𝟎𝟖 | 𝐝𝐢𝐧𝐧𝐞𝐫

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C I N Z I A

Seufzend und mit einer leichten Überforderung begann ich die Petersilie zu zerkleinern, streichelte mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und setzte anschließend ein Topf mit Wasser auf. Derweil bemerkte ich, wie die restlichen Zutaten vollkommen zerstreut auf den Ablagen lagen und ich dieses selbst kochen überschätzt hatte. Es verblieb beinahe nur noch eine Stunde, in welcher ich mich auch noch herrichten musste. Dazu kam auch noch das Essen und die Vorbereitung des Tisches. Wie ich das alles schaffen sollte, war wirklich fraglich. Ich wusste ja jetzt bereits nicht, wie ich diese Stunde einteilen sollte und Luciano nach Hilfe fragen, wollte ich nicht, da ich ihm versichert hatte, dass es in Ordnung ginge. Wobei er der Grund dafür war, dass mir die Zeit fehlte. Den gesamten Morgen über hatte er es nämlich nicht zugelassen, dass ich unser Bett verließ oder gar das Zimmer. Und als ich es endlich geschafft hatte, hatte er mich ständig davon abgehalten etwas zu tun, in dem er mich ständig etwas gefragt hatte oder mich abgelenkt hatte. In diesem Moment war mir auch aufgefallen, dass Luciano alles für meine Aufmerksamkeit tun würde. Auf eine seltsame Art war das ja auch ganz süß.

Ich seufzte einmal, nahm mir eine der Knoblauchzehe und atmete einmal tief durch, bevor ich diese begann zu schälen und meine Augen kurz schloss.

„Mi estrella", flüsterte mir mein Verlobter zu und legte seine Hände an meiner Taille ab. „Du weißt, dass du dich noch ankleiden musst, oder?"

„Ich weiß", seufzte ich. „Aber erst einmal muss ich dieses Essen fertigstellen und danach den Tisch decken."

Luciano seufzte kurz.

„Ich mache das, estrella", sagte er und schob mich sanft zur Seite. „Mach du dich fertig."

„Ich schaffe das schon, Lucian", entgegnete ich, doch er schüttelte seinen Kopf.

„Ich werde weiter kochen und du machst dich in der Zeit fertig." Er hauchte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel. „Geh schon, Baby."

„Das Rezept liegt da", informierte ich ihn nachgebend und wischte meine Hände an einem Tuch ab. „Wenn irgendetwas sein sollte, ruf mich, in Ordnung?"

„Natürlich", schmunzelte er und drehte sich noch einmal zu mir. „Auf unserem Bett liegt etwas für dich."

„Was denn?", fragte ich neugierig.

„Das erfährst du, wenn du deinen Hintern jetzt in unser Zimmer begibst." Flüchtig gab er mir einen Kuss auf die Lippen. „Los jetzt, Baby."

„Na gut", lächelte ich bloß, sah ihn noch einmal an, bevor ich mich in unser Zimmer begab und mit einer Neugierde das Päckchen auf diesem betrachtete. Wann Luciano das besorgt hatte, war mir wirklich ein Rätsel. Schließlich hatten wir die letzten Tage meist zusammen verbracht. Doch wenn ich es genau nahm, war mir das auch relativ egal. Ich wollte im grundlegenden bloß wissen, was dort drin ist.

Ruhig zog ich die rote Schleife ab, überlegte für einen Moment, bevor ich das Päckchen öffnete und unsicher den Karton anhob. Ein schwarzer Stoff legte sich in meinen Augenwinkel und ich lächelte leicht, hob diesen an und betrachtete das Kleid einmal. Es war vermutlich knielang und langarmig. Es war weder zu gewagt, noch zu offen. Es war perfekt, wenn man bedachte, was bei unserem letzten Abendessen geschehen war.

Da hatte sich Lucian doch etwas Gutes überlegt..

Lächelnd legte ich das Kleid bloß auf das Bett, band meine Haare zu einem wirren Zopf und begab mich anschließend ins Badezimmer, um mein Make-up und Haare zu fertigen. Und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genügend Zeit dazu hätte. Zumindest hoffte ich das.

Etwa 50 Minuten später trug ich zuletzt einen Lippenstift auf, richtete meine Haare noch einmal und zog mir die High Heels an. Mit der Hoffnung, dass alles gut gehen würde, lief ich ins Foyer, um mich anschließend auf die Suche nach meinem Verlobten zu machen. Und nur wenige Sekunden später fand ich ihn dabei vor, wie er die letzten Teller hinstellte und einmal über den Tisch sah.

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt