34. Nähe und Distanz

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Hello hello hello!

Es kommt ein neues Kapitel und es wird spanneeend! Habt viel Spaß beim lesen, ich hänge gerade am Flughafen fest weil unser Flieger zurück in die Heimat Verspätung hat. 🙄
Aber Hauptsache man kommt heile an, alles andere ist nebensächlich 🥰

Grüße an euch alle!

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Mark POV

Genervt legte ich meinen Kopf in den Nacken und atmete geräuschvoll aus. „Verdammte Scheiße, das wird ja alles immer besser hier." knirschte ich und wandte mich dann an die Kleine. „So einfach lasse ich dich nicht davonkommen. Du bleibst schön bei uns, Sensibelchen." sprach ich mehr zu mir selbst als zu ihr, da sie mich eh nicht hören konnte.
Wenig zögerlich entfernte ich ihre Hände von den Ohren und nahm Samias Kopf in beide Hände. Ihre schlanken Finger krallten sich in das nächstbeste Ziel, welches sie finden konnten, was in diesem Fall meine Unterarme waren.
Samias Atmung war beschleunigt und ein leichter Schimmer von Schweiß stand auf ihrer Stirn. Sie trug gerade einen unbewussten Kampf zwischen Körper und Psyche aus aber aus dem würde ich sie schon rausholen.

„Hey!" Bellte ich sie laut an. Dazu gab ich ihr leichte Schläge auf die Wange und ich meine wirklich leicht - Tätscheln könnte man es auch nennen, zumindest aus meiner Sicht. Die Frau würde es sicherlich anders sehen aber die einzige Priorität gerade war sie aus diesem Zustand rauszuholen solange er sich noch nicht manifestiert hatte.
Ich wiederholte den Vorgang noch einige Male und wurde von Mal zu Mal etwas lauter und grober.
Bei dem letzten Schlag flackerten Samias Augenlider auf und sie keuchte vor Anstrengung als wäre sie gerade einen Marathon in Rekordzeit gelaufen.
„Na also, da bist du ja wieder." stellte ich trocken fest.
Um ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen, gab ich ihr noch einen Klaps auf die Wange, dieses Mal aber mit weniger Kraft als zuvor.

Samia zuckte zusammen und blickte mich erschrocken an, nachdem sie einige Male geblinzelt hatte als wäre sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht. Kurz zogen sich ihre Augenbrauen fragend zusammen ehe sie die unmittelbare Nähe zu mir und wohl die brennende Wange bemerkte und sich panisch von mir losmachte nur um im nächsten Moment das Gleichgewicht zu verlieren weil sie über ihre eigenen Beine stolperte. Ungeschickt landete sie auf dem Boden und strampelte sich dann noch ein Stück von mir weg bis sie mit dem Rücken gegen mein Bett krachte. Dort rappelte sie sich hoch und versuchte zu Atmen zu kommen.

Ich hatte das Schauspiel mit verschränkten Armen bis auf ein breiteres Grinsen im Gesicht regungslos beobachtet und ich gebe zu, dass mir ihre Panik doch gewisse Freude bereitete. Mir wurde schon des Öfteren nachgesagt, ich hätte sadistische Züge. Vielleicht war da tatsächlich etwas Wahres dran.
Das Mädchen schaute mich wieder mit ihrem üblichen verzweifelten Blick an und verwandelte sich dadurch wie so oft zuvor in den Inbegriff von Hilflosigkeit. Skeptisch musterte sie mich und verfolgte jede noch so kleine Regung meinerseits. Wozu? Fragte ich mich. Als könnte sie irgendeinen Angriff von mir auch nur im Ansatz abwehren. Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie tatsächlich einfach naiv war und keinen blassen Schimmer hatte wozu wir fähig waren. Das war auch besser so, sonst würde sie augenblicklich in die nächste Schockstarre fallen und da würde ich sie wohl nicht mehr so einfach rausbekommen.

Langsam ging ich mit den noch immer verschränkten Armen auf sie zu und die schwinden Distanz zwischen uns ließ Samia nervös werden. Jede Zelle ihres Körpers schrie heraus, dass ich fernbleiben sollte aber ich war mir sicher, dass es nicht so schnell laut aussprechen würde. Dazu kam, dass sie mich nicht im geringsten einschätzen und vorhersehen konnte, was ich tun würde.
Dieses Vorteils war ich mir bewusst und ich würde ihn nicht ungenutzt lassen. Mir war bewusst, dass das Spiel mit ihrer Angst und ihren Gefühlen nicht gerechtfertigt war aber es war einfach zu verlockend.

Stetig näherte ich mich ihr deshalb mit kleinen Schritten und mit jedem verlorenen Zentimeter wuchs ihre Unruhe. Hektisch schaute sie rechts und links an mir vorbei um potentielle Fluchtwege zu erkennen aber mittlerweile war ich ihr so nah, dass selbst Samia bewusst sein dürfte, dass ich sie auf der Flucht mit einer einzigen Armbewegung abfangen würde. Einen Meter trennte uns noch als sie sich aus ihrer Starre löste und reflexartig rückwärts gehen wollte. Die Wirkung davon war, dass sie nach hinten aufs Bett plumpste, da ihre Beine nicht weiter zurück konnten aber ihr Oberkörper aus dem Gleichgewicht geraten war. Darauf hatte ich gewartet und nun hatte ich die Kleine genau da wo ich sie haben wollte. Ehe sie sich wieder hinstellen konnte, schloss ich mit einem Schritt die letzte Lücke zwischen uns. So hatte die Frau keine Chance mehr aufzustehen ohne unweigerlich Körperkontakt zu mir aufnehmen zu müssen. Meine Beine standen rechts und links von ihren und hatten sie so eingekesselt - perfekt um ihr ein für alle Male eine Lektion zu erteilen.

Die blanke Panik stand der Frau ins Gesicht geschrieben und sie lehnte sich leicht zurück um Abstand zwischen sich und vermutlich meinen Unterleib zu bringen, der absolut passend auf ihrer Kopfhöhe war. Ich gebe zu, dass ich mich tatsächlich etwas zusammenreißen musste, ihr nicht wie jeder anderen Frau in einer solchen Situation einen erbarmungslosen Deepthroat zu geben aber das war im Moment nicht mein Plan.
„Eigentlich schauen die Frauen mir in deiner Position ziemlich freudig entgegen wenn sie in meinem Bett sind und ich auf sie zukomme." raune ich mit einer Mischung aus bedrohlich und verführerisch und einen Moment glaubte ich den rasenden Puls von Samia hören zu können während ich mich wie in Zeitlupe zu ihr herunterbeugte und immer näher kam. „Aber für dich mache ich heute mal eine Ausnahme und akzeptiere dein Verhalten." sprach ich weiter was der Frau ein hysterisches Wimmern und mir ein zufriedenes Grummeln hervorlockte. Diese Frau war herrlich einfach zu manipulieren und sie hatte keinen blassen Schimmer davon. Ich fragte mich, wie weit sie mich gegen lassen würde, ehe sie endlich reagierte.
Die Frau unter mir kämpfte, das war nicht zu übersehen. Kämpfte darum ihre Sprache wiederzufinden und versuchte wohl zu ergründen wie ich reagieren würde wenn sie mich zurückstößt. Der Druck schwoll beinahe sichtbar in ihr an während sie immer weiter zurückkippte bis sie mit dem Rücken auf der Matratze landete, Tränen fanden ihren Weg mit der Schwerkraft und verirrten sich in ihrem braunen Haar. Ich ließ ihr natürlich keinen Raum und folgte ihr in die Waagerechte sodass sie nicht den Hauch einer Chance hatte, meinen Fängen zu entkommen. Sie war gefangen unter mir und ich war ihr so nahe, dass ich ihren sinnlichen Duft und das Beben ihres Körpers wahrnehmen konnte.

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