Ghosts, are Real? (ChangLix, Teil 2)

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Felix' Sicht:

„Bitte Felix, wenn du es schon nicht für mich machen willst, dann mach es wenigstens für Choi. Du hast doch selbst gesagt, dass du hier bist, um ihr zu helfen, ins Licht zu gehen. Also bitte, bitte tu es. Wenn nicht für mich, dann wenigstens für sie. Bitte Felix. Ich flehe dich an, hilf meiner Schwester. Hilf ihr hinüber zu gehen." flehte mich Changbin regelrecht an. Woraufhin ich begann nachzudenken. So lange, bis ich eine mittlerweile recht vertraute weibliche Stimme, sagen hörte: „Vielleicht hilft es dir ja bei deiner Entscheidung, wenn ich dir sage, das Changbin es ernst meint. Es tut ihm wirklich wahnsinnig leid, dich angeschrien, beleidigt und die Treppe runter geschupst zu haben. Das erkenne ich daran, wie er mit seinen Fingern spielt und zu Boden sieht. Er kann dir nicht in die Augen sehen, weil er sich so sehr, für sein Verhalten schämt. Das war schon früher so, als wir noch Kinder waren."

„Die Art, wie du mit deinen Fingern spielst und zu Boden siehst, weil du mir nicht in die Augen sehen kannst Changbin, zeigt mir, dass du es ernstmeinst. Das hast du früher auch immer gemacht, als Choi und du noch Kinder wart." wiederholte ich Chois Worte. Was Changbin dazu veranlasste, ungläubig die Augen aufzureißen und mich anzusehen. Ehe er sagte: „Woher... Warte, heißt... heißt das, Choi ist hier?" Ich nickte.

„Ja, ist sie. Sie stand gerade neben mir, aber jetzt..." „Sie sitzt neben mir und hat ihre Hand auf meine gelegt oder?" Wieder nickte ich.

„Das hab ich früher auch immer gemacht, um ihm zu zeigen, das alles gut ist. Egal, was er wieder für Mist gebaut hat."

Choi und ich kicherten, daraufhin leicht, ehe ich weitersprach.

„Das hat sie früher auch immer gemacht, wenn du Mist gebaut hast, um dir zu zeigen, dass alles gut ist." „Sie... Sie ist wirklich hier. Kannst... Kannst du ihr sagen, dass sie mir wahnsinnig fehlt?" „Sie kann dich hören."

Diesmal war es Changbin, der nickte, ehe seine Augen plötzlich glasig wurden und er mit brüchiger Stimme weitersprach: „Zwei Jahre, ist dein Tod mittlerweile her und trotzdem fehlst du mir so unglaublich sehr. Ich will dich wieder zurückhaben. Ich... Ich will meine große Schwester und beste Freundin wieder zurückhaben! Ich... Ich brauch dich doch... Ohne dich, schaff ich das nicht. Wieso, hat der Arzt dich einfach sterben lassen?!" „Sag ihm, dass er mir auch wahnsinnig fehlt und dass er nicht nur mein kleiner Bruder, sondern auch mein bester Freund war. Obwohl er mir auch gerne mal auf die Nerven ging. Besonders, wenn er mal wieder nicht angeklopft hat." „Du fehlst ihr auch wahnsinnig. Du warst auch ihr bester Freund und das obwohl du ihr auch gerne mal, auf die Nerven gegangen bist. Besonders, wenn du mal wieder nicht angeklopft hast."

Changbin kicherte. „Meistens hab ichs gemacht um dich zu ärgern."

Nun war Choi es die wieder zu kichern beginnen musste. Dann aber wieder ernster wurde und weitersprach. „Sag ihm, dass der Arzt, der sich um mich gekümmert hat, nichts dafürkonnte. Dr. Pain, hat alles versucht, um mir zu helfen. Aber meine Krankheit, war schon zu weit fortgeschritten und hat bereits große Teile meiner Lunge zerfressen, als das er noch irgendetwas, hätte tun können." „Dr. Pain, konnte nichts dafür. Er hat alles versucht, um ihr zu helfen, aber ihre Krankheit, war schon zu weit fortgeschritten und hatte bereits große Teile ihrer Lunge zerfressen." „Heißt... heißt das Dr. Pain, konnte gar nichts für deinen Tot?"

Choi, schüttelte den Kopf. „Nein. Konnte er nicht. Niemand, konnte etwas für meinen Tod. Niemand, außer mir. Ich wusste, dass ich krank bin, doch habe ich zu spät gehandelt und dann, als ich mich endlich dazu durchgerungen habe, gegen meine Krankheit anzukämpfen, war es bereits zu spät." „Das sollten eure Eltern auch wissen Choi."

Die angesprochene nickte. „Was sagt sie?" „Sind eure Eltern zuhause?" „Ja." „Dann ruf sie an und sag ihnen, dass wir vorbeikommen. Da Ich denke, dass es wohl das Beste wäre, wenn sie auch mit dabei wären. Danach, machen wir weiter."

Changbin nickte, griff nach seinem Handy und begann zu telefonieren. Das Gespräch, dauerte gut 10 Minuten. Doch als er alles erklärt hatte, legte der auf und brach mit mir und Choi, zu sich nach Hause auf.

Dort angekommen, betraten wir das Haus, zogen Jacke und Schuhe aus und gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. In diesem Mr. Und Mrs. Seo, bereits auf uns warteten. Ich daraufhin tief Luft holte und begann, ihnen von Choi zu erzählen. Auch teilte ich ihnen mit, dass ihre Seele noch hier war.

Natürlich, glaubten mir Changbins Eltern nicht und hielten mich, für verrückt. Doch schrien sie mich nicht an oder beleidigten mich. Sie wollten letztendlich nur, dass ich ihr Haus wieder verließ. Ließ es aber nicht zu und sagte ihnen etwas, das nur sie beide und Choi, wissen konnten. Von dem nicht mal Changbin etwas wusste. Sie mir daraufhin zu glauben begannen und erneut ein Gespräch begann.

Gefühlt dauerte das Gespräch Stunden. So lange, bis es von Choi kam: „Du musst es ihnen sagen Felix. Bitte, sag ihnen endlich, das Dr. Pain keine Schuld an meinem Tod hat. Das einzig ich dafür verantwortlich war, gestorben zu sein. Weil ich nicht früh genug gehandelt habe. Auch müssen Mom und Dad endlich wissen, das Binnie, nicht Medizin, sondern Musik studieren will und dass sie endlich anfangen, zu akzeptieren, das Binnie auf Männer und nicht auf Frauen steht." „Was sagt sie?"

„Choi möchte, dass sie wissen, dass es nicht die Schuld von Dr. Pain war, das sie starb. Sie war einzig und allein dafür verantwortlich. Chois Krankheit, war schon viel zu weit fortgeschritten, als dass ihr behandelnder Arzt, noch etwas für sie hätte tun können. Choi, hat sich zu spät dafür entschieden, gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Sie müssen wissen, das als sie sich dazu entschieden hat, zu kämpfen, ihre Krankheit, ihre Lunge bereits viel zu stark zerfressen hat. Nichts hätte sie mehr retten können. Nicht mal mehr eine Spenderlunge." „Dann... Dann konnte Dr. Pain also gar nichts für den Tod unserer Prinzessin?" „Richtig." „Dann... Dann haben wir Dr. Pain also ganz um sonst gehasst?" „Ja."

„Wie... wie können wir das nur wieder gutmachen?" „Indem Sie Binnie, das studieren und machen lassen, was er will und ihn so akzeptieren, wie er ist. Changbin, ist kein Arzt, das passt einfach nicht zu ihm." „Indem sie Changbin, Musik machen und auch Musik studieren lassen und ihn so akzeptieren, wie er ist. Das wünscht Choi sich. Arzt, passt einfach nicht zu ihm." „Das hat Choi, auch immer gesagt." „Das hab ich. Aber er wollte sich unseren Eltern fügen, da er immer dachte, dass sie ihn dann so eher akzeptieren und auch mal Stolz auf ihn sind. Er hatte immer das Gefühl, als würden unsere Eltern ihn nicht lieben und als schwarzes Schaf sehen. Was mich aber nicht wundert, schließlich haben sie sich ihm gegenüber immer kalt gegeben." „Er wollte nie Medizin studieren. Seine Welt, war schon immer die Musik. Doch hat er sich ihren Wünschen gebeugt, weil er so gehofft hat, dass sie beide dann auch mal stolz auf ihn sind. So stolz, wie sie auf ihre Tochter waren." „Ist das war Binnie?" fragte seine Mutter ihn, doch schwieg Changbin nur.

„Junge, stimmt das?" nun nickte er, wenn auch kaum merklich. Woraufhin, seine Mutter sofort aufstand, dicht gefolgt von seinem Vater und ihn in den Arm nahmen.

„Das sind wir. Wir sind doch stolz auf dich." „Wie kommst du darauf, dass wir es nicht wären?" „Weil... Weil ihr, seit ich euch gesagt hab das ich auf Männer stehe, ihr mich nicht mehr beachtet habt und dann als... als Choi starb, wart ihr noch kälter als sonst zu mir..." „Das wollten wir nicht. Niemals." „Zugegeben, waren deine Mutter und ich geschockt und haben uns gefragt, was wir falsch gemacht haben. Doch dann, als wir dich mit diesem Jungen, wie hieß er noch? Chan?" Changbin nickte.

„Als wir dich mit ihm gesehen haben und gemerkt haben, wie glücklich du bist, verstanden wir es. Wir wollten mit dir darüber reden und dir sagen, dass wir es akzeptieren. Aber dann... Dann starb deine Schwester. Auch hast du begonnen, dich immer mehr zurück zu ziehen. Dabei, haben wir beide nicht nur unser Kind verloren, sondern du auch deine Schwester und beste Freundin. Wir hätten für dich da sein müssen, und dich nicht zu etwas drängen dürfen, etwas zu tun, was du nicht wolltest." „Dein Vater und ich, hätten mehr auf dich achten und für dich da sein sollen. Auch hätten wir deine Wünsche und Gefühle, besser berücksichtigen müssen... Stattdessen, haben wir mit unserem Verhalten nur dafür gesorgt, auch unser zweites Kind zu verlieren... Es tut uns so leid, mein Schatz. Kannst... Kannst du uns beiden jemals verzeihen?" fragte Changbins Mutter unter Tränen ihren Sohn. Woraufhin er sich nur noch enger an die ältere und auch an den älteren drückte und nun ebenfalls zu weinen begann. Ehe er noch unter Tränen hinzufügte: „Nur wenn ihr anfangt, mich endlich so zu akzeptieren wie ich bin und mich das machen lasst, was ich will." „Natürlich mein Schatz. Versprochen."

Ich daraufhin zu lächeln begann und merkte wie ich vor Freude, glasige Augen bekam. Während Choi, ihre Familie nur glücklich ansehen konnte, sich dann plötzlich etwas nach hinten drehte und erstaunt fragte: „Wow, was... Was ist das? Es ist so... so hell und warm? Das... das ist für mich, richtig?"

Ich mich daraufhin zu ihr drehte und zu nicken begann. „Ja, ist es. Du bist bereit, hinüber zu gehen." „Vielen Dank, dass du mir und meiner Familie geholfen hast. Bitte versprich mir, dass du nie damit aufhören wirst Felix. Egal, wie schwer es wird oder welche Gemeinheiten, du ertragen musst. Das was du machst, ist wichtig. Nicht nur für uns ‚verlorene Seelen', wie du uns so schön genannt hast, sondern auch für unsere Familien und Freunde. Diese Gabe, wurde dir geschenkt, um zu helfen, mit dem Tod einer geliebten Person umzugehen und damit abzuschließen und um Familien und Freunde, die sich aus den Augen verloren haben, wieder zusammen zu bringen. So wie es jetzt bei meiner Familie der Fall ist. Bitte, hör nie auf damit. Versprich es mir Felix."

Ich zu nicken, begann zu lächeln und sagte: „Ist gut. Ich verspreche es dir Choi."

Nun sie es war, die zu lächeln begann und noch hinzufügte: „Und Felix? Versprich mir, auf meine Familie aufzupassen und sag ihnen, dass sie sich nicht wieder aus den Augen verlieren sollen. Schließlich, ist Familie, ewig. Oh und kannst du Binnie sagen, dass er sich von niemandem auch nur irgendwas einreden lassen soll. Er soll so weitermachen wie bis her und sein Ding durchziehen. Die Songs, die er schreibt, sind nämlich wirklich klasse. Oh und kannst du Mom, Dad und Binnie einen schönen Gruß von Granma sagen? Sie holt mich ab." „Ist gut, ich sags ihnen und ja. Mach ich."

„Danke. Pass auf dich auf... Lix." Kam es noch von Choi, ehe sie durch einen sanften Windhauch verschwand. Ich zu lächeln begann und mich dann wieder zu ihrer Familie drehte. Ehe ich damit weitermachte, ihnen mitzuteilen, dass Choi hinüber gegangen war und noch hinzufügte, was sie als Letztes gesagt hatte. Was dazu führte, dass ihre Eltern, sowie auch Changbin, erneut zu weinen begannen. Ich sie noch umarmte, mich von ihnen verabschiedete und nach Hause aufbrach. Schließlich, hatte ich zu Hause, auch noch etwas zu klären.

„Lix?! Kommst du mal. Hier ist jemand für dich." Hörte ich einige Tage später, Rachel plötzlich rufen. Was mich zugegeben wirklich wunderte. Zwar hatten wir uns wieder vertragen, doch kam es so gut wie nie vor, dass jemand zu mir kam. Außer, die Umstände ergaben dies. Woraufhin ich merklich verwirrt, nach unten ging.

Bei Rachel angekommen, erkannte ich unweigerlich das sie zu lächeln begann. Was mich nur noch mehr verwirrte. Jedenfalls so lange, bis ich ihrem Blick nach draußen folge und in zwei wunderschön dunkelbraune, ja fast schon schwarze Augen sah, von denen ich dachte, sie nie wieder zu sehen.

Ich ungläubig nach draußen trat und ungläubig fragte: „Ch... Changbin? Was... Was tust du denn hier? Hat... Hat sich etwa schon wieder ein..." „Geist an mich ran gehängt? Nein. Nicht dass ich wüsste, zumindest hoffe ich das. Aber du kannst das besser beurteilen. Also?" Ich mich daraufhin etwas umsah und den Kopf zu schütteln begann.

„Ich kann nichts erkennen. Warte, dass... das würde ja dann bedeuten, dass du... Bist du etwa wegen mir? Bist du wegen mir, wieder hier?" Changbin kicherte, nickte dann aber und sagte: „Ja, bin ich." „Aber... wie... wieso?" „Weil ich dich zum Essen einladen will." „Zum Essen? Warum das denn?" „Sieh es als Dankeschön, für deine Hilfe und... als Entschuldigung." „Aber dass... das musst du nicht Changbin. Ich habe gern geholfen und was deine Entschuldigung angeht, die hab ich doch schon vor 6 Tagen angeno..." „Ich weiß, aber so fühlt es sich irgendwie echter an. Bitte Felix. Geh mit mir essen." „Aber ich kann doch ni..." „Doch Lixie, kannst du. Na los. Hab dich nicht so. Außerdem, sieht er wirklich gut aus. So einem Kerl, wirst du doch wohl keinen Korb geben. Ich weiß doch wie sehr mein kleiner Bruder, auf muskulöse Männer steht." „Rachel, sei still! Das ist ja peinlich."

„Ich weiß. Dafür hat man ja Geschwister. Also los, sei kein Idiot und nimm die Einladung an." Nervte mich meine große Schwester weiterhin. Woraufhin mir nichts anders übrig blieb, als Changbin nachzugeben und mich wenn auch lächelnd, geschlagen gab.

„Na schön. In Ordnung. Ich werde ja mit dir essen gehen." Changbin, daraufhin zufrieden zu lächeln begann und einen Tag, sowie eine Urzeit ausmachte, zu welcher er mich abholen würde.



Changbins Sicht, weitere Tage später:


„Mom, Dad?! Ich bin dann mal weg. Felix wartet sicher schon auf mich. Danke, dass ihr mir erlaubt habt, ihn zu treffen." „Das haben wir doch gern gemacht. Aber jetzt geh endlich, na los. Dein Date, wartet." „Moom! Felix ist nicht mein Date. Wir gehen nur zusammen essen. Mehr nicht. Ich will mich auf diese Art, bei ihm bedanken." „Junge, lass den Blödsinn. Wir haben doch gesehen, wie du ihn angesehen hast. Er gefällt dir und das ist nicht zu übersehen. Außerdem, scheint er trotz der Tatsache, Geister sehen zu können, wirklich sehr nett zu sein. Also lass ihn nicht entwischen. Schnapp ihn dir." „Oh und vergesst ja nicht zu verhüten!" „Mooom!" „Nichts da. Deine Mutter hat recht. Aber nun, geh schon. Na los. Verschwinde und amüsier dich." „Ist gut, Dad. Mach ich und danke. Hab euch lieb ihr zwei." „Wir dich auch Binnie." Verabschiedeten sich meine Eltern noch von mir, ehe ich erneut zu Felix' Haus aufbrach und zu klingeln begann, als ich bei ihm war.

Ich war wirklich wahnsinnig nervös und hatte Angst, dass alles schieflaufen würde. Denn, genau wie Dad gesagt hatte, gefiel mir der jüngere wirklich gut. Auch wenn es anfangs nicht danach ausgesehen hatte. So wie ich ihn behandelt hatte.

Es dauerte etwas, bis mir endlich geöffnet wurde und in das wunderschöne Gesicht, des 23-jährigen sah. Ich daraufhin unweigerlich zu lächeln begann und ein leises ‚Wow' von mir gab. Ehe ich begann Felix, von Oben bis unten Abzuchecken. Was jedoch dazu führte, das Felix nur zu kichern begann, ehe er sagte: „Du siehst auch Wow aus, Changbin. Können wir dann los?" „Äh... ja... Ja klar!" Ich Felix meine Hand entgegenstreckte und ihn zu meinem Auto führte.

Vor diesem angekommen, öffnete ich ihm sofort die Autotür und deutete ihm an, einzusteigen. Was er auch ohne zu zögern tat. Ich daraufhin, den Motor startete und wir losfuhren.

Nach gut einer halben Stunde, kamen wir auch schon am Restaurant an. Ich parkte, wir stiegen aus und betraten das Lokal. Ehe wir von einem angestellten in Empfang genommen wurden, er fragte ob wir reserviert hatten und dann zu unserem Tisch gebracht wurden.

Als wir saßen, gaben wir auch schon unsere Getränkebestellung auf und nahmen uns der soeben gebrachten Speisekarte an. Wir dann unsere Essensbestellung aufgaben, als unsere Getränke gebracht wurden und uns zu unterhalten begannen. Über alles Mögliche.

Zu meiner Überraschung, musste ich feststellen, dass Felix und ich wahnsinnig viele Gemeinsamkeiten hatten und uns von Sekunde zu Sekunde mehr verstanden. Es war unglaublich. Auch lachten wir unglaublich viel zusammen.

So lange, bis ich etwas sagte, womit ich nie gerechnet hätte. Ich sagte: „Felix? Darf ich ehrlich zu dir sein?" Felix nickte, wenn auch merklich nervös. Was mich unweigerlich schmunzeln ließ.

„Keine Angst, nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil. Ich möchte dir sagen, dass ich das was du kannst, irgendwie total cool und abgefahren finde. Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war. Auch bist du ein wirklich unglaublich netter Kerl. Ich mag dich, sehr gern sogar. Daher, würde mich freuen, wenn wir so etwas wie heute nochmal wiederholen könnten."

