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Ich hätte womöglich eher versuchen sollen zu schlafen. Denn sicherlich hätte ich dann nicht mit Mühe gegen meine Müdigkeit zu kämpfen.

Würde Cayden mich nicht hin und wieder anstupsen würde ich innerhalb weniger Minuten zu schnarchen beginnen.

„Was hast du letzte Nacht gemacht, dass dich so sehr vom Schlafen abgehalten hat?" wollte Cayden wissen als Mr. Adams den Raum verließ um einige Blätter zu kopieren. Ich zuckte mit den Schultern „Hatte halt einiges zu tun" antwortete ich dann.

Cayden brauchte nicht wissen was ich die Nacht über getan hatte und das obwohl wir einander eigentlich alles erzählten. Er würde es nicht verstehen und mich vermutlich für verrückt erklären. Er würde mir sagen, dass die Lösung meines Problems nicht irgendein Mädchen wäre sondern ich einfach nicht gleich zuschlagen sollte.

Recht hatte er doch ich war nicht bereit dazu mein Verhalten Menschen gegenüber zu ändern welche es nicht verdient hatten.

Ich stützte den Kopf auf meiner Hand ab während ich darauf wartete, dass Cayden irgendetwas erwiderte. Doch er blieb ruhig. Kurz bevor Mr. Adams den Raum betrat spielte ich mit dem Gedanken zurück nach Hause zu fahren um vergeudeten Schlaf nachzuholen.

Doch Cayden würde das wohl kaum zulassen. „Kommst du später mit zu mir?" wollte er plötzlich wissen so als hätte er meine Gedanken gehört und würde mich nun aus reiner Provokation fragen.

Ich zuckte mit den Schultern „Keine Ahnung man" er lehnte sich als Antwort darauf im Stuhl zurück.

„Kommt Evie auch?" wollte ich wissen denn basierend darauf müsste ich ablehnen. Evie war Caydens Freundin und ich konnte sie beim besten Willen nicht leiden.

Seitdem sie mit ihm zusammen war hatte Caydens und meine Freundschaft ziemlich gelitten. Er hatte sich oft dafür entschuldigt doch er liebte sie eben.

Ich allerdings wollte so wenig wie möglich mit ihr zu tun haben. Er nickte „Aber sie bleibt nicht lang. Ihre Eltern stressen rum" antwortete er dann.

Ich seufzte denn offen gesagt hatte ich nicht wirklich Lust dazu meinen Nachmittag außerhalb meines Bettes zu verbringen. Ich zuckte also erneut mit den Schultern ohne mich dabei auf eine klare Antwort festzulegen.

In der Mittagspause beschloss ich dann, dass ich seine Einladung ablehnen würde. Es fiel mir schwer nicht einzuschlafen und sicher würde ich aufgrund von Evie's nerviger Stimme dann das Bedürfnis haben mir eine Kugel in den Kopf zu jagen.

Außerdem hatte sowieso gerade jemand anderes meine Aufmerksamkeit geweckt. Das Mädchen welches gerade die Cafeteria betrat war definitiv mein Hauptfokus im Moment.

Wieder trug sie eine Kapuze über dem Kopf welche wohl wieder ihre ungekämmten Haare retuschieren sollten.

Ich stand von meinem Platz auf und bahnte mir gleich einen weg zu ihr ohne auch nur einmal meine Augen von ihr zu lassen. Als ich sie erreicht hatte passte ich mich ihrem Schritttempo an „Hallo" begrüßte ich sie und konnte wahrnehmen wie sie die Augen verdrehte.

„War ich gestern irgendwie undeutlich?" wollte sie wissen und meine Mundwinkel zuckten etwas nach oben.

„Nein aber man sagt für gewöhnlich ebenfalls hallo wenn man gegrüßt wird" erwiderte ich und sie atmete hörbar genervt aus „Okay. Hallo Lorenzo" sie lächelte mich an bevor ihr Gesichtsausdruck wieder in einen genervten Zustand wechselte „Zufrieden?" fragte sie mich dann.

Ehrlich gesagt war mir nie aufgefallen wie schnell die schlechte Laune eines anderen einem selbst schlechte Laune machte.

Armer Cayden.

„War auf jeden Fall besser. Aber ich fände es noch besser wenn du meinen Namen nicht so aussprichst als würdest du dir gleich eine Gabel nehmen und mir ein Auge ausstechen Katie"

Mit der Tatsache, dass ich ihren Namen tatsächlich herausgefunden hatte, hatte sie nicht gerechnet.

„Essen wir zusammen?" fragte ich als ich realisierte, dass wir in Richtung Ausgabe liefen „Wirst du mein Nein akzeptieren?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf „Nein werde ich nicht" sie nickte wissend als Antwort darauf.

„Dann essen wir wohl zusammen" gab sie schließlich nach worüber ich zugegeben etwas überrascht war.

Während Katie sich etwas zu essen holte wartete ich auf sie und als wir wenige Minuten später gemeinsam an einem Tisch saßen, schien es mir fast so als hätte sie überhaupt keinen Hunger und würde nur Essen, weil sie es müsste.

„Isst du nix?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf „Den fraß kann ich mir nicht geben" Seitdem ich einmal ein Haar in meinem Essen gefunden hatte, hatte ich das Essen in der Cafeteria eingestellt.

Ich wusste so was konnte jedem einmal passieren doch seither betrachtete ich das Essen hier mit anderen Augen.

„Wieso verfolgst du mich seit gestern?" fragte sie weiter und ich zuckte mit den Schultern. Meine wahren Absichten konnte ich ihr sicher nicht mitteilen denn dann würde sie mir definitiv mit ihrer Gabel in mein Auge stechen.

„Keine Ahnung" sagte ich also stattdessen und sie betrachtete meine Antwort zurecht misstrauisch. Ehrlich gesagt hatte ich nicht einmal soweit gedacht.

Das einzige woran ich gedacht hatte war der Fakt, dass eine Freundschaft mit jemandem wie ihr gut in meiner Akte aussehen würde.

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(819 Wörter)

:)

97 DaysWhere stories live. Discover now