20. Kapitel Wuschelkopf

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Wer kann sich denn bitte ein Range Rover leisten, Des bestimmt nicht, soweit ich weiß.

"Victoria!" Leyla hat schon die Autotür geöffnet, damit ich aussteige.

Genervt von ihr steige ich aus und mache meine Musik aus.

"Hier!" Leyla dückt mir ein Geschenk in die Hand.

"Was ist da drin?" frage ich kalt.

"Ein Wecker, dein Vater kann schlecht aufstehen" sagt sie kurz.

Ich habe das ganz anders in Erinnerung, denn Des kann echt gut aufstehen. Er musste mich ja immer aus dem Bett schmeißen.

"Ich hole dich in 2 Stunden ab" sagt Leyla und steigt ins Auto.

"Was?! Du lässt mich mit DEN alleine?" frage ich geschockt.

"Ja, so ist es" und schon ist sie weg.

Super! Jetzt bin ich alleine.

Langsam laufe ich zur Haustür und drücke auf die Klingel. Ich schaue auf mich nochmal herunter, ich sehe nicht aus wie ich bin. Ich bin viel zu brav angezogen.

Die Tür wird aufgerissen und Des schaut mich mit weit aufgerissenden Augen an.

"V-Vitoria?"  er ist sichtlich überrascht.

"Ja ich bins. Darf ich rein?" frage ich zickig.

"N-Natürlich. Wie siehst du aus?" sagt er immer noch unter schock und schließt die Tür hinter sich.

"Ich weiß, ich sehe schrecklich aus" Ich drücke ihn das Geschenk in die Hand.

"Nein! Du siehst gut aus" er lächelt mich an.

"Ähmm.. Es tut mir leid, weil du weißt schon das ich abgehauen bin.... und alles gute zum Geburtstag Des" stottere ich vor mir her.

"Ach ist schon gut, lass dich drücken Kleine" Des drückt mich fest an sich, aber doch vorsichtig. Obwohl es unangenehm ist ihn zu umarmen, fühlt es sich gut an.

Des löst sich von mir und grinst mich an.

"Das ist das beste Geburtstagsfest was ich je hatte" gibt er glücklich von sich. Ich schaue ihn nur fragend an.

"Komm wir gehen ins Wohnzimmer, wir müssen ja nicht die ganze Zeit im Flur stehen" er legt sein Geschenk auf eine kleine Kommode zu den anderen Geschenken. Dann nimmt er meine Hand und wir laufen zum Wohnzimmer.

Ich schaue mich um sehe nur ein bekanntes Gesicht, Gemma. Neben ihr steht ein Junge mit brauenen Locken, Wuschelkopf nenne ich ihn einfach.

Auf dem Sofa sitzen auch einige Leute, sie ich ebenfalls nicht kenne. Sie könnten meine Tanten, Großeltern und sonstige Verwante sein.

Ich fühle mich total verloren und weiß nicht wohin mit mir. Ich schaue noch mal nach Gemma, und sie nach mir. Sie bemerkt wie hilflos ich bin. Sie unterbricht das Gespräche mit Wuschelkopf und kommt auf mich zu und umarmt mich.

"Schön das du auch gekommen bist. Dad hat schon gedacht das er dich nie wieder sieht" sie löst sich von mir und grinst mich an.

Ich grinse verlegen zurück und schaue auf dem Boden, ich fühle mich einfach fremd.

"Komm ich stelle dir jemanden vor" sie nimmt meine Hand und läuft mit mir auf Wuschelkopf zu.

Er schaut Gemma und mich komisch an.

"Victoria, das ist Harry" sagt sie und zeigt auf ihn.

Seine Augen weiten sich, er schaut mich geschockt an. Seine Augen zeigen mir Wut, Trauer und Freude.

"Hey" gebe ich kalt von mir.

Er nickt nur und schaut Gemma vorwurfsvoll an.

"Vic, Harry ist unser Bruder" sagt sie und schaut Harry strafend an.

"Ich kann das nicht" gebe ich von mir und renne aus dem Raum, durch den Flur, zur Haustür, über die Straße, zum Park.

Ich kann nicht aufeinmal meine ganze Familie kennen lernen. Ich gehöre nicht zu ihnen, ich habe die Kindheit von Harry und Gemma versaut. Wegen mir haben sich ihre Eltern getrennt. Wgen mir haben sie geweint, weil ihre geliebten Eltern nicht mehr zusammen waren.

Ich bin keine Styles, bin ein eine Gibbs. Eine Gibbs hat keine Großfamilie. Meine Familie war schon immer alleine. Meine Mutter ist einzel Kind und wurde nur von ihrer Mutter großgezogen, genau so wie ich.

Ich setze mich auf eine Parkbank und ziehe meine Beine zu meinem Körper. Mein Kopf stütze ich auf meine Knie ab. Meine Augen schließen sich automatisch und leise summe ich irgendein Lied was mir durch mein Kopf geht vor mir vor.

Das Zeitgefühl geht dadurch flöten und ich vergesse alles um mich herum. Das Gefühl alleine zu sein, ist für meine Seele das beste was es gibt.

"Vic- Victoria?" mein Kopf schnellt hoch und sehe Harry vor mir.

"Was ist?!" frage ich pampig.

Er setzt sich neben mich und sagt nichts. Ich schnaufe nur genervt und schließe meine Augen.

Eine Zeitlang sitzen wir einfach nur da und sagen garnichts.

"Wi- Wie alt bist du überhaupt?" fragt er plötzlich.

"17" gebe ich kurz von mir und lasse meine Augen geschlossen.

Wieder ein Moment der Stille.

"Un-Und wie gehts deiner Mutter?" fragt er.

Ich zucke mit den Schulter und öffne meine Augen. Ich schaue ihn an und bemerke das einen grünen Augen mich durchbohren.

"Weiß ich doch nicht, musst Leyla selber fragen" sage ich kurz und schaue wieder geradeaus.

"Aha! Also du bist wirklich die Victoria Styles?" fragt er kritisch nach.

"Gibbs" korrigiere ich ihn.

"Wie?" fragt er.

"Ich habe mich umbenannt."

"Wieso?"

"Des ist nur mein Erzeuger. Ein Vater kümmert sich um sein Kind" antworte ich kalt.

"Aber er ist doch dein Vater, er hat sich um dich gekümmert. Er steht zu dir. Immer wieder hat er von dir erzählt, wenn ich ihn besucht habe. Er sagte immer wie stolz er auf dich ist, weil du so beliebt und gut in der Schule bist. Doch er war immer traurig, weil du in Deutschland warst. Er war nicht begeistert als er hörte das ihr nach Deutschland gezogen seit. Natürlich fand ich es am Anfang nicht schön das er von seiner Tochter von einer anderen Frau geredet hat, aber ich glaube die Ehe meiner Eltern war nicht zu retten. Schon bevor er was mit ähmmm.. Leyla hatte. Victoria glaub mir, unser Vater liebt dich genauso wie er Gemma und mich liebt. Und irgendwie hab ich doch auch lieb, weil du meine Schwester bist. Du bist und bleibst eine Styles."

Harry nimmt mich in den Arm. Ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll und erwieder irgendwie die Umarmung.

"Aber eins muss ich dir sagen, Wuschelkopf" Harry löst sich von unsere Umarmung und schaut mich komisch an.

"Ich bin nicht mehr beliebt, geschweige denn gut in der Schule. Ich bin nicht mehr das Mädchen, was Pink und Pferde überalles liebt. Ich habe mich verändert,Harry" sage ich und schaue in kalt an.

"Mir egal" sagt er und steht auf. "Komm wir gehen zurück nach Dad" er reicht mir seine Hand und ich nehme sie an.

Sein Arm legt sich um meine Schulter, so laufen wir zurück zum Haus von Des.

"Ich muss leider gehen, Bye Sis" Harry gibt mir ein Kuss auf die Wange und läuft auf den Range Rover zu.

"Dir gehört die Karre?" rufe ich ihn hinter her.

"Ja! Wir sehen uns!" ruft er zurück und fährt weg.

Ich atme tief ein und klingel an.

Bad Sister (One Direction/ 5SOS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt