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Meine Hand wurde ergriffen, die Person schlang ihren Arm um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran. Erst war ich überrascht, doch dann erkannte ich die Stimme.

Dracos P.o.v.
"Alles okay bei dir?", fragte ich besorgt. Doch statt einer Antwort fiel Isabelle mir um den Hals und flüsterte: "Ich bin so froh, dass du da bist." Unwillkürlich musste ich lächeln und schloss sie ebenfalls in meine Arme. Die letzten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schienen ließen ihr blondes Haar golden schimmern. Sie war so wunderschön. Ich strich mit meinen Fingerspitzen über ihre Haare und konnte das Lächeln ihrerseits förmlich spüren.
"Ich liebe dich." Ich sagte genau das, was ich jedes Mal dachte, wenn ich sie sah. Ich küsste ihren Haaransatz.

Es war wirklich unglaublich, dass so ein wundervolles Mädchen mit mir zusammen war. Auch, nachdem ich so ein Arschloch zu ihr gewesen war. Man konnte es wirklich nicht anders ausdrücken. Und als hätte sie meine Gedanken lesen können, sagte sie ernst: "Ich liebe dich auch. Obwohl du so ein Fiesling gewesen bist." Ich musste wirklich ziemlich erstaunt geguckt haben, denn im nächsten Moment lachte sie. Ich lächelte zurück. Sie so fröhlich zu sehen war schön, aber ich spürte, dass irgendetwas stimmte nicht.

Ich wusste nicht genau, wie ich darauf kam, doch ich war mir hundertprozentig sicher, dass etwas nicht okay war. Ich schaute sie forschend an. Sie sah eigentlich wie immer aus. Sie trug noch ihre Schuluniform mitsamt der rot-gelb gestreiften Krawatte und schaute mich jetzt mit ihren strahlend blauen Augen an. Sie nahm mit ihrer rechten Hand meine Linke. Dann fiel mir plötzlich auf, dass Isabelle total blass war. Ich musterte sie genauer. An ihren Lippen klebte Blut. Wieso war mir das nicht schon früher aufgefallen? Ich hätte mich dafür selbst ohrfeigen können. Vorsichtig strich ich eine Strähne aus ihrem Gesicht, welche sich aus ihrem Zopf gelöst hatte.
"Was ist los?", fragte ich sanft und streichelte sie über ihre Wange.

Isabelles P.o.v.
Unmerklich zog ich den Ärmel meiner Jacke über die verletzte Hand.
"Es geht mir gut. Wirklich.", sagte ich mehr oder weniger überzeugend. Wieso log ich eigentlich? Die Antwort war, dass ich nicht wollte, dass Draco sich Sorgen machte. Ich wollte nicht jammern. Es ging mir nicht gut, das stimmte, aber es gab schlimmeres. Draco hatte bestimmt größere Probleme, als mein Gejammer. Bloß im Moment fielen mir keine ein, denn die Kopfschmerzen hatten wieder begonnen schlimmer zu werden.

"Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Wieso lügst du mich an?" Sein trauriger Blick ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Ich wollte ihn doch damit nicht verletzen. Zögerlich streckte ich meine verletzte Hand aus und schob den Ärmel hoch, um meinen Handrücken freizugeben.

"Bei Merlins Bart! Das sieht überhaupt nicht gut aus. Was hast du gemacht?", fragte er besorgt. Ich seufzte frustriert.
"Ist eigentlich eine lustige Geschichte." Ich musste bei dem Gedanken daran grinsen. Dann fiel mir ein, dass wir noch mitten im Gang standen und jeden Moment jemand vorbei kommen könnte. Der Raum der Wünsche kam mir in den Sinn.

Ich zog Draco hinter mir her, bis wir da waren. Ich stellte mich vor die Wand und nach wenigen Sekunden erschien eine Tür. Ich öffnete sie und wir betraten den Raum. Im Gegensatz zum Trainingsraum der DA war der Raum nun um einiges kleiner.

An der linken Seite stand eine sehr gemütlich aussehende Couch mit schwarz weiß geblümten Kissen. Davon gegenüber befand sich ein großer Kamin, in dem schon ein Feuer brannte. Es erhellte den Raum und spendete zusätzlich Wärme. Ich lächelte fröhlich. Es war wirklich schön hier.

Die Couch war genauso gemütlich, wie sie aussah. Draco hatte sich neben mich gesetzt und schien die Ruhe genauso wie ich zu genießen. Da jede Bewegung mir meiner linken Hand wehtat hatte ich sie auf mein Bein ruhig gelegt. Mein Kopf ruhte an Dracos Schulter und er hatte seinen Arm um mich gelegt. Ich starrte verträumt in die Flammen, die den Raum aufwärmten. Mir war so warm gewesen, dass ich meine Jacke ausgezogen hatte.
"Ich wollte dir noch erzählen, wie ich zum Nachsitzen gekommen war.", meinte ich geistesabwesend. Ein Nicken war die Antwort. "Naja, ich bin eigentlich selbst schuld. Ich hab nicht aufgepasst. Dann hat Umbridge mich was gefragt und ich habe respektlos geantwortet, wie sie selbst es ausgedrückt hat."
"Was hast du zu ihr gesagt?", fragte Draco neugierig.
"Sie hat mich gefragt, ob ich so freundlich wäre zu wiederholen, was sie gesagt hat. Dann habe ich gesagt, dass ich nicht so freundlich bin und daraufhin wurde ich rausgeschmissen.", wiederholte ich trocken das Geschehene. Draco schaute mich etwas ungläubig an.
"Pass bloß auf dich auf. Das nächste Mal kann ich vielleicht nicht da sein, um dich aufzufangen." Das nächste Mal... Ich hatte ja noch Nachsitzen wegen der Aktion mit Dumbledores Armee. So ein Mist! Aber wenigstens würden Hermine und all die anderen da sein.

"Alles gut? Du guckst so besorgt.", fragte Draco.
"Ich hab noch Nachsitzen wegen du weißt schon was.", erklärte ich und kam mir im nächsten Moment total kindisch vor. "Wegen der Aktion mit Dumbledores Armee.", verbesserte ich mich.
"Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen." Hilflos schaute er mich mit seinen blaugrauen Augen an.
"Ich werde es schon überleben.", meinte ich zuversichtlich und lächelte. Im Moment schien der Schmerz, der mir bevorstand nur noch halb so schlimm. Es würde zwar wehtun, aber daran konnte ich nun auch nichts mehr ändern und ehrlich gesagt würde ich mich sofort wieder der DA anschließen, egal wie hoch die Strafe war.
"Lass uns jetzt nicht darüber nachdenken.", sagte Draco und ich fand das war eine gute Idee. Dieser Raum war so schön und ich konnte zusammen mit Draco hier sein. Ich fühlte mich geborgen. Sicher. Als könnte mir nichts passieren.

My Destiny in Hogwarts (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt