Special OS - Jimin [2]

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PoV: Jimin

Warum machte ich immer alles kaputt? So richtig kaputt? Wäre ich nicht hingefallen, dann hätten sie mich gar nicht bemerkt. Ich wäre einfach wieder gegangen und hätte ihnen die Ruhe gelassen. Ich hörte auf zu rennen und krachte in mich zusammen. Meine Hände rauften durch meine Haare und ich stöhnte verzweifelt auf. Wie war das mit, nie mehr im Weg stehen. Es war aussichtslos. Ich war hoffnungslos, in allem was ich tat. Etwas panisch stand ich wieder auf und trottete nach Hause. Ob Hoseok zuhause war? Ich würde ihn jetzt gerne sehen. Aber ich wollte ihn nicht schon wieder irgendwelche Probleme von mir aufjammern.

Es tat weh, Taehyung mit Jungkook zu sehen. Es tat weh, zu wissen, dass Taehyung nicht mal im entferntesten daran dachte, in mich verliebt zu sein, wie ich es in ihn war. Man sollte meinen, da wir uns vier Jahre nicht gesehen hatten, dachte ich nicht mehr so viel an ihn, aber genau das Gegenteil war der Fall. Zögernd klingelte ich bei Hoseok. Und tatsächlich machte Taehyungs Chef auf. "Oh, hey Jiminssi. Alles gut? Ich arbeite gerade, aber wenn du möchtest kann ich sofort Schluss machen." Ich schüttelte betrübt den Kopf. "Mach ruhig weiter, ich setze mich einfach daneben." Jung Hoseok nickte und ich betrat die kleine, mit Mühe hergerichtete Wohnung von Hoseok.

Er setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und ich hockte mich auf die Couch, damit ich ihn gut sehen konnte. Ich beobachtete ihn, wie er so konzentriert auf den Buldschirm starrte, dass er mich komplett vergaß. Meine Gedanken gingen wieder zu Taehyung zurück und ich seufzte frustriert auf. Warum war er auch nur so unheimlich und schrecklich perfekt. Taehyung war die Definition von Perfektion. Er war lieb und hilfsbereit, stellte sich meist nach anderen, auch wenn er es nicht bemerkte. Immer wenn ich krank war, kam er sofort zu mir, obwohl er meist selber krank gewesen war, da wir jeden Tag zusammen verbracht hatten.

Seine Eltern hatten mich immer freundlich aufgenommen, während meine Taehyung ständig weggeschickt hatten. Ich seufzte ein weiteres Mal. Seine Augen waren so...so...so "Du seufzt aber oft.", kicherte Hoseok und drehte sich in seinem Drehstuhl zu mir um. "Tut mir leid.", murmelte ich entschuldigend. Jetzt nervte ich auch noch Herrn Jung. Dieser schaltete seinen Computer aus und setzte sich lächelnd neben mich. Ich rückte näher an ihn heran. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und ich ließ mich auf ihn ein.

Unsere Lippen arbeiteten miteinander, gegeneinander. Außer dem atmen und den Geräuschen unserer Lippen, hörten wir nichts. Seine Hände lagen sicher an meiner Hüfte. Meine waren an seinem Rücken. Ich streckte mich ihm verlangender entgegen, wollte Taehyung vergessen. Endlich hatte ich eine Ablenkung gefunden und Jung Hoseok ging eben darauf ein. "Jimin.", hauchte Herr Jung und schob mich etwas weiter runter, so dass ich auf seinem Bauch lag. "Mhm. Tut mir leid.", flüsterte ich. Ich benutzte ihn nur und das tat mit Leid. "S-schon okay.", verlegen drehte er seinen Kopf weg und überrascht musterte ich ihn. "Taehyung muss echt toll sein.", hauchte er und rieb sich über sein Gesicht, "wenn so ein süßer Mensch wie Park Jimin auf ihn steht."

"Was? Nein! Niemals! Sonst würde ich nicht mit dir rummachen.", empört und etwas überfordert fuchtelte ich mit meinen Armen herum. Hoseok zog seine Augenbrauen hoch und musterte mich skeptisch. "Ich liebe dich! Ehrlich!", schrie ich ihn an, so verzweifelt versuchte ich es mir selber klar zu machen. Ich wusste, dass Jung Hoseok toll war, aber ich-
Er stand auf und ich schüttelte heftig den Kopf. "Wir sind zusammen.", bestimmte ich mit wackeliger Stimme und krallte mich an seinen Arm. Nie mehr jemanden im Weg stehen, huh?

"Schau.", ich kramte mein Handy aus der Hosentasche, öffnete seinen Kontakt und zeigte ihm, dass ich ihn mit einem Herz eingespeichert hatte. Ich hatte alle meine Kontakte so eingespeichert, aber das musste er nicht wissen. "Du möchtest echt dringend geliebt werden oder?", brachte Hoseok hervor und sein Lächeln war schon längst verschwunden, stattdessen sah er richtig wütend aus. Ich zuckte bei seinem harschen Ton zusammen. Ja ich wollte geliebt werden, aber das würde ich nie werden. "Hör auf mich zu benut-" Augenblicklich tat mir Hoseok leid. Mir tat leid, was ich getan hatte. Er konnte seinen Satz nicht beenden, sondern sprintete aus dem Raum.

Eine Tür knallte zu, dann war es ruhig. Ich, Park dummer Jimin, schluchzte auf, dabei hatte ich keinerlei Recht dazu. Er musste weinen, Taehyung musste weinen. Weil sie mich kannten, weil sie sich mit mir abgeben mussten. Trotzdem saß ich auf der Couch, meines Freundschaft-Plus-Partners und heulte. "Hobi?", krächzte ich und hoffte auf eine nie kommende Antwort. Die Tränen liefen mir ununterbrochen über mein Gesicht. Was hatte ich nur wieder angestellt. Ich musste mich entschuldigen. Also stand ich auf und lief in den stockdunklen Flur. Bevor mich die Angst wieder packen konnte, schaltete ich das Licht ein. Ich wollte gerade die erste Tür öffnen, in der stillen Hoffnung Hoseok würde dahinter warten, als mir die Tüte auf der Kommode auffiel. Mit Hoseoks Handschrift stand dort mein Name geschrieben. Ich schaute mir den kleinen Zettel an, der an der Geschenktüte hing.

'Für den schönsten Jungen dieser Erde. Für Park Jimin'

Gargoyels | Taekook Where stories live. Discover now