46. Kapitel Sorgen

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Es ist mittlerweile schon 20 Uhr und wie immer im Januar dunkel. Ich laufe durch ganz Manchester und weiß nicht wo hin. Ich habe mich entschieden nicht ach Luke, Amy, Ash oder zu den Pärchen zu gehen.

Wieso habe ich mir nicht mehr angezogen?

Ich friere mir hier total den Arsch ab, während andere in ihren warmen Häusern sitzen und lachen.

Diese Dunkelheit macht mir keine Angst nein, ganz im Gegenteil sie macht mich stärker. Ich weiß, es hört sich total bescheuert an, aber es ist so. Früher hat sie mich auch schon stärker gemacht.

Ja, früher ist Vergangenheit. Niemand, wirklich niemand sollte wissen was passiert ist. Und was ich erlebt habe wünsche ich wirklich einen, nicht mal Jim oder die Tussis von der Schule.

An den Gedanken von früher bildet sich Gänsehaut und mir wird übel.

Schnell versuche ich diese Bild aus meinem Kopf zu entfernen, die ich in den letzen 5 Jahren verdrängt habe.

Doch es funktioniert nur schleppend. Damals hat Daan es in wenigen Sekunden geschafft mich zu beruhigen, obwohl er nicht alles wusste. Ja, das Drecksschüppengeschicht konnte durch mir hin durch dringen, aber da wusste ich nichts von seinen Zweitleben. Ich war einfach Blind vor Liebe. Meine Brille von der Liebe war mehr als nur Rosa.

Mein Körper fängt an zu zittern, eigentlich machte mir kälte nicht wirklich viel aus doch so langsam wurde mir kalt. Ich schaue mich um und sehe nicht wirklich viel. Nur eine Straße die einigermaßen befahren ist. Und über dieser Straße führt eine Brücke.

Ich laufe zur Brücke und setzte mich auf einen einigermaßen gemütlich Stein. Die wenigen Autos die durch diese schmale Brücke fahren, spenden mir etwas Licht.

Als ich auf mein Handy schaue sehe ich viele verpasste Anrufe von Leyla, Des, Gemma und Harry.

Ich habe kein Bock auf sie, besonders nicht auf Leyla. Mein ‘Mutter‘ kann mir gestohlen bleiben.

Plötzlich klingelt mein Handy und ich nehme ab.

„Oh mein Gott, Victoria! Wo bist du?“ fragt Des.

„Auch Hallo Des. Ich bin in Manchester wieso?“ ich versuche so zu klingen das alles total normal ist.

„Bitte, wo bist du genau?“ fragt er total verzweifelt.

„Unter einer Brücke, Dad“ gebe ich mit zitternder Stimme zurück, aber diese Worte wollte ich gar nicht sagen.

„Okay, Schätzchen. Mach die keine Sorgen, ich bin doch da. Was siehst du?“ fragt er.

„Nichts“ gebe ich zurück.

„Okay…Ich komme so schnell wie ich kann. Bitte bleib da wo du bist, ich werde dich finden Schätzchen“ sagt er total durch den Wind.

„Ja, Dad“ gebe ich traurig wieder, denn ich will nicht das er sich Sorgen um mich macht.

Gemma fährt auch los, damit du so schnell wie möglich da weg kommst. Ich liebe dich, meine Kleine“ sagt er und versucht ruhig zu werden.

„Bye“ flüstere ich und legen auf.

Ich hole aus meiner Tasche ein Kissen und eine dünne Decke. Das Kissen lege ich auf den harten Boden und lege mich mit dem Kopf auf das Kissen. Mit der Decke deck ich mich zu und schließe die Augen.

Du hast schon mal auf einen härteren Boden geschlafen Vic. Versuche ich mir einzureden.

Ich atme nochmal tief ein und versuche zu schlafen.

Durch einen Knall werde ich wach, ich setze mich ihn und öffne meine Augen. Doch sehen kann ich kaum was, ich werde geblendet.

„Oh Mein Gott, Victoria da bist du ja!“ höre ich Des rufen.

Plötzlich stelle ich mich hin und fange ohne wirklichen Grund an zu weinen. Ich spüren dass ich umarmt werde. Der Geruch von Des kommt in meine Nase und ich fange noch mehr an zu weinen.

Des zieht mich fest an sich und küsst mein Haar.

„Schhh… ich bin da“ flüstert er in mein Ohr und wippt uns leicht.

„D-Dad“ bringe ich nur heraus und schaue ihn an.

Er schaut mich total besorgt an. Seine Augen sind geschwollen und rot. Seine Wangen und Nase sind ebenfalls rot, doch der Rest seines Gesichtes ist blass.

Ich sehe dass eine Träne über seine Wange rollt. Ich hebe meine Hand und lege sie auf eine Wange, mit meinem Daumen wische ich die Träne weg.

„Nicht weinen. Mir geht’s gut“ mummel ich und lächel in schüchtern an.

Er lächelt schwach und umarmt mich kurz. Danach nimmt er meine Tasche und stopft das Kissen und die Decke in die Tasche. Dann nimmt er meine Hand und bringt mich zum Auto.

Dort setzte mich auf den Beifahrersitz und schnalle ich pflichtbewusst an.

Dann kommt Des ins Auto und holt sein Handy heraus. Er tippt stumm etwas und legt es dann weg.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“ fragt er vorsichtig.

„Nein“ sage ich kalt.

Er nickt nur und startet dann Motor.

Während der Fahrt schaut Des mich zwischen furch besorgt an. Ich hingegen lehne mein Kopf an die kalte Scheibe es Autos und schaue ins Schwarze.

„Da sind wir“ sagt des nach einiger Zeit und schaltet den Motoa aus.

Wir stehen vor seinem Haus.

Ich nicke nur stumm und steige aus.

Des holt aus dem Kofferraum meine Tasche und trägt sie ins Haus. Ich laufe stumm Des hinter her.

Als wir in ‘mein altes Zimmer‘ kommen, schauen wir uns kurz an.

„Schlaf gut“ sagt er und küsst meine Wange.

Nachdem er aus dem Zimmer ist, ziehe ich mich um und lege mich ins Bett.

Ich will gerade meine Augen schließen als jemand die Tür aufreißt.

„Vic?“ flüstert Harry.

„Ja“ sage ich schwach.

Dann höre ich Schritte.

Harry macht die Lampe vom Nachschrank an und schaut mich besorgt an.

Er trägt eine Jogginghose, ein blaues Shirt und seine Haar stehen überall hab.

Ich lache kurz auf.

„Wieso lachst du?“ fragt Harry unsicher.

„Du siehst aus wie ein Mädchen mit seinen Haaren“ kichere ich schwach.

Doch Harry nickt nur kurz und setzt sich am Bettrand.

„Darf ich?“ fragt er und zeigt aufs Bett.

Ich nicke nur uns rutsche etwas auf. Harry legt sich neben mich und legt sofort sein Arm um mich. Dann macht er das Licht aus.

„Wir haben uns Sorgen gemacht, Kleine“ flüstert er und drück mich näher an sich.

„Ich hätte es mir nie verziehen wenn dir etwas passiert wäre“ sagt er nach einiger Zeit.

Mit diesen Worten schlafe ich ein.

Bad Sister (One Direction/ 5SOS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt