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Lorenzo

Ich wusste offen gestanden nicht wieso ich mich dazu entschieden hatte hier aufzuräumen.

Vielleicht war es, weil ich über den Zustand schockiert war. Oder aber es war einfach mein Drang nach Ordnung, welcher durch dieses Zimmer getriggert wurde.

So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen.

Ich sah Katie an und konnte sehen wie Peinlich es ihr war doch das war mir wirklich egal. Überall lag Wäsche auf dem Boden, Müll verteilte sich im ganzen Zimmer und so wie es roch war schon länger nicht gelüftet worden.

Mein nächster Schritt war es also die Fenster zu öffnen.

„Lorenzo" Katies Stimme war ernst „Was?" fragte ich.

„Sag mir die Wahrheit. Wieso bist du hier?" sie verschränkte die Arme vor der Brust. An ihrem Blick konnte ich sehen, dass sie mir nach wie vor nicht traute.

Die Situation und die Tatsache, dass ich hier war und sehen konnte wie sie es nicht einmal schaffte Ordnung zu halten, ließ mich beinahe schlecht fühlen.

Vielleicht zog ich deswegen auch nun in Betracht einfach auszusprechen was mein Plan war und wieso ich eigentlich hier war.

Ich zögerte mit der Wahrheit. Aber war es nicht besser ihr die Wahrheit zu sagen?

Ich fragte mich ob es nicht die Minimalste Chance gab, dass wir einfach so miteinander abhingen wenn Katie die Wahrheit wusste.

Ich beschloss es zu riskieren, denn dann würde ich zumindest nicht weiter meine Zeit verschwenden.

Würde sie mir jetzt sagen ich solle verschwinden und nie wieder kommen, würde ich mir einfach einen neuen Plan zurecht legen.

Doch auch wenn ich ihr eigentlich nichts von allem erzählen wollte, war es vielleicht besser für meinen Plan es doch zu tun.

Würde ich sie einweihen könnte sie vielleicht auch endlich aufhören mich nicht zu mögen. Vielleicht könnten wir uns ja sogar gegenseitig helfen.

„Ich weiß, dass du dich umbringen willst" sagte ich also ohne den Blick von ihr abzuwenden.

Ihr Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen als ein leises „Was?" ihren Mund verließ.

Ich bemerkte wie meine Hände zu schwitzen begannen nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte. War es wirklich das richtige gewesen ausgerechnet diesen Satz als erstes zu sagen?

„Mrs. Fields hat mich vor zwei Wochen fälschlicherweise für dich gehalten und mich auf die Suizid Gedanken angesprochen" begann ich zu erzählen und Katies Augen weiteten sich.

„Ich hab mich nicht dafür interessiert, weil ich froh war, dass ich gehen durfte. Aber dann saßt du vor dem Büro und irgendwie hat mich der Gedanke nicht los gelassen" erklärte ich ruhig, während meine Hände stärker schwitzten.

„Ist es das? Klebst du mir deswegen seit zwei Wochen am Arsch?" fragte sie anschließend aufgebracht und in gewisser Weise war die Antwort auf diese Frage ja.

Sie fuhr sich mit ihren Händen übers Gesicht als sie sich etwas abwandte „Du-" sie seufzte „Ich-" doch ihren Satz zu ende sprechen tat sie nicht.

Meine Absicht wollte ich ihr nicht offen da legen. Sie brauchte nur wissen, dass ich es wusste und nicht, dass ich es ausnutzen wollte.

„Spinnst du?" fragte sie dann jedoch nachdem sich für einige Sekunden schweigen zwischen uns breit gemacht hatte.

„Ich frage dich nicht warum du es tun willst aber-" Katie unterbrach mich „Denkst du ernsthaft du kannst her kommen, mir am Arsch kleben und so tun als würde dich das interessieren?" ihre Stimme zitterte.

Ich wusste nicht was ich antworten sollte, geschweige denn was ich sagen sollte um mein Interesse irgendwie aufrichtig klingen zu lassen.

„Denkst du ernsthaft wenn du zwei Wochen nett zu mir bist hast du mir irgendwie geholfen?" fragte sie mich aufgebracht doch ließ mich gar nicht antworten „Scheiße, Lorenzo so läuft das nicht!"

Sie wandte den Blick von mir ab bevor ein ungläubiges lachen ihre Kehle verließ „Ich fass es nicht" murmelte sie zu sich selbst.

Ich wusste, ich musste irgendetwas sagen. Die Worte „Ich will dir helfen okay?" verließen meinen Mund ohne, dass ich sie zu ende gedacht hatte.

„Gib mir 3 Monate und wenn du mich danach immer noch für eine grauenhafte Person hältst, lass ich dich in Ruhe" sprach ich weiter.

Katie verschränkte die Arme als sie mich wieder ansah „Wieso?".

Ich hatte nicht die geringste Ahnung wie ich auf diese Frage antworten sollte denn ich kannte mich nicht mit dem Thema aus. Ich wusste nicht was angemessen zu sagen wäre.

Doch ich wusste, dass ich mir irgendetwas einfallen lassen musste.

Noch nie war ich gut darin gewesen mir Freunde zu machen und das nicht nur, weil ich ein Aggressionsproblem hatte.

Die meiste Zeit sagte ich Dinge die nicht angebracht waren, was mich wie ein totales Arschloch aussehen ließ.

Umso schwieriger war es nun eine passende Antwort zu finden welche Katie zumindest für kurze Zeit zufrieden stellen würde.

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(777 Wörter)

Aufgepasst !

Schreibt gern eine gute Erklärung, die der gute Lorenzo verwenden kann.

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⏰ Last updated: Jul 03, 2023 ⏰

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