99. Kapitel Übelkeit bei diesen Gedanken

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Ich massiere meine Schläfen und versuche an nichts zu denken. Vor mir steht ein Cocktail, deren Namen ich vergessen habe, Hauptsache er schmeckt lecker. Die Hotelbar ist leicht gefüllt. Einige Pärchen sitzen an Tischen und unterhalten sich. Geschäftsmänner sitzen an ihrem Laptop und trinken ihr Feierabendbier.

Und ich sitze hier und trinke auf meine Einsamkeit. Dieser Traum hat mich völlig auf der Bahn geworfen. Das war alles so real für mich… Seit Dan zeige ich meine Gefühle nicht anderen Leuten, aber seit ich Liam kenne ist alles anders. Natürlich haben meine Freunde auch ein Teil dazu beigetragen, aber Größenteils Liam. Ja, ich zähle meine Bekannten zu Freunden. Alle die ich seit dem Umzug nach England kennen gelernt habe.

Selbst meine Gedankengänge haben sich inzwischen geändert. Es macht mir Angst nicht mehr ich selbst zu sein. Abgestoßen von der Person, die mir viel bedeutet. Vielleicht rede ich hier schon von Liebe, aber ich weiß es nicht so recht. Mein Herz zieht  immer noch bei dem Gedanken wie Liam und Sophia vor dem Hochzeitsaltar stehen und sich das „Ja- Wort“ geben. Ein eisiger Schauer verlässt mein Rücken.

„Noch ein“ melde ich mich und zeige auf mein leeres Glas. Der Barkeeper nickt nur und macht sich sofort an die Arbeit.

Mein Kopf pocht stark, das Gefühl das dieser blad platzen würde, wird stärker. Selbst das Massieren hilft nicht mehr.

„Ein schweren Tag gehabt?“ höre ich eine tiefe Männerstimme neben mir. Ich drehe mich um und sehe eine echt gut aussehenden Mann neben mir sitzen. Er trägt einen schwarzen schlichten Anzug. Ein weißes Hemd und die schmale Krawatte passen perfekt zu dem Anzug. Seine hellblauen Augen sind der perfekte Kontrast zu seinen schwarzen Haaren.  Mein Glas wird kurzerhand von dem Barkeeper umgetauscht durch ein volles.

„Ja“ antworte ich mürrisch und trinke einen großen Schluck.

„Zweimal Wodka“ meldet sich der Mann neben mir und hebt dabei sein Zeigefinger. Wieder nickt der Barkeeper und schenkt den Wodka in kleine Gläser ein. Dann stellt er diese vor dem Fremden.

Der Mann schiebt ein Glas zu mir und lächelt mich verschmitzt an.

„Prost“ er hebt das Glas. Ich mache ihn nach und stoße mit ihm an. Dann kippe ich die Flüssigkeit  herunter, das brennen Gefühl breitet sich in meinem Körper aus und lasst mich gut fühlen.

„Danke… ähmmm“ nuschel ich und trinke ein Schluck von meinem Cocktail.

„Bitte, ich bin Toni“ antwortet er charmant und trinkt aus seinem Bier. Seine leichten blauen Augen strahlen etwas Gewisses aus.

„Und du bist?“ fragt er nach einiger Zeit.

„Victoria“ antworte ich und bemerkt meine Angetrunkenheit.

„Wow, kommst du aus Amerika?“ fragt er mich begeistert.

Ich lache und schüttele den Kopf. „Ich wohne in England, aber ich jahrelang in Deutschland gelebt.“

„Also geborene Engländerin?“ fragt er.

Ich nicke und schaue auf die Uhr. 3.50 Uhr.

Der Flug in die Schweiz beginnt um 10 Uhr, also habe ich noch Zeit. „Und was verschlägt dich wieder nach Deutschland?“ fragt Toni.

„Die Arbeit meines Bruders, aber heute geht es weiter in die Schweiz“ mir wird bei dem Gedanken schlecht. Liam ist da und Sophia auch. Sie hält bestimmt ihren wunderschönen Ring vor meiner Nase und strahlt das wie ein Honigkuchenpferd. Nein, ich hasse sie immer noch nicht. Das könnte ich auch nie, sie ist nett und total tolerant zu anderen. Ich hasse Liam!

Jade: Du liebst ihn!

„Du hörst dich nicht gerade erfreut an“ stellt Toni fest.

„Ich war froh, aber dies hat sich heute eindeutig in die andere Richtung entwickelt“ antworte ich mit meinen großen Kloß in meinem Hals.

„Weshalb und jetzt auch hier sitzt und trinkst?“

„Jap, richtig erfasst Toni“ und schon ist mein Cocktail leer.

„Ein Pils“ der Barkeeper nickt und keine Minuten später steht es vor mir.

„Möchtest du darüber re…“ doch Toni wird durch ein lautes Rufen gestoppt. Ich drehe mich um und sehe Harry mit einer Jogginghose und weißen Shirt in der Hotellobby stehen.

„Vic!?“ ruft er. Er läuft Barfuß überall herum und verschwindet in der Damentoilette.

„Der ist aber… komisch“ lacht Toni.

„Liegt in der Familie“ lächele ich. Toni schaut mich etwas verdutzt an.

„Momentmal… das ist dein Bruder?“ fragt er erschaut und zeigt auf den total verstörten Harry, der gerade wieder von der Damentoilette kommt.

„Ja.“

„Ist das nicht…“

„Harry, Styles von One Direction?“ vervollständige ich sein Satz.

„Krass“ kommt es nur von ihm. „Ich folge Zayn auf Insta“ fügt er noch hinzu.

„Vic!“ schreit Harry.

„Ich glaub, ich sollte mal gehen“ somit stehe ich auf und möchte gerade gehen.

„Warte, hier hast du meine Nummer. Ich würde mich freuen wenn du mich mal meldest“ lächelt er und reicht mir seine Visitenkarte.

Jade: Er ist Model?!

Ich nicke nur und laufe zu Harry, der total verzweifelt mitten in der Hotellobby steht.

„Harry“ flüstere ich und nehme ihn in den Arm. Er zieht mich noch näher an sich und schnieft. Langsam streiche ich über seinen Rücken. Er vergräbt sein Gesicht in meine Haare.

„Ich habe gedacht..“ schnieft er.

„Du denkst zu viel“ antworte ich und löse mich von ihm. Harry nickt nur und gibt mir ein Kuss auf die Wange.

Dann nimmt er meine Hand und wir machen uns auf dem Weg zum Hotelzimmer. Gerade fährt der Fahrstuhl los und Harry schaut mich wütend an.

„Wieso hast du getrunken? Ich dachte du willst es nicht mehr?! Wieso machst du das, möchtest du wieder im Krankenhaus landen? Stell dir doch mal vor, wie es Dad gehen würde!“ Harry schreit mich nicht an, nein es ist eine Mischung zwischen flüstert und murren.

„Ich musste mich ablenken“ antworte ich und schaue stumm auf dem Fahrstuhlboden. 

Wir beide laufen stumm zum Zimmer, doch als ich ein kichern höre drehe ich mich um. Sofort steigen mir die Tränen auf.

Sophia lehnt an der Hoteltür und Liam steht direkt vor ihr und küsst ihren Hals.

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Das 5SOS Konzert war der HaMmA! Wer findet das auch?
Morgen geht's zum Olly Murs Konzert *-*
xKaro

Bad Sister (One Direction/ 5SOS FF)Where stories live. Discover now