Der jüngere, konnte meinen Worten nicht glauben, fing dann aber bis über beide Ohren zu strahlen an, und sagte: „Sehr gerne. Mich würde es auch freuen, wenn wir so etwas nochmal wiederholen könnten. Ich mag dich nämlich auch sehr. Trotz unserer anfänglichen Schwierigkeiten." „Das freut mich. Da kommt unser essen. Dann lass es dir schmecken." „Danke, lass du es dir auch schmecken." Beendeten wir noch unsere kurze Unterhaltung, bevor wir zu essen begannen. Wir danach zahlten, das Lokal verließen und noch etwas, am Han River, spazieren gingen.

„Wie... Wie läuft das eigentlich ab?" „Was?" „Na das mit den Geistern. Wie... Wie kann ich mir das vorstellen? Hast du sowas wie Sprechstunden oder findest du die Geister, einfach so?"

Felix kicherte, schüttelte dann aber den Kopf und sagte: „Nein. Sowas gibt's nicht. Ich bin ja schließlich kein Arzt. Die Geister der Verstorbenen, finden mich. Wie genau sie das machen, weiß ich selbst nicht. Sie finden mich einfach." „Und geht das überall? Egal in welchem Land du bist oder, funktioniert das nur hier in Südkorea?" „Das geht überall." „Dann siehst du wirklich überall Geister?" „Ja, das heißt, sofern sie wollen, dass ich sie sehe. Die Geister, suchen mich meistens nur dann auf, wenn sie Hilfe brauchen." „Ist... Ist das gefährlich? Also, können dir die Geister... die Geister auch was antun? Dir oder anderen?" „Es kommt ganz auf den Geist an. Aber eigentlich, können sie einem nicht gefährlich werden. Klar versuchen sie mir oder anderen, Angst zu machen indem sie Gegenstände bewegen oder versuchen, nach einem zu werfen. Besonders, wenn sie aufgebracht oder wütend sind. Doch ist das eher selten der Fall. Aber... wieso willst du das auf einmal wissen Changbin?" „Das... Das klingt komisch, aber seit das mit meiner Schwester war. Also seit... seit du ihr geholfen hast, hinüber zu gehen, hab ich mich mit dem paranormalen begonnen auseinander zu setzen und... fand das wirklich unglaublich intersannt und auch wahnsinnig spannend. Außerdem... möchte ich nicht, das dir etwas zustößt..." „Meinst du das ernst?" „Ja. Ist das denn schlimm?" „Nein. Ganz und gar nicht. Es... Es ist nur... Ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand für mich und 'meine' Geister interessiert. Oder sich... sich gar Sorgen um mich macht." „Wie meinst du das? Konntest du das schon immer, oder hast du das durch eine Nahtoderfahrung bekommen? Ich hab nämlich gelesen, dass es nicht selten vorkommt, dass jemand nach einer Nahtoderfahrung, eine ganz besondere Verbindung, zum Jenseits hat und sich das dann gerne auch damit zeigt, dass die Betroffenen, Stimmen von Verstorbenen die noch nicht hinüber gegangen sind wahrnehmen, sie sehen, mit ihnen sprechen oder gar riechen können." „Dich interessiert das wirklich, kann das sein?" Changbin nickte.

„Nein. Hatte ich nicht. Ich konnte das schon, seit ich noch klein war. Genau wie mein Dad und mein Granpa. Olivia, meine kleine Schwester, kann das auch. Nur Rachel nicht. Sie ist deswegen auch eifersüchtig auf Liv und mich. Da sie diese Gabe, auch gerne hätte. Weswegen, besonders wir beide, uns gerne mal streiten. An dem Tag, an dem ich zu dir gekommen bin, haben Rachel und ich uns besonders übel gestritten. Noch übler als sonst. Sie hat mich, wie du auch als Geisteskrank beschimpft. Nur ging sie noch ein Stück weiter und sagte das... das sie mich... das sie mich am liebsten eingewiesen hätte... Wir haben uns zwar wieder vertragen, aber ich rede noch immer nur das nötigste mit ihr. Da mich ihre Worte, wirklich unglaublich verletzt haben. Noch mehr, als es die Worte meiner ehemaligen Mitschüler getan haben..." „Wieso? Wussten deine Mitschüler etwa, dass du Geister sehen kannst?" „Ja..." „Hast du es ihnen etwa erzählt?" „Ich habe es nur zwei Personen im vertrauen erzählt... Meinem Exfreund und meiner ehemaligen besten Freundin... Sie hielten mich, daraufhin, wie du und Rachel auch für verrückt und haben es weitererzählt. Woraufhin, mich meine Schulkameraden zu mobben begannen. Auch fingen sie an, mich als Freak zu bezeichnen und so weiter. Von da an, hab ich niemandem mehr von meiner Gabe erzählt, außer den Familien, denen ich geholfen habe. Das war auch mit ein Grund, warum wir von Sydney weggezogen sind... Wenn wir das nicht gemacht hätten, würde ich jetzt nicht hier stehen, sondern in einer Gummizelle, in einer Irrenanstalt sitzen... Oder... schlimmeres..." „Das... Das tut mir leid Felix. Ich verspreche dir, dass dir das bei mir nicht passieren wird. Nicht mehr. Ich behalte, deine Gabe für mich. Auch werde ich dich von nun an unterstützen, wo es nur geht."

Felix' Lächeln wurde breiter, ehe er sich zu mir drehte, mich zu umarmen begann und ohne groß darüber nachzudenken, zu küssen begann. Was ich natürlich sofort erwiderte, während meine Arme sich sanft um seine Taillier legten und ihn enger an mich heranzogen. Wir uns dann, aus Luftmange, von einander lösen mussten und Felix sofort knall Rot im Gesicht anlief. Ehe er mich erschrocken ansah und sofort sagte: „Es... Es tut mir leid. Ich... Ich... Das... Das wollte ich nicht."

Doch dachte ich gar nicht erst daran, seine Entschuldigung anzunehmen, schließlich wollte ich es mindestens genau so sehr wie er und küsste ihn daraufhin einfach nochmal. Ehe ich kichernd sagte: „Keine Angst Felix, ich wollte es doch auch." „Wi... Wirklich?" „Ja, natürlich. Oder glaubst du, ich hätte dich sonst gleich nochmal geküsst?" Er daraufhin den Kopf zu schütteln begann, sich an mich kuschelte und lächelnd sagte: „Vermutlich nicht." „Na siehst du? Und jetzt komm, ich bring dich nach Hause." „Danke." „Bitte. Gerne doch."

Ich daraufhin meinen Arm um ihn legte, ihn näher an mich heranzog und wir gemeinsam wieder zu meinem Wagen gingen. In diesen einstiegen und wieder nach Hause fuhren.

Zu Hause, bei Felix angekommen, brachte ich ihn noch bis zur Tür, gab ihm noch einen Kuss und verabschiedete mich von ihm. Oder wollte es. Kam aber nicht dazu, da Felix, erneut zu meinem Wagen ging und plötzlich zu reden begann. Was mich nur verwirrt die Augenbrauen hochziehen ließ, begriff dann aber recht schnell und fragte: „Wir sind nicht allein, nehme ich an?" „Nein. Sind wir nicht. Wir hatten einen blinden Passagier, dabei."

Ich daraufhin zu schmunzeln begann und schon jetzt wusste, dass ich Felix nicht für mich alleine hatte. Sondern ihn mit seinen Geistern teilen musste. Akzeptierte, dies aber schnell, da ich mittlerweile wusste, wie Wichtig Felix' ‚Arbeit' war. Sowohl, für die verlorenen Seelen, als auch für deren Familien und Freunde.

Schließlich, durfte ich es selbst schon einmal miterleben und wollte alles daran setzen, um ihn zu unterstützen, ihm zuzuhören und für ihn dazu sein. Besonders, wenn er es mit 'schwierigen' Geistern zutun bekam.

Auch wurde mir, nachdem ich mit Felix zusammen kam, von Tag zu Tag mehr bewusst, das Geister bzw. verlorene Seelen, wirklich real waren.
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ca. 3885 Wörter

Lee Felix OS Buch (18+/21+, in Arbeit, deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt