𝟐𝟐 | 𝐚 𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠

2.5K 105 31
                                    

L U C I A N O

„Natürlich nicht!", beantwortete ich ihre Frage nach einer unangenehmen Stille und drehte sie zu mir. „Wie kannst du nur denken, dass ich dir diesen Ring wegnehmen würde? Wie kannst du nur denken, dass ich dich nicht mehr will?"

„Du hast gesagt, dass du es bereust, Luciano", antwortete sie mit gesenkten Kopf. „Du bereust unsere Verlobung, du bereust mich."

„Das habe ich doch nur aus Wut gesagt!", beteuerte ich, ergriff ihre Hand und umgriff diese mit meinen beiden Händen. „Ich würde solche Worte nie ernst meinen, Cinzia, bitte, glaub mir!"

„Du hast so unfassbar ekelhafte Dinge zu mir gesagt", erwiderte sie, schluckte und blickte zwischen uns. „Ich kann dir das nicht verzeihen, Lucian." Sie wendete sich ab.

„Cinzia", sagte ich und brachte sie zum Stehen. „Wenn ich dich wirklich so sehr verletzt habe, dann gib mir den Ring wieder. Jetzt und hier."

Ihr Körper spannte sich an, ihre rechte Hand ballte sich zu einer Faust und sie seufzte einmal. Anschließend drehte sie sich zu mir und sah zwischen dem Ring und mir her. Tu das nicht..

„Ich verdanke dir all das", begann sie zu sprechen und hob ihren Kopf an. „Dank dir darf ich so ein Leben führen und bin gesellschaftlich am Höhepunkt angekommen." Sie seufzte einmal. „Du hast mich aus meinem schlimmsten Albtraum befreit und mir immer wieder gezeigt, dass ich nicht so wertlos bin, wie ich dachte." Sie schluckte. „Ich gehöre ganz dir und das weißt du auch. Ich verdanke dir mein Leben, Lucian und könnte dich aus diesem Grund auch nie verlassen. Von meiner Liebe zu dir ganz zu schweigen." Ihre Hand ergriff meine und sie legte den Ring in diese. „Aber ich habe es nicht verdient, mich als deine Verlobte zu betiteln. Du bereust unsere Beziehung und das akzeptiere ich. Genauso akzeptiere ich, wenn du dich mit anderen Frauen triffst. Es ist dein Leben und ich bin nur deine.. deine erkaufte Hure." Sie atmete einmal tief durch und kniff ihre Augen zusammen. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst. Ich möchte auf dein Zimmer, wenn das für dich in Ordnung geht."

„Cinzia.."

„Ich bin bloß für dein Vergnügen da, Luciano. Eine Beziehung oder eine Ehe funktioniert so nicht. Erst recht nicht, wenn du mir ständig Dinge verschweigst oder dich nicht mit mir zufriedengibst."

„Tu mir das nicht an, Cinzia, bitte." Ich ergriff ihre Hand, zog sie an mich und versuchte etwas aus ihren Augen zu lesen. Doch sie wiesen nicht mehr als Kälte auf.

„Bitte, fass mich nicht an", flüsterte sie mit einem Blick auf unsere Hände. „Du hast uns das angetan, Lucian. Du hast.. du hast mir gezeigt, dass ich weiter diesen Stellenwert für dich habe", erwiderte sie nun auf meine Bitte und drückte meine Hand, in der sich der Ring befand, zu. „Vielleicht findest du ja hier die richtige, die diesen Ring verdient hat. Ich bin es jedenfalls nicht."

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie ließ schluckend meine Hand los.

„Wieso verstehst du nicht, dass ich nur dich liebe?"

„Wieso hast du mir das dann angetan?", fragte sie mit zittriger Stimme. „Ich habe nie etwas von dir verlangt, Lucian! Nie! Außer, dass du mir nicht dasselbe antun sollst wie damals! Aurora hat damals auch einen Keil zwischen uns gebracht und nun hast du es mit einer weiteren Frau gemacht!"

„Das war doch nicht meine Absicht!", zischte ich, ergriff ihre Hand und steckte ihr den Ring an den Finger. „Wag es nicht, diesen Ring jemals wieder abzunehmen, Cinzia! Du gehörst zu mir, egal was auch noch kommen mag und egal wie oft wir miteinander streiten! Versteh das endlich!"

„Also soll ich einfach akzeptieren, dass du mit jeder beliebigen Frau flirtest?"

Ich schwieg, wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Sie neigte ihren Kopf leicht.

„Gut", sagte sie daraufhin. „Wir machen es so, wie du es möchtest. Ich akzeptiere es, genauso wie ich es akzeptiere, dass ich weiter nur diese Hure für dich bin, die du erkauft hast."

„Cinzia-"

Sie hob ihre Hand, brachte mich damit zum Schweigen.

„Ich gehe auf dein Zimmer", wiederholte sie, verließ den Balkon und wischte sich dabei ihre Tränen vom Gesicht. Ich schluckte, blickte immer wieder auf meine Hand und sah im nächsten Moment, wie meine zwei Brüder auf den Balkon kamen.

„Bist du jetzt zufrieden?", fragte mich Amadeo und sah mich abwartend an. „Hast du sie nun genug verletzt?"

„Ich-"

„Diese Frau hat sich trotz dieser Dinge immer hinter dich gestellt, hat dich vor jedem verteidigt und stand selbst hinter dir, als du der Vergewaltigung bezichtigt wurdest! Und was hast du getan?"

„Ich wollte das alles doch nicht.."

„Das tut nichts zur Sache", entgegnete Pablo. „Du kannst vom Glück sagen, dass sie dich noch nicht verlassen hat, Lucian. Andere Frauen würden nicht einmal eine Sekunde warten und nach einem kleinen Problem die Weite suche, doch Cinzia stand ständig hinter dir! Und du dankst es ihr so!"

Kopfschüttelnd liefen sie wieder davon, ließen mich allein zurück und verursachten dieses elendige Gefühl in mir. Verdammt, wie konnte ich das nur tun?

 Verdammt, wie konnte ich das nur tun?

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Das nächste Kapitel wird lustig 🤭

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Where stories live. Discover now