Kaptitel 11

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Die Turnhalle war bereits gefüllt mit Menschen, die ich teilweise noch nie gesehen hatte, als wir diese betraten und direkt musste ich mir selbst eingestehen, dass die Dekoration gar nicht so schlecht aussah. Nach meinem kleinen Unfall mit dem Stuhl war ich nach Hause gegangen und hatte eigentlich nicht mehr viel von der Organisation mitbekommen, was mich auch nicht weiter gekümmert hatte, aber ehrlich, ich hätte nicht damit gerechnet, dass das Endergebnis so sein würde, es war schon fast wunderschön.

Die Lichterketten hingen so gut wie überall und gaben der Turnhalle zusammen mit den leuchteten Schneekugeln, die von der Decke hingen, eine beruhigende und schöne Atmosphäre. Einige Tische mit Essen waren aufgestellt, es gab eine Tanzfläche und Möglichkeiten, sich kurz hinzusetzen und auszuruhen. Das Beste an dieser ganzen Die-Schüler-organisieren-selbst-Sache war die Musik, denn auch um diese hatten sich die Schüler selbst gekümmert und so wurde wenigstens das gespielt, was wir auch hören wollten, nicht irgendwelche Songs, von denen ältere Menschen dachten, dass sie uns gefielen.

Die laute Musik wurde allerdings unterbrochen und schon im nächsten Moment versammelten sich alle Anwesenden auf einem Fleck, um der Person, ich vermutete, dass es der Rektor war, zuzuhören, die ins Mikro sprach.

"Ich will mich kurz halten, ich bedanke mich erstmal bei allen Personen, die hierher gekommen sind. Besonderer Dank gilt wie immer unseren Abschlussklassen, die das alles hier selbst vorbereitet und organisiert haben, es ist wunderschön, nicht?"

Einige Menschen applaudierten und ich seufzte leise, was Josh, der neben mir stand, zum Lachen brachte. Wollte er sich nicht kurz fassen?

"Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Abend und würde ihn ganz traditionell gerne mit einem Tanz beginnen, Sie sind alle eingeladen, die Tanzfläche zu betreten!"

Dann wurde wieder geklatscht und die Menschenmasse vor mir löste sich langsam auf. Es überraschte mich, wie viele von ihnen tatsächlich mit einem Tanzpartner die Tanzfläche betraten und darauf warteten, dass der erste Song gespielt wurde, der damit den Abend offiziell eröffnete.

"Wir wollen die Tradition nicht einfach brechen, oder?"

Josh stand vor mir, leicht gebeugt und hielt mir seine Hand entgegen, die ich entgegennahm und mich von ihm zur Tanzfläche führen ließ. Ein Tanz würde mir nicht schaden, vor allem nicht, wenn ich mich umsah und feststellte, dass die einzigen Personen, die nicht mittanzten, entweder keinen Tanzpartner hatten, noch kleine Kinder waren, die wahrscheinlich wegen ihrer Geschwister hier waren und außerdem gab es da ein Mädchen, das einen Gips um ihr Bein hatte, das wahrscheinlich gebrochen war. Aber abgesehen davon standen wirklich alle auf der Tanzfläche und kaum hatte das langsame Lied begonnen, entdeckte ich auch Dylan mit Ella, natürlich tanzend.

Ich wusste nicht, weshalb er es war, der mir auffiel, er war nicht das einzige bekannte Gesicht hier, aber mit Josh der Einzige, dem ich nicht am liebsten sein Grinsen, Lachen, Lächeln oder etwas anderes in der Richtung aus dem Gesicht prügeln wollte.

"Das ist mein erster und letzter Tanz hier", hörte ich Josh sagen und wie froh ich war, dass wir uns mal wieder einig waren. Ein Tanz, dann würde ich mir einen einigermaßen ruhigen Ort suchen und mich mit meinem Handy beschäftigen, wenn Josh gerade selbst seine Ruhe haben wollte. Und nach ein bis zwei Stunden würde ich dann verschwinden, so früh wie möglich war natürlich am besten. Schöne Dekoration und gute Musik hin oder her, amüsieren würde ich mich hier heute nicht und das wollte ich auch gar nicht, ich wollte ja nicht mal hier sein.

"Ich geh kurz zu Dylan rüber und rette ihn vor Ella."

Es war wieder, der Josh sprach, als das Lied endete und direkt das nächste anfing, deutlich weniger Leute standen jetzt auf der Tanzfläche und verteilten sich überall in der Turnhalle, als ich Josh zunickte und mich dann schon mal nach einem freien Platz umsah, den ich schneller entdeckte als gedacht, aber kaum hatte ich mich hingesetzt und wollte mein Handy herausholen, stand Ella vor mir und überraschte mich mit einer Umarmung zur Begrüßung. Mit Dylan hier zu sein schien ihre Laune wirklich gesteigert zu haben, sie war sogar aufgeweckter als sonst und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das überhaupt möglich war.

Hunted | Dylan O'BrienWhere stories live. Discover now