würden 100 pro einfach nur rausfinden wollen, was zwischen uns beiden ging. Sie haben Rezo ja noch nie persönlich kennengelernt.

Während meine Mutter mich überzeugen wollte, hörte ich die Autotür zu knallen. Ich schaute direkt hin, genauso wie meine halbe Familie, die gerade aus der Haustür lugte.
Und nun stand Rezo schon vor dem Auto.

Fast schon wie selbstverstädlich ging er auf uns zu, mein Vater hatte ihm auch direkt gewunken.
Angekommen, gab er meinem Vater und meiner Mutter die Hand und stellte sich ihnen vor.
Und das mit seinem Klarnamen, den sie nicht Mal kannten.
Das löste auch erst Mal Verwirrung aus, denn sie mussten natürlich erstmal sagen, dass sie ihn nur als Rezo kannten.

Unangehem...

Aber Rezo nahm das mit einem Lächeln hin.
Es war echt bewundernswert, wie er meine Eltern direkt in den Bann ziehen konnte und wie sympathisch sie ihn merklich fanden.
Aber nagut, sie dachten ja auch, dass er vielleicht mein Freund sein könnte. Und sie waren an sich auch einfach sehr liebe Menschen.

Ich hätte schwören können, dass Rezo sogar mit rein gegangen wäre, falls sie es ihm angeboten hätten, wenn ich nicht dazwischen gefunkt hätte, und alle dran erinnert hätte, dass wir ja noch was vor hatten.

Mit seinem charmanten Lächeln tat er das ab, versprach aber, vielleicht auch etwas spielerisch und nicht zu ernst, dass er nächstes Mal mitkommen würde, wenn ich meine Eltern besuche.
Ohne dass ich ein einziges Wort verlor. Er machte das einfach mit Leichtigkeit ohne mich mit ihnen aus.

Ich meine, ich war ja auch längst bereit, aufzubrechen. Aber es schien Rezo echt Spaß zu machen, sich kurz mit seinen Eltern anzufreunden.
Es dauerte zwar ein paar Minuten, eine ruhige Sekunde zu finden um vorzuschlagen, jetzt langsam Mal aufzubrechen, aber ich fand diese.

Und Rezo verabschiedete sich echt süß von meinen Eltern, genau wie ich - und wir gingen im Endeffekt ohne nochmal reinzukommen, zurück zum Auto.

Wieder winkten meine Eltern uns zu, und Rezo schien echt amüsiert über die Situation. Er stieg ein, und ich auch. Ich konnte jetzt schon riechen, dass sie ihn lieben.
Auch meine Geschwister (klärt mich Mal bitte über Mexis Geschwister auf btw, bin da nicht so informiert) schienen ihn zu lieben. Aber sie kannten ihn und seine Videos ja auch.

Rezo rief nochmal echt laut zur Verabschiedung rüber und schloss die Tür.
Breit grinsend startete er den Motor, schaute mich nicht direkt an.
Ich war eher etwas peinlich berührt, aber auch sehr erleichtert, dass wir jetzt wieder unter uns waren.

„Meine Eltern lieben dich jetzt schon. Wie machst du das?“, fragte ich frei raus.
„Deine Eltern sind einfach echt nett, war nicht Mal schwer.. am liebsten hätte ich dir schon vor ihnen dein Geschenk gegeben.“, sagte Rezo als Antwort und lächelte. Fing an am Handschuhfach rumzukramen.
„Was..?“, fragte ich verwirrt.

Er öffnete die Klappe und griff hinein, im Handumdrehen hielt er mir schon eine einzelne, rote Rose vor mein Gesicht.
„Nicht wirklich, oder..?“, fragte ich nachdem ich nervös auflachen musste.

„Ich kann sie auch Ju schenken, wenn du nicht willst.“, sagte er trocken und war kurz davor sie wegzuziehen, aber dann griff ich hektisch nach der Rose, denn von Rezo wollte ich sie in jedem Fall annehmen.
Aber was ich in dem Moment vergaß, war, dass eine Rose auch Dornen hat. Und diese bohrten sich gerade in meine Hand und vorallem meinen Daumen.

Ich zischte leicht vor Schmerz, aber hatte die Rose im Endeffekt in meiner Hand. Wechselte sie vorsichtig in die andere Hand und schaute zu meiner verletzten Hand, die langsam ein wenig Blut verlor.

„Oh, pass doch auf...“, murmelte Rezo leise und nahm meine Hand in seine, und küsste den Bluttropfen, der sich gerade bildete einfach weg.

Ich würde ihn so gerne gerade küssen, aber meine Eltern waren immer noch an der Tür und ich konnte ihn nur mit großen Augen sprachlos ansehen.
„Danke.. dass du hier bist.. können wir fahren? Ich will mit dir alleine sein.“, stolperte es aus meinem Mund heraus.

„Nichts lieber als das.“, entgegnete er mir und fuhr los.

In meinen Händen schaute ich mir die Rose an, und fasste sie gefühlt nur mit Samthandschuhen an.
Eine Rose von Rezo...
Warum fand ich das so romantisch? Er ließ es wirken wie gar kein großes Ding, aber ich war mir sicher, dass da etwas hinter steckte.
Sie sah so frisch geschnitten aus, eine wirklich wunderschöne Blume, und sie war für mich.

Mein Blick blitzte zwischen ihm und der Rose hin und her, und ich grinste einfach nur glücklich vor mir hin. Lauschte seiner Musik, und fühlte mich so gut.
Ich war bereit für den heutigen Abend.

Zwischen Freundschaft und Lust • #RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt