𝟏𝟗 | 𝐢𝐦𝐩𝐮𝐥𝐬𝐢𝐯𝐞

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L U C I A N O

„Cinzia?", fragte ich sie verwirrt, doch bekam einfach keine Antwort. Was nur war auf diesem Video? „Hey, was ist-" Die Bewegung ihrer Hand ließ mich verstummen und wortlos reichte sie mir das Handy, bevor sie zur Seite trat und ich ihre Tränen erkannte. Was nur..

Verwirrt blickte ich auf den Bildschirm, sah mir fassungslos an, was diese Reporterin berichtete und wie abschätzig sie über Cinzia sprach. Unglaubwürdig sah ich meine Brüder an, strich mir einmal über mein Gesicht und seufzte. Verdammt, warum musste uns nur so etwas passieren?

„Cinzia?", sprach ich sie an und lief vorsichtig auf sie zu. „Bitte, lass das nicht an dich ran, dass.."

„Hör auf damit", zischte sie und stieß meine Hand von sich. „Es wird nicht alles gut werden, verdammt!" Fassungslos drehte sie sich zu mir. „Sag mir, wie das wieder gut werden soll. Los, sag es mir schon!"

„Ich werde das klären, vertrau mir bitte", bat ich so ruhig wie möglich und ergriff ihre Hand. Sie zuckte. „Ich werde dieses Video aus der Welt schaffen, aber.."

„Lass mich verdammt nochmal los", zischte sie wieder. „Dieses Video wird nicht entfernt werden können! Es ist da, Luciano und nichts und niemand kann das ändern." Sie schniefte. „Es ist eine Sache, dass während unserer Verlobungsfeier ein Sexvideo von uns gezeigt wird und eine andere, dass dich ein Mädchen einer Vergewaltigung bezichtigt, aber das.." Sie schüttelte ihren Kopf. „Mir wird eine verdammte Affäre mit deinem Bruder vorgeworfen! Meine Vergangenheit in diesem verdammten Bordell ist an die Öffentlichkeit gekommen und ein Video steht im Internet, welches zeigt, wie ich für dich an der Stange strippe! Also sag mir nicht, dass das aus der Welt geschaffen werden kann, denn das kann es nicht!"

„Vertrau mir doch bitte", flehte ich und wollte ihre Hand ergreifen.

„Fass mich nicht an!", fauchte sie und entfernte sich wieder. „Ich will nicht von dir angefasst werden, bitte."

„Ich bitte dich", flüsterte ich, griff trotz ihrer Worte an sie und zog sie an mich heran. „Wir haben bereits so viel zusammen durchgestanden und werden das auch weiterhin, Baby, bitte, vertrau mir."

„Ich.. ich kann das gerade nicht", flüsterte sie und entfernte sich. „Ich.. ich möchte alleine sein", schniefte sie weiter und presste ihren Pullover dichter an sich. „Bi..tte, versteh mich", bat sie mich, schniefte und wendete sich ab. Sprachlos sah ich ihr hinterher, sah nur noch, wie sie aus dem Hotel lief und in die Straßen dieser Stadt flüchtete.

„Pablo.."

„Ich bin schon dran", unterbrach er mich und hielt sich sein Telefon ans Ohr. Ich nickte nur, schluckte stark und wischte mir verzweifelt über mein Gesicht.

„Das Video ist echt?", fragte Amadeo im nächsten Moment verblüfft und ließ die Wut in mir stiegen.

„Wäre es nicht echt, würde sich Cinzia vermutlich nicht so benehmen, oder?", zischte ich und blickte in seine blauen Augen.

„Aber-"

„Ja, verdammt, es ist echt!", zischte ich und spürte einen ziehenden Schmerz in mir. Cinzias Tränen bereiteten mir mehr Sorge als alles andere in diesem Moment. „Ich habe sie in einem verdammten Bordell kennengelernt, als sie für mich gestrippt hat, zufrieden?", zischte ich weiter und sah weiter durch das Fenster. Doch von Cinzia fehlte mittlerweile jede Spur. Und immer mehr bekam ich es mit der Sorge zutun, dass sie sich hier verlaufen würde oder aber, dass etwas anderes geschehen würde, was ihr Leben in Gefahr bringen würde. Ich könnte mir das doch niemals verzeihen.

„Es wird ihr jemand folgen, keine Angst", hörte ich Pablo sagen, atmete aus diesem Grund beruhigt aus, doch wusste, dass mir keine ruhige Sekunde gegönnt war, bis Cinzia wieder bei mir wäre. Wann auch immer das sein würde.

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Where stories live. Discover now